Nineteen

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Thrase pov

Thrase lief mit müden Schritten neben Loreen her, während er böse Finn von hinten an funkelte, da er und Leonard vorne liefen.

Der kalte Ring der Handschelle die er erneut sowohl an sein, als auch an Loreens Handgelenk während des Laufens befestigte, rieb an seiner Haut.

Anscheinend fuhr Finn weiter in die Hügel hinein, als er mitbekommen hatte, denn sie liefen schon eine ganze Weile durch feuchtes hohes Gras und über die Hügel, dessen Blätter der Bäume die hier und da standen mit sanften Schwankungen auf den mit Wassertröpfchen überfüllten Asphalt fielen.

Die Naturebene war wunderschön und sah aus wie aus einem Märchenfilm, wie aus einem Fantasieland wegen der goldenen, angenehmen Sonne die das kunstvolle Schaubild noch mehr verschönerte und erhellte.

Doch der unübersehbaren, hübschen Natur schenkte er kaum Aufmerksamkeit, denn er war viel mehr damit beschäftigt sich über Finn aufzuregen.

Er dachte darüber nach was Finn getan hatte: Jemanden umgebracht.

Thrase ließ das Wort im Kopf förmlich zergehen und konnte sich kaum ausmahlen was das eigentlich bedeutete.

In Filmen hatte ihn das kaum gestört, wenn mal jemand erschossen wurde, falls es nicht gerade die Hauptrolle war die umkam. Viel mehr hatte er sich gefreut wenn der Oberböse besiegt wurde und empfand es als richtig wenn die "Guten" die Bösen um brachten.

So war es doch in jedem Aktionfilm und auch so vollkommender Schwachsinn. Aber im wahren Leben, im Richtigen: Da ist es mehr als nur schlimm. Das Gefühl, wenn ein Freund mit dem man viel Zeit verbracht hatte und gedacht hatte zu kennen, plötzlich unnötig einen unschuldigen Menschen umbringt, ließ sich kaum beschreiben.

Das Gefühl war auf eine gewisse Art und Weise betäubend und unrealistisch. Man denkt man träumt, obwohl man sich im klaren ist, dass es war ist.

Dies erlebte er nun mit Leib und Seele und schaffte es nicht zu verdauen, er brauchte nämlich noch ein Gespräch um das Thema abgeschlossen zu haben mit Finn.

Wäre alles ein Film, wären sie die Bösen. Ob sie wohl noch den entsprechenden Preis dafür zahlen müssen? Womöglich mit dem Tod?

"Thrase?", weckte ihn eine aufdringliche und weiche Stimme aus seinen irreführenden Gedanken, "Ich muss wirklich dringend mal..."

Nun sah er geradewegs in das bezaubernde Gesicht von Loreen, dessen schönes braunes Haar ihr mittlerweile kletschig und strähnig in's blasse Gesicht gefallen war.

Thrase nickte daraufhin verständnisvoll und stellte mit einem Satz seine Schritte ein und erwiderte: "Hey! Leonard, Finn bleibt mal stehen. Loreen muss ganz dringend."

"Und wie soll das funktionieren?", kritisierte Finn sofort seine Aussage mit einem spöttischen Blick, "Ich meine... Die Handschellen. Anders können wir nicht dafür sorgen, dass sie abhaut."

An der Worten waren zur Abwechslung etwas dran, nahm Thrase fest, während er zu der Handschelle schaute, die ihn und Loreen verketteten.

"Naja... Dann schau ich eben nicht hin. Hauptsache du pinkelst mich nicht an.", sagte Thrase lächelnd mit dem Blick auf sie gerichtet, woraufhin sie sichtbar weiter die Augen öffnete.

"Was? Ich kann doch nicht mein Geschäft erledigen wenn du direkt daneben stehst...!", fuhr Loreen ihn empört an.

Augenblicklich wurde Thrase ernst und sagte mit einem drohendem Ton: "Entweder du gehst jetzt, oder gar nicht. Denn wenn nicht, kann es ja  nicht dringend sein. Vor allem werde ich ganz bestimmt nicht gucken. Da gäbe es nichts lohnenswertes zu sehen."

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