Miles hatte mir so dermaßen einen Schrecken eingejagt, dass ich das Zittern noch während des Fahrens spürte.
Als ich gesehen hatte, wie es ihn aus der Kurve gehauen hatte, blieb mir das Herz stehen. Unfälle waren keine Seltenheit. Vor allem bei den Straßenrennen und ihren Teilnehmern. Doch bei Miles hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass wir doch verwundbarer waren, als wir es uns selbst eingestehen würden.
Auch seine Panikattacke hatte mich zur Überforderung gebracht, weswegen ich nur instinktiv handeln konnte. Zwar meinte er, dass seine Anfälle keine große Sache wären, doch ich sah das mittlerweile anders. Es war eine große Sache! Und er brauchte Hilfe!
Anders würde er die nie loswerden.
Mein Herz schlug immer noch bis zum Anschlag. Miles fuhr deutlich vorsichtiger vor mir her und ließ weitere Überholvorgänge bleiben. Den Weg schien er ja noch zu kennen und schon von weiten wurden wir von den Lichtern und der lauten Musik begrüßt. Es war unter der Woche, weswegen nicht so viel los war, aber einen Gegner würde ich schon finden.
Als wir schließlich unsere Motorräder abstellten, wurden wir auch schon von Matt und Ryan erwartet, die eher da waren und offenbar schon das ein oder andere Rennen hinter sich hatten.
„Hey, was hat so lang gedauert?", wollte Ryan sofort wissen.
Ich lachte leicht. „Das muss ja grade von dir kommen, hm?"
Der Braunhaarige zuckte mit den Schultern. Matt hingegen beachtete uns gar nicht, sondern lief entgeistert zu Miles Yamaha. „Miles, was hast du denn gemacht?!"
„Ich bin nur ausgerutscht und da hats die Verkleidung etwas zerkratzt", erklärte er.
„Etwas zerkratzt?!"
Ich sah wie Miles schuldbewusst den Kopf senkte. Es tat ihm selber leid, immerhin war das Motorrad sein Ein und Alles. Zudem war es noch gar nicht so lange her, als wir das Bike erst neu getunt hatten. Die Maschine hatte einen immensen Wert und ich war mir sicher, dass Miles nicht mal ahnte, wie viel sein Motorrad wirklich kostete.
„Tut mir leid", nuschelte er daher. Der Schreck saß wohl auch noch in seinen Knochen.
Das war auch der Grund, weswegen ich in die Hände klatschte und schnell das Thema wechselte. „Wie liefs denn bei euch? Schon was gewonnen?"
„Jap", grinste Ryan.
„Und?"
Verschwörerisch sah er zu Matt. „Wir haben einen der Serpens geschlagen und das hat ordentlich Gewinn gemacht", meinte er nur. Mehr wollte er offenbar nicht verraten.
Während ich mich etwas umsah und auch ein paar Bekannte grüßte, lief mir Miles treudoof hinterher und machte mir damit ordentlich Sorgen. Ich hatte ihn als aufgeweckten, ehrgeizigen und selbstbewussten Typ kennengelernt und seine Art im Moment passte nicht zu ihm. Sicher war der Unfall daran schuld.
„Jackson!", rief mich plötzlich jemand und ich drehte mich um. Dort stand Damien und winkte mich zu sich. Was wollte der denn?
Auffordernd zog ich die Augenbraue nach oben und lief zu ihm. In seiner Haltung wurde er immer kleiner und ich war mir sicher, dass jetzt ein komisches Gespräch folgen würde. Immerhin war es kein Geheimnis, dass er nicht sonderlich selbstbewusst war und demnach wunderte ich mich sehr, dass er mich mit seinem Rang ansprach.
„Lust auf ein Rennen?", wollte er gespielt selbstbewusst wissen.
Amüsiert grinste ich. „Du? Gegen mich? Träum weiter, das ist ja schon entschieden, bevor wir überhaupt starten würden", lachte ich. Der Typ konnte doch noch nicht mal gegen ein Mofa in Schrittgeschwindigkeit gewinnen! Und das war nicht die Schuld seiner Aprilia.
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RIDERS ~ Burn For This
Action• 𝐁𝐚𝐧𝐝 𝐈 • Als Miles nach San Diego kommt, sucht er den Adrenalinkick, das alltägliche Leben hat er satt. Sein Weg führt ihn zur Hydra, einer kriminellen Motorradgang, die ihn höchstwahrscheinlich auf die falsche Bahn bringen wird. Nur gibt es...