„Verdammt Sophie, jetzt setz dich mal auf deinen Hintern und schiebe ihn zusammen, er fällt dir ja schon auf der geraden auseinander" schrie mein Opa laut in meine Richtung. Atemlos setzte ich mich tiefer in den Sattel.
Konzentriert steuerte ich den kleinen Fuchs Wallach auf das nächste Hindernis zu."Nimm ihn zurück, so wird das mit der Distanz nichts." donnerte die nächste Anweisung entgegen. Das Pony hob ab und flog mit einen Gewaltigen Satz über den Steilsprung. Sicher landeten wir auf der anderen Seite.
Dankbar klopfte ich den Schweißnassen Pony, den Hals. „Da kannst du ihn heute Abend eine ordentliche Portion Mash geben. Casanova hat dir nämlich gerade den Hintern gerettet. Mach Schluss für heute." Knurrte Opa Andreas in meine Richtung.
Gekonnt stieg ich aus den Sattel und gab meinen Pony einen Kuss auf die Nase. „Komm mein Großer wir müssen noch ein paar Runden drehen." Versuchte ich mein Pony zu motivieren. Langsam lief er mir nach.
„Wenn du auf der Hessischen Meisterschaft auch so mies reitest, dann bin ich froh, wenn du über den letzten Sprung drüber kommst. Was ist denn nur los mit dir, so unkonzentriert kenn ich dich gar nicht." Kopfschütteln kam er angelaufen und strich den Wallach über die Nase.
„Ich weiß es nicht, irgendwie sind meine Hilfen heute nicht durch gekommen" versuchte ich mich zu rechtfertigen.
Frustriert sah ich zu meiner besten Freundin die lässig am Zaun lehnte. Mit hängenden Schultern stiefelte ich auf sie zu.
"So schlimm war das Training jetzt doch auch nicht. " Versuchte sie mich aufzumuntern.
"Nicht schlimm? Ich hab mein armes Pony fast in jeden Sprung gesetzt, hätte er nicht so ein großes Herz und soviel Vermögen, wären wir heute über keinen Sprung gekommen." sagte ich mit hängenden Kopf zu Isabella.
„Komm lass uns ausreiten gehen, dann kommst du auf andere Gedanken" schlug Isi lachend vor und stupste mich an. Begeistert nickte ich ihr zu. „Ich Räume schnell Casi weg und Ess eine Kleinigkeit. Kennst ja Mama sie wird sonst wieder sauer." Mit diesen Worten ging ich Richtung Stall.
Nachdem ich das Pony versorgt hatte, stellte ich ihn auf seine Koppel, damit er sich noch ausgiebig Wälzen konnte. Grunzend ließ sich der Fuchswallach auf den Boden fallen. „Du kleines Erdferkel. Ich muss dich dann wieder Putzen." Rügte ich spaßig den Wallach.
Im Reiterstübchen roch es schon nach Essen. Hungrig setzte ich mich an den Tisch. Die Gespräche verstummten und wir begannen ohne Große Worte zu essen.
Meine Mutter legte viel Wert auf Pünktlichkeit und das wir zusammen aßen. Sie nervte es immer, wenn mein Vater schon nicht hier war. Da er Chef einer große Firma war, war er sehr viel unterwegs. Auch im Ausland. Wenn er Mal daheim war, hängte er ständig am Telefon. Ich verstand nichts davon. Meine Gedanken galten nur den Pferden.
Ich lebte in einer Patchwork Familie. Meinen leiblichen Vater kannte ich nicht. Ich wusste nur, dass er auf Opas Gestüt gearbeitet hatte. Kurz vor meiner Geburt, lernte Mama, mit ihren damals zarten 16 Jahren, Mark kennen. Den sie dann auch heiratet. Acht Jahre später kam mein Halbbruder Lukas auf die Welt.
Kaum saß ich am Tisch machte Jan schon blöde Bemerkungen. „Bist du dir sicher, dass du nächste Woche das M springen gehen willst. Du bist heute wie ein nasser Sack auf deinen Pony droben gehockt. Keine einzige Distanz getroffen und bei jeden zweiten Sprung bist du Casi ins Kreuz gefallen." Spottete er. Wütend funkelte ich den Chef Bereiter an. Er war zwar für seine Anfang dreißig sehr gerne gesehen und mein Opa hielt viel von ihn, aber seine Dumme Sprüche konnte er sich ersparen.
„Ach darf das niedere Personal auch mit uns essen, fühle dich geehrt Jan. Du darfst gerne danach wieder Ställe ausmisten gehen." Sagte ich zuckersüß und klimpere provokant mit meinen Wimpern.
„Das überlasse ich Freddy." Frech grinste Jan zu seinen braunhaarigen Sitznachbar. Dieser stieß ihn nur Freundschaftlich den Ellenbogen in die Rippen. Freddy hielt das Gestüt am laufen und war Quasi unser Stallmeister. Er bildete auch die ganzen jungen Pferdewirt Azubis aus. Er hatte eine ruhige Art die jeder schätzt.
„Sophie benimm dich. Sonst kannst du gleich gehen." Zischte mir meine Mutter böse entgegen. Sie hasste Streit. Auch wenn es nur spaßhalber war.
„Sophie bitte, wo kommen wir denn hin! Jan anstatt dich drüber lustig zu machen, darfst du Sophie morgen gerne eine Springstunde auf Cotopaxi geben. Ich fahr aufs Turnier mit den Jungpferde." sagte mein Opa mit lauter stimme.
Jan verdrehte seine Augen, für ihn ist der Ponysport eine reine Zeitverschwendung und Kinderkram.
Ich liebte meine Ponyzeit, ich hatte mit meinen zwei Ponys auch schon sehr viel Glück. Mit dem Quirligen Fuchs Casanova bin ich aktuell im Bundeskader, mit meiner Pony Stute Marry Lou war ich bis M-Springen erfolgreich platziert. Marry Lou hatten wir allerdings diese Saison mit 18 Jahre in Rente geschickt.
Cotopaxi sollte mein Nachwuchspferd werden. Der Apfelschimmel stammte von Stakkato ab, ist aktuell 5 Jahre alt und war letztes Jahr mit meinen Opa in ein paar Springpferdeprüfungen platziert.„Ja Andreas, ich schau das ich es irgendwie hinbekomme" gab Jan kleinlaut bei. Hämisch grinste ich vor mich hin. Gegen meinen Opa sagte der Vorlaute Bereiter nichts. Soviel Arsch, hatte er dann doch nicht in der Hose.
Als das Essen vorüber war, gingen alle wieder an ihre Arbeit.
Auch ich verließ den Aufenthaltsraum und suchte Isi, da wir beide ja ausreiten wollten.__________________________________________
Oh gott ich kann es gar nicht glaube meine erstes Kapitel auf Wattpad. 😲Ich bitte um Kritik und Meinungen, da dies meine erste Geschichte ist hab ich keine Ahnung wie sowas ankommt.
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Stay Strong and never give up
RandomGib das, was dir wichtig ist nicht auf, nur weil es nicht einfach ist. Diesen Satz musste die 16 Jährige Sophie-Luise Parker oft genug hören. Bloß was passiert, wenn man einfach keine Kraft mehr zum kämpfen hat, wenn man am liebsten alles vergessen...