11. Kapitel

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Als nächster Starter ging es für mich in den Parcours.
Ich trabte an und stellte mich vor den Richtern auf….Grüßte und wartete auf die Glocke….Als diese ertönte galoppierte ich das Pony an.
Als ich den ersten Sprung anfokussierte, fiel alle Anspannung ab. Im Parcours gab es nur Casi und mich.
Casi sprang fantastisch. Er ließ sich Federleicht über die Hindernisse lenken und sprang mit Freude darüber.
Nach Sprung drei ging es mit einer Wendung auf die Kombination zu.
Ich setze mich tief in den Sattel, trieb mit meinen äußeren Schenkel und hielt ihn schön geschlossen vor mir. Die enge Wendung sparte viel Zeit ein. Wir kamen perfekt zu den Einsprung.
Ich ging geschmeidig in der Bewegung mit, danach setzte ich mich wieder tief in den Sattel. Stumm zählte ich im Kopf die Galoppsprünge. Casi macht drei große Sprünge, danach gab ich die Absprung Hilfe. Ich ritt ihn weiter vorwärts. Mit einem gleichmäßigen Galopp kamen wir zu den nächsten Sprung.
Kurz merkte ich, wie sich das Pony anspannte und ein wenig schneller werden möchte. Ich Spannte mein Kreuz an und Atmete aus, dadurch fand er seinen Takt wieder. Nachdem wir den Parcours Fehlerfrei überwunden hatten klatschte das Publikum in die Hände. Ich fiel Casi um den Hals und lobte ihn kräftig.
Am Ausgang wartete Opa schon. Als ich vorbei ritt, gaben wir uns ein high five.
„Saubere Runde Sophie. Ich würde sagen Bestzeit und Stilistisch würde ich dir tatsächlich eine 9ner Note geben. Ich habe dich selten so reiten gesehen.“ klopfte Opa mir auf die Schulter.
Ich Platzte fast vor Stolz, so ein Lob aus Opas Mund war viel wert. Casi schritt mit großen Schritten unter mir. Er spürte wahrscheinlich, dass er seine Sache gut gemacht hatte.

Ich erreichte wirklich mit meinem Ritt die Bestzeit und zog so als Favoritin in das Finale morgen ein. Die Siegerehrung war sehr spektakulär. Casi tat so als ob er Angst vor der Schleife hätte und stand mehr auf den Hinterbeinen wie sicher auf den Boden. Die Zuschauer zogen entsetzt die Luft ein, da sie nicht damit gerechnet hätten. „Verrücktes Pony, sag ich doch.“ Lachte Anna neben mir. Sie erreichte den zweiten Platz und saß lässig auf ihrer Schimmel Stute.
Mama und Papa waren auch stolz. Mama strahlte über das ganze Gesicht und Papa hält beide Daumen nach oben. Casi schien auch sehr zufrieden zu sein. Er döste in seiner Box, nachdem ich ihn abgesattelt hatte.

„Soviel zu, dir passiert auch mal ein Fehler, dass war eine hammer Runde. So einen rhythmischen und Harmonischen Ritt hab ich selten gesehen. Ich kann verstehen warum man sagt, dass du eine der besten Ponyreiter in Europa bist. Das verrückte Pony wirkt gar nicht so verrückt“ Schrie Pia durch die ganze Stallgasse. Einige Leute drehten sich zu mir um und musterten mich. Ich lief natürlich Tomatenrot an und strich mir verlegen eine blonde Strähne hinters Ohr.
Sie kam mit schnellen Schritten angelaufen und umarmte mich fest.
Pia sollte mal nicht übertreiben. Klar ich hatte in letzter Zeit einige wichtige springen gewonnen, aber es war auch meine letzte Saison. Danach musste ich auf ein Pferd umsteigen. Einige Reiter musterten mich. Ich hasste es, wenn alle Leute mich anstarrten.

Am Abend gingen wir miteinander in das gegenüberliegende Restaurant zum Essen.
Es war eine lockere und ausgelassene Stimmung.
Wir lachten viel, sogar Jan kam von seinen grimmigen Trip ein wenig runter. Er versuchte Spaß zu haben.
Entschuldigt für seine gemeinen Worte, hatte er sich natürlich noch nicht. Sowas drückte leider immer meine Stimmung. Ich hasste Streit und fühlte mich dadurch immer ganz schlecht.

Mama schenkte mir und sich selber, heimlich immer wieder einen Schluck Wein ein. Am Ende war sie ganz schön beschwipst. Papa quittierte es mit einen finsteren Blick. Mama kicherte nur.
Ich verabschiedete mich nach den Dessert und ging zügig ins Bett.

Meine Prüfung fing morgen schon früh an.

Am nächsten Morgen rieß mich der Wecker unsanft aus den Schlaf. Einen kurzen Augenblick schaute ich orientierungslos umher. Als ich aus den Badezimmer die Dusche hörte stand ich auch langsam auf.

Den Blick in den Spiegel bereute ich gleich wieder, mein ganzes Gesicht war von den Schlaf zerknittert, meine langen blonden Haare schauten aus wie ein Vogelnest.

Opa rieß die Tür zum Badezimmer auf und trat hinaus.

„Guten Morgen, die Pferde sind schon gefüttert und haben frisches Wasser. Jan mistet gerade.“ Zur Bestätigung nickte ich ihn zu und verdrückte mich ins Badezimmer.

Wie konnte der in der früh schon so fit sein. Andreas war gestern viel länger unterwegs gewesen.

Jeder der schon einmal mit mir unterwegs war wusste, dass ich überhaupt kein Morgen Mensch war.

Vor meinen Frühstück hatte ich nicht gerade die beste Laune. Nachdem ich mich im Bad geduscht und frische Klamotten angezogen hatte, traf ich mich mit Opa und Jan in den Frühstücksraum.
Als wir fertig gegessen hatten, gingen wir alle zusammen zu den Stallungen. Ich blieb stehen, atmete einmal kräftig durch. Sofort stieg mir der Duft nach Heu in meine Nase.

Casi hatte mich von weiten schon gesehen und wieherte mir zu, natürlich trat er wieder gegen die Tür. Jan schenkte mir einen vorwurfsvollen Blick in meine Richtung. Ich ignorierte ihn und begrüßte mein Pony ausgiebig.

Opa reichte mir die Starterliste, weil ich gestern die Qualifikation gewonnen hatte, durfte ich heute als letztes Starten. Danach kam das Stechen.

Am Springplatz bauten Sie gerade den Parcours um. Einige ritten schon ihre Pferde warm.

Als der Parcours freigegeben wurde.
Gingen wir zusammen den Parcours ab, dieser war wesentlich Anspruchsvoller als gestern. Opa und ich gingen den Parcours ab und zählten die Galopp Sprünge zwischen den Hindernissen. Eine Kombination mit einen Steilsprung als Einsprung und einen Oxer als Aussprung war knifflig gebaut.
Wir zählten die Galoppsprünge.„Wieviel hast du?“ fragte mich Opa „Ich habe zweieinhalb Sprünge gemessen. Die steht ja beschissen“ meckerte ich umher. Letztendlich kamen wir zu den Entschluss das ich zwei Galoppsprünge machen sollte, sonst fehlte meinen Pony der Schwung für den Aussprung.

Wichtig war es den Einsprung gerade anzureiten und leicht weit, aber mit genügend Versammlung, sonst kam er zu flach und riss womöglich den Sprung.

Als wir den großen Springplatz verließen, warteten meine Eltern mit Isabella auf uns. Isi und ich umarmten uns ausgiebig.
Papa und Opa redeten noch über den Parcours. Die erste Reiterin schauten wir noch zusammen an. Ein mir unbekanntes Mädchen mit einen Schimmelpony.
Sie versuchte verzweifelt die Kombination mit drei Galoppsprünge zu reiten, leider war das Pony dafür ein wenig zu flott unterwegs und die Stange viel am Oxer. Opa schaute mich an „Also mach zwei sonst wird das zu eng.“ Nickte er mir zu.
Ich schnappte mir Isabellas Arm und zusammen marschierten wir zu den Stallzelten.

Dort angekommen sattelten wir zusammen das Pony. Ich ging Richtung Sattelschrak, drehte mich um und schloß meine Stiefel. Ein lautes krachen ließ mich aufhorchen. Isi fluchte und schimpfte laut. „Soph komm, dein Pony ist unmöglich. Der macht alles kaputt.“ Mit schnellen Schritten lief ich zu den beiden. Stoppte aber und lachte lauthals los. Casi hatte sich mit seinen Vorderhufen auf den Putzkasten gestellt. Er schaute Isi mit einen frechen Blick an. Diese versuchte verzweifelt, dass Pony von den leicht instabilen Koffer hinunter zubekommen. „Hopp du Depp, geh da runter, letzte Woche hast du erst einen Putzkasten kaputt gemacht.“ Rief ich den Pony zu. Langsam ging er zurück, bis wieder beide Beine auf den Boden standen. „Der ist genauso verrückt wie du, irgendwann kommt ihr in den Zirkus. Dieses Pony macht mich fertig.“ Isi schüttelte ungläubig mit den Kopf. Ich lachte nur laut.
Vor dem Stallzelt schmieß mich meine beste Freundin in den Sattel „Hey Soph… iss mal weniger Kekse du bist echt schwer geworden“ japste sie vor sich hin. Ich Streckte ihr die Zunge raus. Isi kontrollierte noch den Sitz von den Gamaschen. Mit einen klaps auf Casanovas Hintern entließ sie uns Richtung Abreiteplatz.
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Mein 4 Jähriger Wallach stellt sich tatsächlich auch immer auf den Putzkasten drauf. Letztens ist der Deckel abgebrochen. 😂

Ich hoffe die Geschichte gefällt euch bis dahin….

Das nächste Kapitel wird endlich mal ein wenig spannend

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