| 12 | 𝐉𝐚𝐜𝐤𝐬𝐨𝐧

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Dicker Rauch stieg aus den leicht geöffneten Fenstern der Lagerhalle und die roten Flammen ließen die Halle noch gruseliger wirken. Das Feuer hatten bereits das Dach erreicht und das laute Knistern dröhnte in meinen Ohren.

Geschockt sah ich sie an und konnte im ersten Moment nicht realisieren, was gerade passierte. Meine Ducati brachte ich zum Stillstand und nahm mit zittrigen Händen den Helm ab. Schnell stieg ich ab, ließ meinen Helm einfach fallen und rannte zum Haupteingang. John und Loan mussten noch da drinnen sein, schließlich hatten sie heute Nachtwache.

Doch der Eingang war bereits nicht mehr zugänglich, also lief ich zum hinteren Teil. Dort befand sich die Hintertür und die hintere Hälfte der Halle hatte noch kein Feuer gefangen. Und zu meinen Glück war Diese auch offen.

So betrat ich die Halle und sofort stieg mir Rauch in die Nase. Gequält musste ich husten und meine Atmung wurde schwerer. Meine Sicht war durch den starken Rauch behindert und ich konnte kaum meine Hand vor Augen sehen. Meine Sinne waren so gut wie nutzlos. Ich konnte weder sehen, wohin ich lief, noch hörte ich etwas durch das Knistern. Mit meinen Händen nach vorne gerichtet und zusammengekniffenen Augen lief ich langsam vorwärts. So stolperte ich quer durch den kleinen Teil der Halle, bis ich über ein, am Boden liegendes Etwas, fiel und den Boden küsste. Ich war in einer dicken Flüssigkeit gelandet und der frische Blutgeruch stieg mir in die Nase.

Fluchend drehte ich mich auf den Rücken und musste mit Schrecken feststellen, dass meine Klamotten blutgetränkt waren und zu meinen Füßen ein lebloser Körper lag, über den ich gestolpert war.

Vorsichtig richtete ich mich auf und kniete mich zu der bewusstlosen Person. Ich hatte schon eine Vorahnung und bei dem Gedanken daran, zog sich mein Magen zusammen und ein beklemmendes Gefühl legte sich auf meine Brust. Als ich ihn auf den Rücken drehte, erkannte ich ihn. Loan. Seine dunkelbraunen Haare hingen ihm verdreckt und blutverschmiert ins Gesicht und starr sah er mich an.

„Loan?", fragte ich, während ich an seiner Schulter rüttelte. Doch keine Reaktion.

Seine leblosen, blauen Augen waren geöffnet und ich brauchte nicht lange, um festzustellen, dass er bereits tot war. Nur konnte er durch das Feuer nicht gestorben sein, schließlich brannte es hier hinten noch gar nicht. Er musste schon vorher tot gewesen sein. Außerdem hatte das Blut auch einen Ursprung. Das Feuer diente also nur dazu Beweise zu vernichten und Schaden zu hinterlassen. Sein Körper war noch warm, was bedeutete, dass ich den Täter knapp verpasst hatte. Ich ließ von ihm ab, richtete mich auf und ließ mein Blick weiter durch die Halle wandern.

„John?!" Stille. „John!" Da mir niemand antwortete, stand ich auf und lief einige Meter, während ich Johns Name rief. Aber ich konnte ihn weder hören noch sehen. Er war mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr am Leben und wenn, dann mit Sicherheit nicht in dieser Halle.

Also kehrte ich wieder zu Loans Leichnam zurück und hob ihn auf. Sein Blut tropfte auf meine Klamotten, als ich aufstand und wieder zum Ausgang lief. Draußen angekommen entfernte ich mich noch etwas, bis ich stehen blieb und erstmal durchatmete. Loan legte ich neben mir ins Gras. Ich stützte die Hände auf meine Knie und fing wieder an stark zu husten. Doch das Schlimmste war, mit anzusehen wie die Halle vor meinen Augen verbrannte, mit ihrem Gesamten Inhalt und eventuell mit Johns Leiche. Die Unfähigkeit etwas zu tun und die Machtlosigkeit waren grauenhaft. Diesen Anblick würde ich vermutlich niemals mehr vergessen. Er brannte sich so in mein Gedächtnis wie ein Brandmahl. Für immer da.

Als das Husten aufhörte und ich wieder einigermaßen gut Luft bekam, fiel mein Blick auf Loan. Ich kniete mich zu ihm hin und zog ihm die Jacke aus.

Das ganze Blut musste schließlich irgendwo herkommen. Und von dem Feuer ganz sicher nicht. Das weiße Shirt, welches er darunter trug, hatte sich rot gefärbt und als ich es hochzog, hatte ich freie Sicht auf drei Schusswunden. Mord. Das Feuer war kein Unfall. Jemand hatte ihn erschossen und John vermutlich auch. Und ich war mir auch ziemlich sicher, wer dieser Jemand war. Blake.

RIDERS ~ Burn For ThisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt