Chapter 11

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Yumi

Da ich gestern meine deutlichen Verschlechterungen im Shuriken-Werfen bemerkt habe, wollte ich jetzt überprüfen, ob meine Chakra-Kontrolle auch nachgelassen hatte. Dazu versuchte ich in der Trainingshöhle, die ich vor Kurzem zufällig entdeckt hatte, mit Chakra in den Fußsohlen gelenkt, an den Wänden zu klettern. Als es am Anfang fast gar nicht funktionierte, sah es nicht sehr gut für mich auf, aber nach einigen weiteren Versuchen hatte ich es allmählich wieder raus. Ich schätze, das ist wie Fahrrad fahren, man verlernt es nie.

Nachdem ich mir sicher war, dass ich mein Chakra noch kontrollieren konnte, entschied ich mich für eine kurze Pause. Mit einer Wasserflasche in der Hand ließ ich mich in einer Ecke auf den Boden nieder. Während ich über die Ergebnisse meiner ,,Wiederholung" nachdachte, kamen ein Haufen Erinnerungen an meinen Onkel hoch. Es fühlte sich wirklich furchtbar an, das Meiste, was er mir beigebracht hatte, einfach so zu vergessen. Das wollte ich unbedingt ändern und stärker werden. 

Inzwischen hatte ich meine Wasserflasche bis zur Hälfte gelehrt. Ich erhob mich wieder vom Boden und streckte mich einmal herzlich. So. Genug Pause, weiter geht's!

...

Vorhin hatte Kisame beim Training aus Versehen ein Zimmer überflutet, was Pain sich ansehen wollte. Er war also nicht da, ich hatte sein ganzes Büro für mich allein. Die Frage war nur, für wie lange? 

Hoffend, er bleibt lange genug weg, drückte ich die Türklinke runter und steuerte mit schnellen Schritten auf seinen Schreibtisch zu. Er war überseht mit Papieren und Stiften. Anscheinend war er keine besonders ordentlicher Person, was meine Suche nicht gerade erleichterte. 

Ich schob die Papiere auf die Seite und hoffte, er würde nicht bemerken, dass die veränderte Unordnung auf seinem Tisch nicht bemerken. Überraschenderweise fand ich wirklich etwas unter dem Müll. Aber mit dem hätte ich nicht gerechnet. Ungläubig und überrascht zur selben Zeit, nahm ich den Stoß Papier in die Hand. Ich hätte nicht gedacht, es mal wieder zu sehen. 

Die Briefe, die ich ihm geschrieben hatte.

Es waren alle zehn. In der Nacht, als er in Konoha in meinem Zimmer aufgetaucht ist, hat er mir nur einen einzigen gezeigt. Naruto hatte die zehn Umschläge an Orte gebracht, an denen Nagato in seiner Kindheit gerne Zeit verbracht hatte. Ich dachte, er hätte den Brief nur zufällig gefunden, aber dass er alle zehn bei sich hatte musste bedeuten, dass er doch noch einen Funken Freude an seinen Erinnerungen hatte. Aber warum hebt er die alle auf?

Ich konnte gar nicht lange darüber nachdenken, da öffnete sich die Tür knarrend hinter mir. Ich hatte das Gefühl, mein Herz würde stehen bleiben. Pain sprach mit jemanden vor der Tür, wahrscheinlich war es Kisame, den er ausschimpfte. Die Zeit reichte gerade noch, um den Stoß Briefe wieder unter den Papieren zu verstecken, aber irgendwo verstecken konnte ich mich nicht mehr. 

Wie angewurzelt stand ich da und wartete auf die Standpauke, die er mir wahrscheinlich abhalten würde. Aber es kam nichts. Stattdessen sah er mich einfach nur wütend an. Für einige Sekunden sagten wir beide nichts, bis er die unangenehme Stille unterbrach. ,,Was um alles in der Welt machst du hier?", fragte er trotz seines Zorns erstaunlich ruhig. Mir war klar, Lügen brachten nichts, also rückte ich gleich mit der Wahrheit heraus. ,,Ich...muss dir etwas gestehen.", begann ich, ohne ihn in die Augen zu sehen. Trotzdem spürte ich, seinen auffordernden Blick auf mich ruhen. ,,Vorgestern, als du dich mit Konan über irgendeine 'Wahrheit', die ich nicht wissen soll, unterhalten hast, hab ich gelauscht." Bestimmt war er jetzt nur noch wütender auf mich, aber da musste ich jetzt durch. ,,Und du willst jetzt wissen, über was wir geredet haben, stimmt's?", fragte er mit verschränkten Armen. ,,Stimmt." Er seufzte, er suchte wahrscheinlich nach den richtigen Worten, oder nach einem Grund, meine Frage nicht zu beantworten. ,,Wenn du das erst einmal weißt, wird Akatsuki dich nie los. Außerdem ist dein Aufenthalt hier nicht gerade gesund für dich." ,,Das macht nichts!", entgegnete ich sofort. ,,Verstehst du nicht? Du sollst es nicht wissen, weil es nicht-" ,,Und was verstehst du an meiner Aussage nicht?! Ich werde sowieso nicht gehen, bevor ich nicht weiß, was ihr vor mir verheimlicht. Außerdem machen mir die restlichen Akatsuki nichts aus, echt nicht!" 

Er ging etwas näher, damit wir nicht so laut reden mussten. ,,Ist ja schön und gut, dass es dir nichts ausmacht. Aber hast du schon mal daran gedacht, was für eine zusätzliche Last du für die anderen bist?" Irgendwie taten seine Worte ja schon weh, aber ich verstand auch, dass er Recht hatte. ,,Klar hab ich darüber nachgedacht. Deswegen will ich ja auch endlich helfen." ,,Also schön, du hast anscheinend immer noch nicht verstanden, dass du nicht helfen kannst. Soll ich es dir erklären?" Er zählte an seinen Fingern ab, warum ich zu nichts nutzen bin, was mich echt aufregte. ,,Zu allererst kannst du nicht einmal mit Shuriken umgehen, was meiner Meinung nach ziemlich erbärmlich ist. Dann wäre da generell deine Kampferfahrung, die nur im Weg rumsteht. Das Kochen überlässt du am Besten auch Konan und Putzen bringt hier sowieso nichts. Was willst du also machen?" 

,,Mag ja sein, dass ich nicht gerade viel helfen kann..." ,,Du kannst überhaupt nicht helfen", fiel er mir ins Wort, aber ich ignorierte es einfach. Lass mich ausreden, verdammt! ,,Aber trotzdem hast du an dem Tag, als ich hier aufgewacht bin gesagt, ich dürfe so lange bleiben, wie ich wollte, wenn ich mich nützlich mache." ,,Du verstehst es echt nicht, oder? Du bist hier vollkommen überflüssig!", sagte er so langsam und betonte dabei jedes Wort extra, als wäre ich irgendwie schwer von Begriff.

Ich zählte in Gedanken bis zehn, um mich abzuregen, bevor ich weiter sprach.

,,Ich mach dir 'nen Vorschlag. Du kannst ihn nur annehmen, da ich dir sonst den ganzen Tag auf die Nerven gehen werde. Also: Ich hab noch drei Tage Zeit, um mich von Konans Wohlergehen zu überzeugen. Ich möchte die Zeit anders nutzen und hier mit den Akatsuki trainieren. Wenn ich mich bis zum Ende der Woche nützlich machen kann, darf ich solange bleiben, wie ich will und weiterhin versuchen herauszufinden, was du und Konan vor mir verheimlicht. Schlägst du ein?" ,,Das geht nicht. Du bist eine Niete als Ninja, wie willst du das schaffen? Das ist unmöglich.", widersprach er und sah mich an, als würde ich Chinesisch sprechen. ,,Wollen wir wetten?" Er seufzte nur. ,,Meinetwegen. Du wirst es nicht schaffen, aber solange nur mich nicht nervst...mach, was du willst. 

Ich spürte, wie sich ein fettes Grinsen auf meine Lippen schlich. ,,Ja!!", schrie ich, ohne mich kaum selbst beherrschen zu können. ,,Ist es in Ordnung wenn ich hier vor Freude durch die Gegend springe?" ,,Mach das draußen", sagte er und zeigte in Richtung Tür. 


Hallo-ho!!

Ich bin ja schon fast auf mich selbst stolz, dass ich es schaffe, in regelmäßigen Abständen zu uploaden xD <3

Na, glaubst du, du schaffst es, in nur drei Tagen stark genug zu werden? Aber es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten, bei den Akas zu bleiben ^^ <3

Ich hoffe, es hat dir gefallen! <3

Bleib daheim und gesund!! ^^ <3

x_LeNa_06_x out


𝟭𝟬 𝗟𝗘𝗧𝗧𝗘𝗥𝗦 PAINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt