Chapter 21

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Killerbees Augen funkelten begeistert. Ich bezweifelte, dass es je jemanden gegeben hätte, der seine Frage gerade eben mit ,,Ja" beantwortet hätte, somit war ich wohl die Erste, die ihm diese Antwort gibt. 

,,Sonst wäre ich ja gar nicht hier. Immerhin sind deine Raps in allen Ländern bekannt, da wollte ich dich mal persönlich treffen." Ich musste mich wirklich bemühen, nicht sofort über meine eigene Aussage zu lachen, nachdem ich fertig gesprochen hatte. Er ging einen Schritt vor und sein Mund verzog sich zu einem freudigen Grinsen. ,,Ey, wirklich!?" ,,Klar doch. Was dachtest du denn?" Es fiel mir wirklich nicht gerade leicht, ihm diese Lobe auszusprechen. Wahrscheinlich lacht sich Deidara gerade schlapp.

,,Hier in Kumo hör ich das nicht oft, die Leute hier sind echt schroff." Ich ging seinen Satz nochmal in Gedanken durch. Das hat sich nicht einmal im Entferntesten gereimt! Ich versuchte, mir meine Belustigung über seine Raps nicht anmerken zu lassen, stattdessen sprach ich einfach irgendwelche Themen an, um mich abzulenken. ,,Wie weit bist du denn schon mit dem Rap? Ist der neu?" Auf die meisten Antworten antwortete er mir ohne Reime, da er wohl zu lange hätte nachdenken müssen. Darüber war ich, ehrlich gesagt, auch sehr froh. 

,,Du hast doch sicher auch ein paar Raps drauf, oder? Lass hören, yo!" Komplett überfordert trat ich von einem Fuß auf den anderen. Ist das sein Ernst? Angestrengt suchte ich nach einpaar Wörtern, die sich reimten, um daraus dann einen sinnvollen Satz zu bilden. Doch bei dem Druck, der er mir machte, konnte ich nicht nachdenken. Ich bemerkte, wie er mich skeptisch musterte. Meine Brauen waren zusammengezogen und ich kaute nachdenklich auf meiner Unterlippe. ,,Ähm... Ich hab's eher mit Literatur als mit Raps, weißt du?" Das stimmte sogar. Seit mein Onkel angefangen hat, Bücher zu schreiben, wollte ich es ihm unbedingt gleichtun. Seit einigen Jahren schreibe ich jetzt schon Geschichten in meiner Freizeit, die ich öfters Naruto lesen lasse. Allerdings machte er mir großen Zeitdruck, wenn er fragt, wann er wieder etwas lesen kann. Warum war eigentlich immer so scharf drauf?

Während ich mir vornahm, bald wieder weiterzuschreiben, nickte Killerbee verstehend. ,,Alles klar. Solltest es mal versuchen, Mädel. Raps lassen einen die Seele singen und das Herz springen!" Bitte, hör auf damit! Das reimt sich nicht einmal!

,,Naja... Kann man nichts machen. Aber vielleicht kann dir ja dein kleiner Freund, der wie 'ne Kellerassel hinterm Stein hockt, weiterhelfen?" Was? Wie hat er ihn bemerkt!? 

Als ich mich in die Richtung, in der Deidara sich versteckt, drehte, kam er hinter dem Felsen hervor. Sein Gesichtsausdruck wirkte überrascht aber irgendwie auch beeindruckt. ,,Normalerweise findet man Kellerasseln unter Steinen, un. Ich muss es ja wissen, denn dort, wo ich herkommen, gibt es mehr als genug." Er machte keine Anstallten seine Identität auch nur in irgendeiner Weiße zu verbergen. Sogar seinen Mantel ließ er provozierend im Wind wehen, als würde er es nur darauf anlegen, einen Kampf zu entfachen. Prüfend blickte ich zu Killerbee. Er schien auf den ersten Blick entspannt, als er Deidara musterte, doch als ich seine gekrümmten Finger sah, wusste ich, dass er gleich am liebsten losstürmen würde. 

,,Akatsuki, huh?", stellte Killerbee fest, als er Deidaras Mantel musterte. Spätestens jetzt wurde mir klar, wie bekannt der schwarze Stoff mit dem Wolkenmuster eigentlich ist. Während der Jinshuriki sich mit Deidara befasste, machte ich mich kampfbereit. So angespannt, wie die Luft hier ist, würde sicher bald gekämpft werden. Ich versuchte, so unauffällig wie möglich, meine Giftnadeln zu ziehen. Mit der anderen Hand griff ich nach einem schlichten Kunai, um mögliche Nahangriffe zu parieren. Wenn ich auf seinen Rücken sah, erkannte ich zwei Schwerter, woraus ich schloss, dass er auf den Nahkampf spezialisiert war. 

Als die Giftnadeln locker zwischen meinen Fingerknöcheln lagen, machte ich einen kleinen Schritt auf ihn zu, jedoch war das ein großer Fehler. Meine Schritte waren zwar leise und unauffällig, dennoch bemerkte der Jinshuriki mein Vorhaben und drehte sich zu mir um. ,,Und du?", fragte er, während ich einen großen Schritt zurück ging, damit ich ihn besser beobachten konnte. ,,Bist du auch von Akatsuki?" Ich überlegte nicht lange, ob es eine gute Idee wäre, ihn das zu erzählen, sondern antwortete ihm einfach. ,,Nicht direkt, Nein. Sagen wir mal... ich helfe dort aus." Ich versuchte, mein hämmerndes Herz zu ignorieren und mich zu beruhigen. Solange Deidara da war, würde sicher alles gut gehen. Immerhin hatte ich schon zuvor beim Training gesehen, was für Fähigkeiten er hatte, und da hatte er sich noch zurückgehalten. Ich schielte zu dem besagten Blondschopf, der noch immer weit abseits von uns stand. Da er Fernangriffe bevorzugte, dachte er wohl auch nicht daran, näher zu kommen, was mich ehrlich gesagt, ein wenig verunsicherte. Je weiter weg er stand, desto später konnte er einem Angriff von Killerbees Seite dazwischen gehen. 

𝟭𝟬 𝗟𝗘𝗧𝗧𝗘𝗥𝗦 PAINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt