Chapter 33

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Dass man in Amegakure kaum Sonnenlicht zu Gesicht bekam, war ja inzwischen kein Geheimnis mehr. Doch trotzdem lief mir ein eisiger Schauer über den Rücken, wenn ich in die trüben Augen und leichenblassen Gesichter der Einwohner sah. Mit gesenktem Kopf, damit keine Regentropfen in ihre Augen gelangen konnten, wanderten sie langsam ihren Weg, hinterließen kleine Wellen in den Pfützen, durch die sie unachtsam wanderten. 

Als uns dann auch ein älterer Mann mit narbenversehrten Gesicht (vermutlich Rückstände einer Schlacht) und grimmigen Gesicht an uns vorbeilief, ging ich unwillkürlich einen Schritt näher zu Pain, als wäre ich bei ihm sicherer. Prüfend, ob er das überhaupt bemerkt hatte, erhob ich meinen Blick, direkt in zwei Rinnegan gezierte Augen, über denen die schwarze Kapuze über seinem Kopf nur knapp abschnitt. Er musste aufpassen, nicht erkannt zu werden, hatte er mir gesagt. 

,,Wo gehen wir überhaupt hin?", rollte es dann nach einer Wolle über meine Zunge, wollte den starrenden Blicken der Anderen nicht noch länger ausgesetzt sein. Ich wusste nicht, warum sie so starrten. Der lange schwarze Mantel, den die Anderen genauso trugen, ließ doch sowieso keine Individualität zu.

,,Zur Hütte." Bei seinen wenigen Worten machte mein Herz einen kleinen Aussetzer, als hätte ich gerade etwas erschütterndes erfuhren. Mit Hütte meinte er das kleine Haus, in dem Jiraiya, Nagato, die anderen und ich gelebt hatten. Eine Welle der Neugier überkam mich. Ich würde zu gerne wissen, wie es dort aussah. Ob dort jemand lebte. Ob die unser ehemaliges Zuhause überhaupt noch stand, oder ob es nicht doch schon zerbombt wurde. 

. . .

Der vorhin noch angenehme Regenfall hatte sich innerhalb der letzten zehn Minuten rasant verstärkt und prasselte nun laut gegen die wasserdichte Schicht unserer Regenmäntel. Pain schien das nicht zu stören, doch mir kam es vor, als würde ich unter den Tropfen zusammensinken, als hätte jemand eine schweres Eisennetz über mich gelegt. 

,,Schau mal", erklang es dann wieder aus Pains Mund. Sein Finger zeigte auf eine keine Erhebung in der Ferne. Als ich die Augen zusammenkniff, erkannte ich auch, dass es ein Haus war. Wir waren also fast da. ,,Bin ich froh", seufzte ich, nachdem mir die Füße schon anfingen zu schmerzen. Der Orangehaarige neben mir gab nur ein belustigtes Schnauben von sich, als wollte er sagen ,,Für einen Shinobi hast du erstaunlich wenig Ausdauer".

Einige Momente der Stille vergingen. Ich konnte kaum noch länger darüber rätseln, wie die Hütte wohl von innen aussehen würde, da setzten wir schon einen Fuß auf die Türschwelle. Da wir beide wussten, wie zerfallen es schon von außen aussah, machten wir uns gar nicht erst die Mühe, uns den Schuhen zu entledigen. Außerdem wollte ich nicht auf mögliche Glassplitter oder dergleichen treten.

Pain öffnete schweigend die Tür, hinter der wir von einer Mauer aus Pflanzen begrüßt wurden. Alles war verwuchert, verstaubt und von einem wahrscheinlich schon Jahre alten Feuer angesenkt. Wir konnten schon mal davon ausgehen, dass nach uns keiner dieses Haus als Wohnungsstätte genutzt hat. Mit weit geöffneten Augen trat ich weiter ein. Durch ein riesiges Loch in der Decke prasselte der Regen, weshalb der hölzerne Boden unter uns morsch und faulig war. Die Türen waren ausgerissen, die Wände spröde und rissig. 

Doch trotz des kaum widererkennbaren, heruntergekommenen Zustands unseres ehemaligen Zuhause umschlang eine gewisse Nostalgie meine Sinne. Eine Nostalgie, dessen verantwortliche Erinnerung trotz des Besuchs nicht in meinen Kopf aufleuchten wollten. Alles, an das ich mich erinnern konnte war, dass wir hier gelebt hatten. Zusammen mit meinem Onkel und einem gewissen Yahiko, an die ich mich kaum noch erinnern konnte und alles, das ich von ihnen wusste, ich nur von Pain erfahren hatte.

Abwartend trat Pain an mich heran, warf einen besorgten Blick auf mich, unter dem ich mich nur kläglich wie ein Wurm winden konnte, schaffte es gar nicht, seinen Blick zu erwidern. ,,Erinnerst du dich an etwas?", fragte er, doch klang dabei selbst nicht gerade zuverlässig. Ich schüttelte nur schweigend den Kopf. Ich fühlte mich miserabel und schlecht. Er hatte den ganzen Weg für mich auf sich genommen, nur, um dann festzustellen, dass alles umsonst war. 

Eine bedrückende Decke des Schweigens legte sich über uns ab und ich musste mich wirklich zusammenreißen, wegen der Schuldgefühle nicht in Tränen auszubrechen. Doch trotzdem konnte ich das Zittern meiner Unterlippe und das Zuckern meiner Schultern kaum kontrollieren.

Ich vernahm leise, vorsichtige Schritte hinter mir und ehe ich mich versah, lag eine Hand auf meinem Rücken, strich beruhigend darüber und zog mich dann zu ihn, schloss mich in eine Umarmung. Bei seiner Geste konnte ich mich nicht mehr zurückhalten, die Umarmung lud nahezu schon dazu ein, meine Tränen mit den Regentropfen, die auf seinem Mantel perlten, zu vermischen. ,,Wein doch nicht", flüsterte er, legte seine andere Hand auf meinen Haarschopf. ,,Das wird wieder." Ich versuchte, etwas zu sagen, doch quill aus meinem Mund nicht mehr als jämmerliches Schluchzen. Ich fühlte mich so erbärmlich, doch auf der anderen Seite vernahm ich in seinen Armen eine gewisse Geborgenheit.

Dann war es still und das Einzige, dass ich vernehmen konnte, war das rauschende Blut in meinen Ohren.

,,Wie süß", zerriss es dann das Schweigen. Wir schreckten auf, fuhren auseinander und ließen unseren Blick durch das Haus schweifen, auf der Suche nach der Quelle der Männerstimme.

Und dann sahen wir ihn. Ein schlanker, dunkel gekleideter Mann stand in einer Schatten überzogenen Ecke, dessen Augen selbst in der Dunkelheit gefährlich zu funkeln schienen. ,,Was willst du?", fragte Pain, ein bedrohliches Grollen in seiner Stimme mitschwingend. Der schwarzhaarige trat näher heran, sein Gesicht tunkte sich das Licht, das durch das Loch in der Ecke floss. 

Dann traf mich die Erkenntnis wie einen Schlag: Ich kannte ihn. Es war der junge Mann, dem ich letztens nach Hause begleitet hatte, nachdem er sich verlaufen hatte.

Ein verschmitztes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, ehe er nach dem Heft eines Schwertes an seinem Gürtel griff. ,,Rache."


*boom* i'm back

konzentrieren wir uns mal besser nur auf meinen verbesserten schreibstiel (und ignorieren den inhalt) und sagen mal, dass dieses chap ganz okay war ;P

-leflowna

𝟭𝟬 𝗟𝗘𝗧𝗧𝗘𝗥𝗦 PAINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt