Chapter 20

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Nachdem wir uns beide erholt hatten, ging es für Deidara und mich am nächsten Morgen schon sofort mit unserer Mission weiter. Falls Killerbee, so wie wir, auf der Schildkröteninsel übernachtet hat, sollten wir ihm früher oder später ja irgendwo begegnen. Natürlich war das ziemlich unwahrscheinlich, aber einen Versuch war es wert. 

,,Wegen dir hab ich kein Auge zugetan!", beschwerte ich mich bei Deidara, während wir durch den Wald liefen. ,,Du schnarchst so laut, dass ich dachte, ein Bär schläft neben mir." Das war vielleicht etwas übertrieben, aber dennoch stimmte die Aussage, dass ich wegen ihn kaum schlafen konnte. ,,Ich frag mich, wie Sasori damit klar kommt. Von dem musst du dir sicher einiges anhören, wenn ihr gemeinsam auf einer Mission seid." Der Blonde neben mir sah übertrieben beleidigt nach vorne und mied meinen Blick, antwortete aber dennoch. ,,Eigentlich macht das Sasori-no-danna nicht so viel aus. Sein Körper braucht keine Pausen, deswegen kann er sich am nächsten Tag auch nicht darüber beschweren, un." Dass Sasori einen mechanischen Körper hatte, wusste ich erst seit kurzem. Ich hatte es zufällig mitbekommen, als er sich über seine quietschenden Gelenke beschwert hat. Inzwischen hatte ich mich schon darauf eingestellt, dass die Akatsuki allesamt etwas Seltsames an sich hatten, darum überraschte mich jetzt kaum noch etwas. 

Ich trat einen kleinen Stein beiseite. ,,'Ne Marionette müsste man sein... Jetzt weiß ich auch, warum man euch beide in ein Team gesteckt hat." Protestierend richtete Deidara wieder seinen Blick auf mich. ,,Wir sind doch nicht nur deswegen ein Team. Ganz offensichtlich hat der Anführer uns zusammengesteckt, weil unsere Hingabe zu Kunst uns so motiviert, auch wenn Sasoris Meinung dazu absoluter Müll ist." ,,Ich finde Sasoris Meinung eigentlich sehr gut nachvollziehbar", holte ich Deidara von seinem hohen Ross herunter. 

Ich nutzte die darauffolgende Stille, um mich etwas in der Umgebung umzusehen. Die Blätter der Bäume fingen bereits an, sich bunt zu färben, die Blumen verwelkten allmählich. Der Herbst fing an, sich erkennbar zu machen. Ich empfand diese Jahreszeit als die schönste von allen, gleichzeitig stimmte es mich aber auch etwas traurig, wenn ich an die absterbenden Blumen und welkenden Blätter denke. 

,,Ich freu mich schon auf den Herbst. Da ist es schön bunt. Findest du nicht auch?", fragte ich Deidara beiläufig. ,,Ich hab kein Empfinden für Schönheit bei Jahreszeiten. Das Einzige, das für mich wirklich schön ist, ist die Schönheit im Moment, un." Genervt legte ich den Kopf in den Nacken. Der bringt mich noch zum Verzweifeln. Nicht alles, das schön ist, muss nach einem kurzen Augenblick gleich wieder verschwunden sein. ,,Hör mal, Deidara, ich hab ja nichts gegen deine Explosionen. Zugegeben kann ich sogar etwas verstehen, warum du davon so begeistert bist. Aber du könntest wenigstens versuchen, auch schöne Dinge, die etwas länger andauern zu tolerieren. Vielleicht würdest du dann auch etwas besser mit Sasori auskommen." Er schwieg für einen Moment, ehe er sich wieder am Gespräch beteiligte. ,,Wie gesagt, ich hab dafür kein Empfinden, un." Ich seufzte. ,,Du bist echt anstrengend, weißt du das?" Ich beobachtete, wie sich ein amüsiertes Lächeln auf seine Lippen schlich. ,,Ha. Da haben wir ja was gemeinsam." Gerade wollte ich protestieren, aber dann stellte ich fest, dass der Blonde sicher recht hatte. 

Während ich versuchte, mich zu erinnern, was ich ihm das letzte Mal auf die Nerven gegangen bin, spürte ich Deidara plötzlich an meinem Ärmel ziehen. Ich konnte nicht einmal rechtzeitig reagieren, da fand ich mich plötzlich selbst hinter einem Busch wieder. Deidara saß genau neben mir und spähte in die Richtung, in der wir vorhin Killerbee gesucht hatten. ,,Bleib unten", mahnte er mich. Ich tat, was er verlangte und duckte mich tiefer. Gleichzeitig nahm ich mir vor, ihn das nächste Mal auch so grob in einen Busch zu stoßen, wenn wir uns wieder verstecken mussten. 

Nach einer Weile wurde ich neugierig, wer uns da fast entdeckt hätte, also spähte ich ebenfalls, so unauffällig, es ging, hinter den Blättern hervor. Es war ein Ninja aus Kumo-Gakure, der hier wohl nachsehen sollte, ob alles in Ordnung war. Sein Blick wanderte gelangweilt durch die Gegend. 

Wir warteten, bis er an uns vorbei war, dann gingen wir weiter. Doch diesmal schneller und aufmerksamer. 

,,Die aus Kumo scheinen ja nicht gerade motiviert, irgendwo Wache zu halten, un." Ich nickte zustimmend. ,,Da können wir aber froh sein. Immerhin sind sie dann weniger aufmerksam, wenn sie ihre Arbeit nicht ernst nehmen." 

Immerwieder sicherten wir uns durch Schulterblicke ab, dass uns niemand folgte, bevor wir weiter suchten. Ich hatte allmählich Zweifel, ob unsere Zielperson überhaupt noch auf der Schildkröteninsel war. Ich jedenfalls würde hier kaum freiwillig übernachten. Seufzend sah ich nach oben. Die Baumkronen verdeckten den Himmel von hier unten fast gänzlich, doch die wenigen Lücken reichten mir, um festzustellen, dass es stark bewölkt war. Wahrscheinlich würde es bald regnen. 

Während ich verträumt in den Himmel sah, vernahm ich plötzlich ein seltsames Gejaule, von dem ich nicht sagen konnte, von wo es stammt. Fragend sah ich zu Deidara, der ebenso verstört in alle Richtungen blickte. ,,Was zum...?!" ,,Das kommt von dort hinten, un", Deidara zeigte nach links. Ich machte mich auf alles mögliche bereit, während wir in die Richtung des Lärms rannten. Hoffentlich war es kein verletztes Tier, dessen Schreie wie schiefer Gesang klangen. Als wir immer näher kamen, wurde es immer lauter uns somit besser verständlich. Jetzt konnte ich auch verschluckte Wörter vernehmen. 

Als ich erkannte, dass es ein Rap war, den wir da hörten, machte es bei mir Klick. Sofort zog ich Deidara am Ärmel zurück (dabei versuchte ich, als Rache so unsanft, wie möglich mit ihm zu sein) und verhinderte somit, dass er Hals über Kopf auf das Gejaule zugerannt wäre. 

,,Was soll das, un?!" Deidara blickte genervt auf mich herab. ,,Warum hältst du mich auf?" ,,Weil dort hinter der Jinshuriki ist, den wir suchen. Wenn du dort einfach so reingeplatzt wärst, hätten wir jetzt einige Probleme." Nun schien er zu verstehen, warum ich ihn aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. 

Mein Blick wanderte in die Richtung, aus der der Rap stammte. Durch die ganzen Büsche und Hecken konnte man Killerbee gar nicht erkennen. 

,,Was schlägst du vor, sollen wir jetzt machen, un?" Ich versuchte zu überlegen, doch bei dem Lärm konnte ich mich kaum konzentrieren, weshalb ich auch um einiges länger brauchte, eine Antwort zu finden. ,,Wir machen einfach das Gleiche, wie beim letzten Mal: Du versteckst dich hier und ich rede mit Killerbee." Deidara warf mir einen skeptischen Blick zu. ,,Bist du sicher, dass du das alleine schaffst? Ich meine, wenn er herausfindet, was du hier wirklich machst, legt er dich sofort um." Ich schüttelte den Kopf. ,,Wer selbst nicht erkennt, wie grottenschlecht er rappt, kann nicht viel im Hirn haben. Und wenn doch, hast du eben deinen großen Auftritt." 

Nachdem er darauf nichts erwiderte, stapfte ich durch die Hecken, wenn auch etwas unbeholfen, und hielt nach Killerbee ausschau. Hätte ich in dem Moment nicht Angst um mein Leben gehabt, hätte ich mich vor Lachen wahrscheinlich gar nicht halten können. Seinen Posen, die er beim Rappen machte, waren goldwert. 

Noch immer etwas wackelig auf den Beinen ging ich auf ihn zu. Ich versuchte, sein Gejaule auszublenden, während ich an seinem Arm rüttelte, als er mich nicht bemerkte. Als er dann endlich seinen Kopf zu mir drehte, stellte ich fest, dass Pain ihn, trotz der wenigen Worte, genauso beschrieben hatte, wie er wirklich aussah. Das einzige, was noch erwähnenswert gewesen wäre, ist sein beklopfter Gesichtsausdruck, wenn er einen fremden kennen lernt.

,,Hallo", begrüßte ich ihn mit einen aufgesetzten Lächeln. Er musterte mich durch seine Sonnenbrille skeptisch, was mir eine Schweißperle über die Stirn rinnen ließ. ,,Sag bloß du bist..." Verdammt, woher weiß er- Er führte seinen Satz schneller zu ende, als ich es meinen Gedanken konnte. ,,Ein Fan von meinen Raps!?"


Ich muss erst mal nachsehen, wie Killerbee eigentlich nochmal drauf ist, darum hab ich jetzt hier aufgehört. War aber sowieso schon genug, das ich da geschrieben hab. xD <3

Anfangs hatte ich Angst, dass es zu kurz, aber ich konnte es ja noch schön in die Länge ziehen, ne? xD

Hoffe, dir geht's gut und man ließ sich^^<3

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𝟭𝟬 𝗟𝗘𝗧𝗧𝗘𝗥𝗦 PAINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt