Kapitel 24 - In der Einheit liegt die Stärke

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... Sie setzte sich an meine Bettkante, legte ihre Hände auf meine Kniescheiben und begann einen lateinischen Text aufzusagen...

Erst merkte ich gar nichts, doch dann bildete sich ein merkwürdiges Gefühl in meinen Kniescheiben.

„Dies sollte die Heilung ankurbeln. Über Nacht könnte es etwas mehr als gewöhnlich schmerzen. Soll ich vielleicht bei dir bleiben?" Ich schüttelte den Kopf.

„Nein, alles gut. Danke Sabrina, für deine Hilfe." – „Dafür sind Freunde doch da", lächelte sie und verließ nach eine kurzen Umarmung den Raum. Die Nacht war geprägt von Schmerzen und Albträumen, doch es zahlte sich aus.

Am nächsten Morgen schlug der Arzt nach einer Visite vor, dass ich es mit einem Rollstuhl probieren könnte. „Sie dürfen nur noch nicht ihre Beine anwinkeln. Das komme erst Stück für Stück.

Die Schwester gab mir diesmal eine geringere Dosis Schmerztabletten, dass ich mehr bei Verstand blieb, wusch mich, verpasste mir die übliche Spritze und ich frühstückte. Um kurz nach neun traf mein Vater ein, um nach mir zu sehen. „Wie fühlst du dich?"

Ich lächelte ihn motiviert an. „Besser als die vorherigen Tage. Das wird langsam besser." Er strich mir glücklich über die Schulter. „Das freut mich. Minetta hat angerufen. Er wird dich später mal befragen. Jetzt aber verfrachten wir dich mal in den Rollstuhl."

Er half mir mich aufzusetzen, hob mich hoch und setzte mich in den Rollstuhl. Die Beinstützen wurden so eingestellt, dass meine Beine gerade nach vorne gestreckt wurden. „Geht das so?", fragte die Schwester und ich nickte. „Jup. Zeit die Umgebung zu erkunden.

Das Wetter sollte ja Ende März super sein." – „Sie können gehen, solange sie bis 15 Uhr wieder da sind." Ich band meine rostroten Locken zusammen, ließ meine Finger knacken und rollte mich aus dem Zimmer.

„He junges Fräulein, nicht so schnell. Sonst fährst du noch wen um", lachte Kevin, welcher gerade reinkommen wollte.

„Hallöchen Bruderherz. Doch, so kann ich am Montag alle in der Schule umfahren, die mir auf den Geist gehen", scherzte ich. „Wird Zeit, dass etwas Schwung in die Bude kommt, wenn schon wieder alles ohne mich bergab läuft."

Lächelnd übernahm er das Steuer und fuhr mich mit dem Aufzug nach außen. „Zeit für frische Luft."

Außen wartete Archie auf uns. „Jemand hat ein Taxi bestellt?", grinste er und umarmte mich. „Es reicht, wenn ich umhergeschoben werde. Auto ist etwas schlecht", gab ich amüsiert von mir. „Wie geht's dir Archkins?"

Ich strich durch seine roten Haare, als er sich zu mir für die Umarmung hinunterbeugte. Er roch angenehm nach After Shave. „Mir geht es bestens. Danke der Nachfrage. Wo fahren wir dich als Erstes hin?" –

„Wie wäre es, wenn ihr mich zum Pops bringt? Ich muss den Tag sinnvoll nutzen, wenn ich um 15 Uhr schon wieder dort sein soll." Archie grinste frech. „Ich habe da was Anderes geplant Kleine." Er stellte sich hinter mich und fuhr mich den Gehweg entlang.

„Sollte ich irgendwen informieren, dass ich jetzt im Rollstuhl bin?", erkundigte ich mich bei Kevin mit einem skeptischen Gesichtsausdruck, woraufhin dieser den Kopf schüttelte.

„Genieß doch erstmal diesen Tag und dann kannst du ja die anderen immer noch später informieren", schlug er vor. Theoretisch klang dies ganz klug.

Andrews fuhr mich zu den Weg weiter entlang und in der Ferne erkannte ich sein Haus. „Wir gehen zu dir?" – „Mein Dad hat seine berühmten Lasagne gemacht."

Begeistert klatschte ich in die Hände und übernahm das Steuer des Rollstuhles. Euphorisch rollte ich den Weg entlang und die beiden Jungs taten sich schwer, mir überhaupt zu folgen.

„Ey Speedi Gonzales!", rief Kevin und ich driftete um die Kurve, in den Vorgarten der Familie Andrews. Die Haustür öffnete sich und Fred schaute hinaus. „Wenn das nicht unsere Liebe Jenna ist"

„Hallo Fred, schön dich wieder zu sehen. Wie geht es dir so?" Kevin und Archie kamen keuchend bei uns an. „Wie hast du es geschafft, so schnell voran zu kommen?" Ich zuckte mit den Schultern.

„Gute Frage. Habe aber keine Antwort drauf." Archie half mir die Treppen hinauf und oben umarmte mich Fred zärtlich.

Auch ihr Golden Retriever Vegas begrüßte mich hechelnd und ich fuhr zum Tisch. Es roch verdammt gut nach Lasagne und ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. „Hmm, riecht das gut Fred."

Er stellte 4 Teller auf den Tisch und servierte uns dann die himmlische Lasagne.

Das Essen war wirklich der Hammer und ich genoss jeden Bissen. „Das war wirklich lecker", lebte ich den Andrews Vater nach dem ausgiebigen Mahl. „Na das freut mich doch. Was macht ihr jetzt?"

Ich warf einen Blick zu Archie und Kevin. „Habt ihr war geplant?" Archie bejahte dies. „Oh ja, ich habe ein bisschen was geplant."

Ich zuckte mit den Schultern. „Da hörst du es Fred. Ich lass mich einfach überraschen." Ich warf einen Blick auf die Uhr. Punkt 13 Uhr. „Wir haben also noch 2 Stunden." – „Und deshalb müssen wir auch schon los."

Archie stand auf und fuhr mich aus dem Haus. „Tschüssi", rief ich noch seinem Dad zu. Wir verbrachten die letzten zwei Stunden bei mir daheim und spielten Monopoly.

Gerade als wir zurück zum Krankenhaus kamen, kam uns FP besorgt entgegen. „FP? Was ist los?" Er strich sich über das schwitzige Gesicht. „Jughead. Er hat sich mit Penny und Malachai angelegt. Er ist beinahe Tod aufgefunden worden."

Ich ließ Archie und Kevin stehen, fuhr an ihm vorbei und bahnte mir durch den protestierenden Schwestern einen Weg hindurch zu seinem Zimmer. Er sah ziemlich zam geschlagen aus und ich nahm seine Hand.

Er war zwar bewusstlos, aber drückte sie leicht. „Halte durch Jughead. Du schaffst das. Du kommst wieder auf die Beine."

Es dauerte noch zwei ein halb weitere Monate und höllische Schmerzen, bis ich halbwegs wieder laufen konnte. Ich hatte hunderte Stunden damit verbracht, mich selbst immer wieder an meine Grenzen zu treiben.

Die Serpents mussten sich noch ein weiteres Mal mit Penny auseinandersetzen, bis sie endgültig aus der Stadt verschwand.

Ich wurde von beinahe jedem aus meinem Umfeld unterstützt und hatte zu Beginn des Sommers nur noch beidseitige Schienen an den Beinen, welche mich noch ein paar Wochen unterstützen sollten beim Laufen.

Vor allem Nic hatte seinen Spaß daran, dass ein oder andere Mal mich zu unterstützen, mein Training bei den Spellmans zu verstärken.

Nur zu oft hörte er „Du bist ein Arsch Scratch." Aber auch meine anderen Freunde amüsierten sich das ein oder andere Mal an meinem Leiden. Mein Geliebter zum Beispiel fuhr mich umher wie ein Verrückter.

Nachdem ich nun kürzlich auch erfahren hatte, dass mein Vater seit Längerem etwas mit der Bürgermeisterin Sierra McKoy hatte, war es Zeit mit Archie, Jughead, Veronica und Betty einen Kurztrip in die Sommerhütte der Familie Lodge zu unternehmen.

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