Kapitel 28

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Kurze Zeit später gingen wir zum Anwesen der Spellmans. Ich hatte ein ungutes Gefühl wegen Nic, hatte aber wenig Zeit mir Sorgen zu machen, da ich einen Anruf von Reggie erhielt. „Hey Reggie, alles gut?" – „Hey Lieblingsnachbarin, hast du Lust gleich heute Abend Essen zu gehen?"

Ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Es war erst 16 Uhr. „Können wir gern machen. Weißt du wo Greendale ist?", scherzte ich und er lachte kurz auf. „Aber natürlich. Da gibt es doch Doktor Zerberus Laden oder?" Wow er kannte ja wirklich Greendale.

„Ja genau! Wollen wir uns dort treffen? 17 Uhr?" – „Passt. Dann sehen wir uns dort Jenna." Er verabschiedete sich und ich warf Sabrina einen Blick zu.

„Hast du Lust heute Essen zu gehen? Ich treffe mich gleich mit einem guten Freund von mir und du könntest mitkommen", bot ich ihr an. Geschmeichelt lächelte sie. „Gerne! Ich ziehe mich schnell um."

Ich zog mich ebenfalls um, fand aber leider kein passendes Outfit. „Wenn du nicht weißt was du anziehen kannst, du kannst dir gerne etwas von mir leihen", bot mir die Hexe an.

Dankend lieh ich mir von ihr ein violettes Shirt, welches zu dem schwarzen, lockeren Rock passte, welchen ich mir eingepackt hatte. „Danke Brina."

Ich schminkte mich noch kurz dezent und dann machten wir uns schon zu Fuß auf den Weg. Vor dem Laden wartete bereits Reggie, gestylt und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Er begrüßte mich und stellte sich dann bei Sabrina vor. „Ich bin Reggie und du Schönheit?"

Ich stieß ihm gegen die Schulter. „Reggie, das ist Sabrina Spellman. Sie ist eine Freundin von mir" Sie reichte ihm lächelnd die Hand, welche er schüttelte. „Schön dich kennen zu lernen. „Wollen wir rein Ladies?" Ich harkte mich bei ihm ein. „Gerne."

Wir aßen gemeinsam, plauderten und lachten. Es war wirklich schön, vor Allem, weil die beiden sich so gut verstanden. Wir blieben, bis der Laden schloss und Reggie fuhr uns noch zum Anwesen, wo wir uns von ihm verabschiedeten.

„War wirklich schön. Danke Reggie." Er lächelte uns an. „Meldet euch mal wieder. Und Jenna sei ja brav hier."

Er fuhr weg und ich ging hoch in mein Zimmer. Ich war todmüde musste nun endlich ins Bett. In der Nacht wurde ich verfolgt von den Visionen, welche Lucifer mir gezeigt hatte. Immer und immer wieder wiederholten sie sich in meinem Kopf.

Am frühen Morgen konnte ich mich endlich aus den Träumen reißen. Ohne wirklich ausgeruht zu sein, krabbelte ich aus dem Bett und schlich mich die Treppen hinunter. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und ich schaltete ein Licht an. Alles still.

Ich bahnte mir den Weg zu der Kaffeemaschine und schaltete sie gähnend an. Wie ich es überhaupt schaffte mir so den Kaffee einzugießen war ein Mysterium. Ich schaffte es auf jeden Fall, zwei Tassen hinunter zu kippen, bis sich Zelda in ihrem Morgenmantel zu mir an den Tisch gesellte. „Guten Morgen", nickte ich ihr zu.

„Hast du die Nacht nicht geschlafen? Du siehst erschöpft aus." Ich schaute sie an. „So offensichtlich? Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen."

Sie tätschelte meine Schulter. „Das wird schon wieder. Gib mir deine Tasse, ich mache dir etwas, was wirklich hilft." Überrascht von ihrem freundlichen Verhalten, reichte ich ihr die Tasse. Sie verschwand in die Küche und kam kurz darauf wieder mit einer dampfenden braunen Brühe.

„Vorsicht, das ist heiß." Ich trank einen Schluck davon. Es schmeckte wie Kaffee, hatte aber eine viel stärkere Wirkung. „Wow. Das ist der Hammer." Sie lächelte mich müde an. „Was ist los Zelda?" Sie setzte sich neben mich. „Es geht zurzeit alles schief.

Erst haben wir diese komischen Käfer überall in der Schule, welche die Schüler manipulieren und nun schwinden die Kräfte der wenigen verbliebenen von dem Angriff der Hexenjäger. Wir brauchen irgendetwas, um unsere Magie wieder aufzutanken. Hast du vielleicht eine Idee?"

Ich schaute sie an. „Ja. Ich habe eine Idee. Ein Musical." Sie zog eine Augenbraue nach oben. „Meinst du?" Zustimmend nickte ich. „SIX. Was ist neben dem Anbeten von Lillith noch ärgerlicher für den Teufel? Ein Musical über Frauen. Gibt es irgendetwas, was beachtet werden muss?" Tante Zelda schüttelte den Kopf. „Nein. Aber es muss schnell geschehen. Du regelst das Singen und ich kümmere mich um die restlichen Vorbereitungen."

Ich nickte. „Kann ich." Mit einem lauten Scheppern wurde die Haustür aufgestoßen und ich schrie erschrocken auf. „Ambrose?!" In der Tür standen Ambrose und Prudence.

„Schön dich wieder zu sehen Jenna", lächelte er. Ich rannte auf ihn zu und umarmte ihn. Prudence neben mir schnaubte nur missbilligend. „Willst du auch eine Umarmung Prudence?", fragte ich gut gelaunt und sie schüttelte den Kopf.

„Nein. Sowas ekelig gefühlvolles will ich nicht." Ich grinste sie an. „Prudence, du wirst in einem Musical mitspielen. Du kannst dich gerne bereits vorbereiten, die Texte bekommst du später."

Sie schüttelte den Kopf mit ihren kurzen weißen Haaren. „Nein." – „Das war keine Frage. Sondern eine Aufforderung. Du kommst genau zur richtigen Zeit."

Ambrose lachte amüsiert. „Du bist immer für ein Abenteuer gut Jenna." Er verließ die Truppe um duschen zu gehen. Prudence erzählte derweil Zelda, dass sie Pater Blackwood gefunden hatten, während ich mich anzog.

Zwei von sechs Personen waren schon organisiert, mich dazugerechnet. Fehlten noch Agatha, Dorcas, Sabrina und Roz, wenn ich das Mädchen überreden könnte.

Eine Viertelstunde später kam ich mit Zelda und Hilda in der Schule für unsichtbare Künste an. Sie würden noch ein bisschen was erledigen, während ich meine nächsten Besetzungen suchte. Sabrina musste heute ein paar Aufgaben für die Hölle erledigen und wollte Roz zum Musical überreden. Das arme Mädchen. Und das sogar ohne Wissen der Tanten.

Mit guter Laune und Kopfhörern auf, lief ich durch das Gebäude und suchte die restlichen zwei unheimlichen Schwestern. Die anderen Hexen und Hexer waren anscheinend etwas überrascht von meiner Anwesenheit, denn einige blickten mir verwirrt hinterher.

Nach einer halben Ewigkeit fand ich die beiden bei einer Truppe Hexer. „Dorcas, Agatha, ich müsste euch beide mal sprechen." Sie sahen mich an. „Was willst du hier Sterbliche?"

Ich grinste sympathisch: „Kommt mit und ihr findet es heraus." Ich ging ein paar Meter mit ihnen, ehe ich sie einweihte. Sie waren nicht begeistert, hatten aber genauso wenig eine Wahl, wenn sie wieder mächtig sein wollten.

Auf dem Weg zum Büro der Schulleitung, um ihnen von meinem Triumph zu erzählen, lief ich beinahe in einen jungen Mann. Das war wirklich komisch, denn ich wusste ganz genau, dass er davor nicht dastand. Jedenfalls fing er mich, als ich stolperte und lächelte mich sympathisch an.

Man sah ihm bereits an, dass er der totale Macho war. „Na du Schönheit. Nicht stürzen." Ich richtete mich wieder auf. „Danke. Ich muss jetzt weiter." Ich ging schon weiter, da hielt er mich fest. „Ich bin Pan und du?"

Weniger begeistert sah ich ihn an. „Jenna. Ich muss jetzt wirklich los." Von den tiefen des Kellers, drang eine Stimme in meine Gedanken ein. „Finger weg von ihr." Anscheinend hatte Pan es auch gehört, denn er ließ mich los und verschwand schnellen Schrittes.

Das war entweder Nic oder Lucifer. Also musste ich doch noch einen schnellen Abstecher nach unten machen...

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