Chapter 8.

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Ich war noch hellwach und wälzte mich in meinem Bett herum. Ich konnte nicht aufhören an Harry zu denken. Egal was ich tat, ich sah ihn immer vor mir. Ich musste das alles wirklich schnell auf die Reihe bekommen. Ansonsten würde ich noch Wahnsinnig werden....

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Wochen waren nun seit dem Vorfall mit Uma und der Insel vergangen. Mal war dadurch durchgehend auf der Hut, falls Uma einen Angriff geplant hätte. Aber bis jetzt hatte sich nichts von ihrer Seite aus getan. Dafür aber hier um so mehr. Ben hat nochmal vier Kinder nach Auradon geholt. Dizzy - worüber ich mich total freute - dann noch Squeaky und Squirmy, die Zwillingssöhne von Mr. Smee und nicht zu vergessen, Celia, die Tochter von Dr. Facilier. Sie waren jetzt seit ein paar Tagen hier und es lief wirklich gut. Die Kinder waren nett und nicht so, wie man es von ihnen dachte. Da sah man, dass nicht alle böse waren. Bei ihrer Ankunft wollte Hades - Gott der Unterwelt - von der Insel fliehen. Mal konnte ihn gerade so davon abhalten. Aber das spannendste kam erst noch. Ben hat vor allen um Mals Hand angehalten. Und sie hat ja gesagt. Audrey wäre fast in Ohnmacht gefallen. alle - außer natürlich Audrey - haben sich für das Pärchen gefreut. Ich auch. Ben und Mal waren einfach ein wunderbares Duo. Sie ergänzten sich. Aber das Drama ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Denn Audrey hatte sich die Krone der zukünftigen Königin von Auradon und das Zepter von Maleficent gestohlen. Sie hatte alle hier in einen tiefen Schlaf versetzt, zumindest die, die bei Janes Geburtstagsparty am verwunschenen See waren. Eigentlich wollten wir dort auch hin, aber Audrey hatte uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mal war jetzt eine alte Frau, was gar nicht gut war. Denn es gab nur einen Weg, dass alles rückgängig zu machen. Wir brauchten Hades Stein. Und dieser war auf der Insel der Verlorenen. Eigentlich sollte ich mich freuen auf die Insel zu kommen. Vor wenigen Wochen wollte ich dort leben. Aber der Gedanke daran, dort auf Harry Hook zu treffen, ließ mich gemischte Gefühle fühlen. In den letzten Wochen hatte ich jeden Tag an ihn denken müssen. Immer wieder und überall. Ich war immer wieder in mich gegangen, um mir meiner Gefühle im klaren zu sein. Und tatsächlich. Immer wieder kam am Ende raus, dass ich tiefgründigere Gefühle für den Piraten hatte. Ich war verliebt in Harry Hook. Aber wäre es schlau, dann auf ihn zu treffen? Er würde meine Gefühle gewiss nicht erwidern. Das hatte er mir schon gezeigt. Also wäre es wahrscheinlich besser ihn wirklich zu vergessen. Wenn es doch nur so leicht wäre. Mit unseren Bikes fuhren wir rüber auf die Insel. Celia begleitete uns, denn sie stand in Kontakt mit Hades. Wir fuhren ein wenig über die Insel, bis wir in einer Gasse anhielten. Alle stiegen wir von unseren Bikes und nahmen die Helme ab. "Wow. Ich bin wieder ich!", sagte sie erstaunt und erleichtert. "Schon viel besser.", witzelte ich, was uns beide zum Grinsen brachte. "Böse Magie funktioniert hier nicht. Das ist doch der Punkt.", unterbrach uns Celia. Da hatte sie Recht. Evie legte einen Arm um Mal und zog sie mit. "Ugh. Willkommen zurück." "Danke." Wir liefen noch etwas tiefer in die Gasse hinein, bis wir bei einer Tür stehen blieben, an der "Pa Deranje" stand. Was auch immer das bedeutete. Celia fing an in einem musikalischen Rhythmus gegen die Tür zu klopfen. Zurück kam ein weiteres Klopfen. Ok, was? Celia erwiderte etwas neues, bis die Tür sich öffnete. Mit einem stolzen Strahlen sah sie uns an. Das war echt cool. Celia winkte uns zu sich und gemeinsam liefen wir hinter ihr her. Das musste wohl das Versteck von ihrem Vater sein. "Daddy!", rief Celia erfreut, als sie ihren Vater erblickte. Genau so hatte ich mir Dr. Facilier vorgestellt. Langer Mantel, hoher Hut und ein Stab in der Hand. "Hey! Da ist sie ja!" Voller Freude nahm er seine Tochter hoch und drehte sie im Kreis, bevor er sie absetzte und sie anfingen kurz zu tanzen. man konnte sehen, dass er seine Tochter lieb hatte. Es war schön mit anzusehen, dass nicht alle hier ihre Kinder ausnutzten oder hassten. Wir sahen uns hier in der Voodoo-Lounge etwas um. Hier gab es echt viel Zeugs. Carlos und ich liefen zu einem Fernseher, wo eine Münze lag, die wir in einen Schlitz warfen. Das Fernsehen aus Auradon lief. Ein Reporter meldete, dass alle eingeschlafen waren. Das durfte doch nicht wahr sein. "Leute, wir müssen schnell diesen Stein bekommen und Audrey aufhalten!", sagte ich an meine Freunde. Wer wusste, wozu Audrey mit dem Zepter noch in der Lage war? "Ich stimme Elli zu. Wir müssen uns beeilen.", sagte Jay. Schnell machten wir uns auf den Weg zum Ausgang aus der Voodoo-Lounge. "Wow, Anfängerfehler!", rief Carlos. Was für ein Anfängerfehler? Ich sah an ihm vorbei, aber darauf war ich nicht wirklich vorbereitet. "Schon lange nicht mehr gesehen.", sagte kein geringerer als Harry Hook, der auf meinem Bike saß. Schnell drängelte ich mich an Carlos und Jay vorbei und lief mit schnellen Schritten auf den Piraten zu. Das starke klopfen in meiner Brust ignorierte ich dabei gekonnt. "Runter von meinem Bike, Harry!", knurrte ich. Die Anderen fuhren mit den anderen Bikes los, nur Harry noch nicht. "Na dann fang mich doch, Elisabeth!", rief er amüsiert. Ich streifte nur noch seinen Arm, als er direkt vor meinen Augen wegfuhr. "Den schnapp ich mir!", murmelte ich wütend zu mir selbst, ehe Jay, Carlos, Evie und ich losliefen, um unsere Bikes wiederzuholen. Leider waren sie mit den Bikes schneller. Das durfte doch nicht wahr sein, dass ausgerechnet er mit meinem Bike unterwegs war! Ich konnte noch Harrys Lachen hören, ehe er verschwunden war. Ich konnte nichts anderes tun, als ihm wütend hinterher zu sehen. Es brachte nichts mehr ihnen hinterher zu laufen. Also rannte ich wieder zurück, wo ich auf die Anderen traf. "Und? Habt ihr den Stein?", fragte ich außer Atem. "Ja. Los, lasst uns von hier verschwinden." Wir machten uns auf den Weg zum Wall, um zurück nach Auradon zu kommen. Dort gab es wichtigeres zu tun, als sich um gestohlene Bikes zu kümmern. "Ok. Schnell rein, schnell raus. Jay, können wir?" "Ja." "Gut, bleibt stehen." Jay hob eine Fernbedienung an und deaktivierte einen kleinen Teil des Walles, durch den wir durch konnten. Mals Körper erzitterte dabei kurz. Aber nichts nur das. Die Farbe ihrer Kleidung hatte sich geändert. "Wow.", entfloh es mir. "Du hast ja eine kleine Hades-Nummer am laufen.", erwiderte Evie. "Zumindest ist dieser Fummel ganz schön stabil." Carlos begutachtete die Kleidung von Mal. Es sah wirklich gut aus. Ich nahm Bewegungen hinter mir, weswegen ich mich erschrocken umdrehte. Und da war ich nicht die Einzige. Mit großen Augen sah ich zu Gil und Harry, die es durch den Wall geschafft hatten. Verdammt! Das durfte doch jetzt nicht wahr sein! "Wir haben es geschafft, Alter!" "Wir sind durch!", riefen beide erfreut und fielen sich in die Arme. Ich konnte es nicht fassen. Vorhin hatte ich es nicht wirklich realisiert, dafür tat ich es aber jetzt. Dort stand Harry Hook. Ich sah ihn wieder. War das hier ein Traum? Wie erstarrt sah ich den Piraten an. Er hatte sich leicht verändert. Seine Haare waren dunkler und einen neuen Mantel hatte er auch. Der Mantel war ebenfalls dunkler und hatte einen größeren Kragen, den er hochgeschlagen hatte. Ich wollte es nicht zugeben, aber Harry sah unglaublich gut aus. Die dunkel geschminkten Augen ließen seine blauen Augen noch mehr hervortreten. Anscheinend hatten sie uns wohl endlich bemerkt, denn nun wandten die beiden Piraten sich an uns. "Wir statten euch nur einen kleinen Besuch ab.", sagte Harry amüsiert. Die beiden wollten an uns vorbeilaufen, doch Carlos und Jay schubsten sie zurück, weswegen sie zurück schubsten. War das jetzt wirklich ihr Ernst? waren wir hier im Kindergarten oder wie? "Hey, hört auf Leute.", rief ich dazwischen. "Hook, lass das!", rief auch Mal. Das Gerangel wurde langsam gefährlich. Mal fiel der Stein aus der Hand. Oh nein, dass war nicht gut. Er durfte nicht in das Wasser fallen. Mal wollte den Stein schnell aufheben aber Harry war schneller. Mit seinem Haken warf er den Stein von der Brücke, auf der wir standen. "Nein!", rief Mal. Harry fing an zu lachen, während wir anderen geschockt dem Stein folgten. Gil schubste mich zur Seite, damit er auch etwas sehen konnte. Fast wäre ich selber zu Boden gefallen, hätte eine Hand mich nicht rechtzeitig festgehalten. Meine Augen folgten der Hand und trafen auf Harrys Augen. Mein Herz raste und meine Wangen färbten sich rot. "Schön aufpassen, Prinzessin.", sagte er leise. Das hier durfte keiner sehen. Schnell löste ich mich von ihm, auch wenn ich es gar nicht wollte. Plötzlich schoss ein Tentakel aus dem Wasser und fing den Stein gerade so auf. "Uma!", riefen Harry und Gil gleichzeitig überrascht. "Das ist mein Name." Sie winkte ihren beiden Freunden zu. Harrys Augen wurden groß und ein breites Lächeln umspielte seine Lippen, während er Gil ansah, welcher den gleichen Ausdruck hatte. Uma tauchte unter, mit dem Stein in ihrer Gewalt. "Nein!", rief Mal panisch. Das Wasser begann zu brodeln und wie vor ein paar Wochen bildete sich ein Strudel, der aber schnell wieder verschwand. Wo war Uma hin? Und vor allem was wollte sie mit dem Stein!? "Hallo, Jungs.", hörte ich ihre Stimme hinter uns. Na ganz klasse. Harry lief sofort auf seinen Captain zu, ebenso wie Gil. "Willkommen zurück!", sagte er und stellte sich neben sie. "Uma! Bist einfach weggeschwommen und hast uns vergessen." Gil klang tatsächlich betrübt. Ich hatte das Gefühl, dass Gil nicht wirklich einer von den Bösen war. Sondern eher nur ein Mitläufer. "Sie musste sich auf ihre Rachepläne konzentrieren.", funkte Mal dazwischen. "Es dreht sich nicht immer alles um dich." Das darf doch jetzt wohl nicht wahr sein. Fingen sie jetzt wirklich an zu streiten? Wir hatten wichtigeres zu erledigen! Ich wandte mich etwas von der Gruppe ab. dafür hatte ich gerade keinen Nerv. Meine Freunde in Auradon waren in Gefahr und sie stritten sich um belangloseres. Dafür hatten wir keine Zeit. Uma und Mal fingen an sich wegen dem Stein zu streiten. Innerlich stöhnte ich genervt aus, doch äußerlich rollte ich nur mit den Augen. Als ich wieder zu der Gruppe sah, traf ich direkt auf Harrys Blick. Er sah mir direkt in die Augen. Nein, dass durfte ich nicht. Schnell wandte ich meinen Blick ab. "Sie hält ihr Wort, ganz sicher.", sagte Evie an Uma, welche den Stein über das Wasser hielt. Aber anstatt den Stein rauszurücken steckte sie ihn ein. "Ich behalte ihn lieber noch ein bisschen. Wenn du glaubst, die Welt alleine zu retten, dann irrst du dich. Das ist ein Job für Piraten!" Uma, Harry und Gil schlugen miteinander ein. Langsam verlor ich meine Geduld. "Leute! darüber können wir uns später noch streiten! Jetzt müssen wir erst einmal Audrey aufhalten. Wir können uns alle später wieder hassen, aber wenn wir zusammen arbeiten haben wir vielleicht eine größere Chance!", sprach ich dazwischen. Alle Augen lagen auf mir. "Ich finde, dass klingt gut.", kam es von Gil. Erwartungsvoll sah ich Mal an. Sie war hier der Boss, sie hatte das sagen. "Meinetwegen.", sagte sie genervt. Geht doch. "Also. Wo sind unsere Bikes?", fragte ich, wobei ich gezielt Harry ansah. "Die haben wir geschrottet.", kam es ganz locker von Gil. "Ja genau." Harry fing an zu lachen und deutet mit seinen Händen, dass sie wohl unsere Bikes von einer Klippe oder ähnlichem geworfen hatten. Mein Blick verfinsterte sich, als ich das hörte. Aber darüber durfte ich jetzt nicht nachdenken. Ich schüttelte nur meinen Kopf. "Gehen wir.", kam es von Uma. Doch diese wurde sofort unterbrochen. "Ah! Nein. Ich habe hier das sagen.", rief Mal. "Gehen wir." Echt jetzt? Das hätte sie sich auch sparen können. Aber ich sollte jetzt lieber nichts sagen. Ansonsten würden wir hier nie wegkommen. Jay drückte erneut einen Knopf, damit wir über das Wasser kommen würden. Ich lief relativ weiter hinten, um mehr für mich zu sein. Doch das blieb nicht lange so. "Lange nicht mehr gesehen, Prinzessin.", ertönte es neben mir. Erschrocken drehte ich mich um, nur um dann Harry anzusehen. Mit seinem amüsierten Grinsen sah er mich an. "Äh...Harry...ja...lange nicht gesehen." Mehr bekam ich nicht raus. Seine Präsenz, die ich wieder spüren durfte, brachte gerade alles in mir durcheinander. Es war wie, als würde ich wieder bei null stehen. "Ist dein Leben immer noch so schlecht, wie vor wenigen Wochen?", fragte er weiter. "Es hat sich gebessert. Aber danke, dass du gefragt hast." Ich durfte mir nicht anmerken lassen, wie sehr ich ihn vermisst hatte und wie oft ich an ihn denken musste. Das sollte er lieber nicht wissen, ansonsten würde er mich noch für verrückt halten. Schweigend liefen wir weiter, bis wir in Auradon waren. Harry wich mich dabei nicht von der Seite. Sollte er nicht lieber bei Uma sein? Ihm so nah zu sein ließ meine Konzentration immer mehr schwinden. Wir kamen an der Auradon Prep an, wo alle schliefen. Mit großen Augen sah ich mich um und ging zu einem Tisch, wo Freunde von mir saßen. Sie alle waren am schlafen. "Uh. Also, ich finde, ich verdiene eine Belohnung für meine Muskeln, meine Verschlagenheit und meine Rolle in diesem Unterfangen." Verwirrt drehte ich mich um, als ich diese Worte von Harry hörte. Er stand bei einem Tisch in meiner Nähe und nahm sich einfach das Geld von einem Schüler. Das durfte doch nicht wirklich wahr sein. Meine Nerven waren schon überstrapaziert. "Harry, leg das Geld sofort wieder weg!", sagte ich ernst, als ich zu ihm lief. "Du willst nur nicht zugeben, dass ich Recht habe, nicht wahr, Prinzessin?" "Leg das Geld weg!" "Und was wenn nicht?" Ohne zu überlegen riss ich ihm das Geld aus der Hand. "Das kriegst du es mit mir zutun!" Böse funkelte ich ihn an. Doch er grinste nur. Seine perfekten Zähen strahlten mich an. Ich musste mich bemühen dem stand zu halten. "Ich freue mich drauf." Damit wand er sich von mir ab und lief zu Uma, die sich gerade wieder mit Mal in den Haaren hatte. Echt jetzt? So würden wir nie vorwärts kommen. Gerade stritten sie sich wieder, wer hier das sagen hatte. "Leute!", funkte ich dazwischen. Beide sahen zu mir, während sie ich sie mit einem ist-das-euer-ernst-blick ansah. Uma schnaufte und Mal lief los. "Geht doch!", murmelte ich, als alle losgelaufen waren. Das hier könnte echt noch abenteuerlich werden....

My own Pirate / ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt