Kapitel 64

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Eine Dusche bekam ich daheim nicht, denn sobald ich vor meinem Haus ankam, musste ich gleich weiter. Mit blutverschmiertem Gesicht, verbundenen Handgelenken und immer noch dem Kleid an, stieg ich auf meine Maschine. Wenigstens hatte ich mir meine Lederjacke angezogen und einen Helm.

Der Weg zu dem Berg des Wahnsinns enthielt ärgerlicherweise ein Stück, welches wir uns nicht teleportieren konnten, da dort die normale Magie versagte. Das war so eine Nebenwirkung der Leere.

Ich kam um kurz nach 9 Uhr bei den Spellmans an. Wir hatten nur noch bis 16 Uhr Zeit den Berg zu erreichen, bevor es zu spät wäre.

Bei dem Anblick, wie ich in diesem Aufzug durch die Tür kam, welche ich mit einem Schwung von Magie öffnete, musste sich Hilda erst einmal setzen. „Jenna! Liebes was ist mit dir passiert?!"

Ambrose war sofort zur Stelle. Er prüfte meinen Körper auf weitere äußere Verletzung außer mein Gesicht und meine Hände.

Als er erkannte, dass ich schlimmer aussah, als es mir physisch ging, schloss er mich in seine Arme. „Du hast geschrien. Wir haben es bis hierher gehört. Ich dachte, dir sei irgendetwas passiert, war aber nicht in der Lage dich zu finden."

Meine Psyche war nach dieser Horrornacht so ziemlich am Ende und ich setzte mich erst einmal zu Hilda. Für einen Augenblick schloss ich die Augen, um das Ganze zu verarbeiten.

„Will keiner von euch Nicholas informieren oder Jenna erstmal etwas zu trinken bringen?", fragte Zelda aufgebracht, sobald sie die Treppen herunterkam. Ambrose flitzte in die Küche und brachte mir ein Glas Wasser, welches ich in einem Zug leerte.

„Penelope Blossom hat mit uns ein verrücktes Gargoyle und Griffin Spiel gespielt. Wir waren im Blossom Wald. Kein Wunder, dass du mich da nicht gefunden hast. Diese Familie hat sicher eine noch düstere Vergangenheit als zuvor erwartet", brachte ich endlich aus meiner kratzigen Kehle.

Wenn ich könnte, würde ich mich erst einmal schlafen legen. Das war aber zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. „Jenna! Du bist zurück!", stieß jemand hinter mir aus. Nics Stimme brachte mein Herz wieder in die richtige Bahn und ich stand auf. Die Sache mit der wilden Jagd hatte sich wohl wie ein Lauffeuer verbreitet.

„Und ich habe es überlebt", erwiderte ich, während er mich an sich presste. „Aber wenn du mich weiter so erdrückst, lebe ich nicht mehr lange Nic", schnaufte ich schwer.

Er ließ mich vorsichtig los. „Dein Schrei klang, als wenn du jeden Moment stirbst. Ich habe mir so verdammte Sorgen gemacht, unfähig irgendwie zu helfen, da Ambrose deine Anweisung sehr ernst genommen hat." Mein Freund warf dem Spellman einen bösen Blick zu.

„Ambrose hat schon Recht gehabt, dir nichts zu verraten. Du wärst durch den Wald gerannt, hättest die Gargoyles einzeln getötet und hättest alles nur noch schlimmer gemacht", erwiderte ich und verteidigte somit Ambrose.

Nicholas schnaubte nur. Wir Beide wussten gut genug, dass er das getan hätte.

„Wie lang haben wir noch, bis wir losmüssen?", fragte ich nun an Hilda und Zelda gewandt. „Noch 2 Stunden", antwortete mir Zelda in Gedanken vertieft. „Dann würde ich, falls das okay ist, ein Bad nehmen und noch eine Runde schlafen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass diese Nacht so lang geht."

Sie stimmten mir zu und Nic ging mit mir hinauf. Langsam setzte die Müdigkeit bei mir ein. So ließ ich mir also ein heißes Bad ein und zog das blutbefleckte Kleid aus. Ebenso entledigte ich mich meiner Unterwäsche und den Verbänden. Dann versenkte ich meinen kalten Körper in der Flüssigkeit, welche aufgrund der Wärme auf meiner Haut brannte.

Nic kniete sich neben die Wanne, schnappte sich den Schwamm und wusch mir damit sanft über die zerkratzte Wange. Ich schloss die Augen und atmete tief durch, darauf konzentriert, nicht zurück zu zucken. „Das wird heute der letzte große Kampf. Dann ist Ruhe und wir Beide nehmen uns eine Auszeit von diesem Leben, okay?", flüsterte er mir zu.

Ich öffnete meine Augen wieder und sah ihn an. In seinen Augen funkelte die Sorge. Unser Leben war mit diesem ganzen Unheil den letzten Monat so ziemlich den Bach runter gegangen und wir hatten nicht grad Möglichkeiten, uns auszuruhen. „Okay..." Er half mir weiter mich zu waschen, verband die Wunden an meinen Händen, die erneut zu bluten begonnen hatten und wickelte mich in einen Bademantel.

Wir hatten noch ungefähr 1 ½ Stunden, bis unser nächstes Abenteuer beginnen sollte. Diese Zeit nutze ich und versuchte in seinen Armen, auf dem Bett etwas zu schlafen. Jedoch war mein Geist zu aufgewühlt und jagte mich von einem Albtraum in den nächsten. 10 Minuten bevor wir aufbrechen wollten, weckte Nic mich, da wir uns langsam fertig machen müssten.

Aus Sabrinas Schrank lieh ich mir eine Jeans und einen Pulli. Auf dem Berg würde es sicher eisige Temperaturen haben.

Die restliche Truppe trafen wir in der Eingangshalle der Spellmans. Im Gepäck hatten sie die anderen grausig Unheimlichen, sowie die Büchse der Pandora und eine beinahe identische Kopie.

Und so machten wir uns auf den Weg zum Berg des Wahnsinns, mit dem Plan, Sabrina zu retten.

Riverdale - Die Stadt voller GeheimnisseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt