Ich spürte nun selber die Müdigkeit in mir und kuschelte mich von hinten an meine Freundin. Ihre bloße Anwesenheit brachte mich dazu zufrieden einzuschlafen....
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Die letzte Nacht kam mir vor wie ein Traum. Es fühlte sich an, als würde ich die ganzen Gefühle erneut Durchleben, obwohl sie schon vergangen waren, dennoch waren sie in meinem Gedächtnis verankert. Das was Harry letzte Nacht mit mir getan hatte, dass hatte ich noch nie gefühlt. Das alles war neu für mich. Ein unglaubliches Kribbeln fuhr durch meinen Körper als ich erneut an die letzte Nacht dachte. Wie er mich berührt und angesehen hatte... ein Schauer lief mir über den Rücken. Schon eine ganze Weile lag ich im Bett und betrachtete den Piraten neben mir. Einzelne Strähnen fielen ihm in sein Gesicht, welche ich vorsichtig wegstrich. Auf seinen Lippen zierte sich ein wohliges Lächeln, was seine Grübchen leicht zum Vorschein bringen ließ. Erst als ich aufgewacht war, hatte ich gemerkt wie nah Harry sich in der Nacht an mich gekuschelt hatte. Zwischen uns hätte nicht mal das kleinste Nanoteilchen gepasst. Die Wärme, die von ihm ausging, brachte mich nur noch mehr zum strahlen. Wie hatte ich Harry nur verdient? Auch wenn er ein Pirat war, Harry war einfach perfekt. Langsam regte er sich neben mich, aber nur um seinen Griff um mich zu verstärken. Diese Geste ließ mich schmunzeln. Er war so süß. Während ich ihn immer so weiter beobachtete, musste ich wieder an die Worte meiner Eltern denken. Ich sollte Chad heiraten. Wie sollte ich das machen, wenn ich einen ganz anderen liebte? Chad zu heiraten kam für mich überhaupt nicht in Frage. Vielleicht würde ich mit Harry durchbrennen oder allen die Wahrheit sagen. Ich wusste, dass es Harrys größter Wunsch war, allen unseren Freunden zu erzählen, dass wir zusammen waren. Aber nach dem, was ich gestern alles gehört habe, wusste ich nicht, ob ich wirklich bereit dafür war. "Du denkst schon wieder nach.", erklang es rau an meinem Ohr. Überrascht sah ich in Harrys blaue Augen, welche noch halb zu waren. Das er wachgeworden war, hatte ich gar nicht gemerkt. Sonst bekam ich es immer mit. Ich musste sehr in meinen Gedanken vertieft gewesen sein. Schweigend sah ich den Piraten an. Erst nach wenigen Sekunden öffnete er seine Augen komplett und sah mich verschlafen an. "Über was denkst du nach?", fragte er erneut. Mit seiner rechten Hand fing er an mit meinen Haaren zu spielen, während sein Blick meinen nicht in Ruhe ließ. "Ich musste nur wieder an gestern denken. Was meine Eltern gesagt haben. Ich kann Chad nicht heiraten! Ich liebe dich und ohne dich kann ich mir ein Leben nicht mehr vorstellen. Wie soll ich dann einen Anderen heiraten können?" In meinem Redefluss bemerkte ich nicht, wie mir die ersten Tränen über die Wangen liefen. Mit einer liebevollen Bewegung strich Harry mir die Tränen weg und gab mir einen zärtlichen Kuss auf meine Stirn. "Ich weiß, dass du ihn nicht liebst. Ich wollte mich auch bei dir noch entschuldigen. Das mit gestern...das hätte nicht sein dürfen." Hatte ich mir das nur eingebildet oder hatte er das gerade wirklich gesagt? Bereute er die letzte Nacht? Mit großen Augen sah ich ihn an und löste mich aus seinem Griff. "Die letzte Nacht war also ein Fehler?", fragte ich mit erstickter Stimme. Mein Herz fing mit einem Mal an schmerzhaft zu ziehen. "Um Gottes Willen, nein! Die letzte Nacht war unbeschreiblich schön!" Harry setzte sich ruckartig auf, weswegen die Decke, welche seinen Oberkörper bedeckte, runterrutschte und seine perfekten Muskeln preisgab. Bei diesem Anblick musste ich schlucken und mich zusammenreißen ihn nicht wieder anzuspringen. Vorsichtig zog mich Harry wieder in seine Arme schloss seine um meinen nackten Oberkörper. "Ich würde solch eine besondere Nacht niemals mit dir bereuen.", flüsterte nah an meinem Ohr. Ein Schauer lief mir über den Rücken. "Ich hatte mir unser erstes Mal gemeinsam nur anders vorgestellt. Ich wollte, dass es etwas besonderes für dich wird. Es sollte romantisch und unvergesslich werden. Stattdessen streiten wir uns und haben dann Versöhnungssex." Die Schuld war in seiner Stimme deutlich herauszuhören. Mit einem traurigen Blick sah ich zu ihm auf. Die Schuld war nicht nur zu hören, man konnte sie auch sehen. Sanft strich ihm über seine Wange. "Harry, hätte ich es nicht gewollt, hätte ich dich niemals so an mich rangelassen. Du weißt, wie viel mir so etwas bedeutet. Selbst wenn wir nach unserem Streit Sex hatten... Für mich war es unbeschreiblich. Also mach dir bitte keine Vorwürfe." Harry sah mir in meine Augen, wobei ich einen kleinen Schreck bekam. Seine Augen waren feucht, schon fast von Tränen getränkt. Ich hatte ich vielleicht doch etwas falsches gesagt oder getan? Ich wollte Harry nicht weinen sehen. Es brach mir jedes Mal das herz ihn so zu sehen. Für mich gab es fast nichts schlimmeres, als ihn verletzt zu sehen. "Was ist los?", fragte ich ihn traurig. Eine ganze Weile sagte er nichts. Ich hatte schon Angst, dass er nicht mehr mit mir reden wollte. Wie konnte dieser wunderschöne Morgen nur so werden? Tief atmete Harry durch. "Ist es immer noch wegen gestern? Wenn ja, dann bitte verzeih mir. Ich hatte nie vorgehabt dich so zu verletzen." "Es geht mehr darum, was deine Eltern von dir fordern. Ich weiß nicht was ich machen soll, wenn du wirklich Chad heiratest. Du bist mein Mädchen, meine Prinzessin. Ich kann dich nicht einfach so an den nächst besten Prinzen verlieren. Aber vielleicht wäre es das beste für dich, wenn du einen Prinzen nehmen würdest, als mich." Ich hatte mich hoffentlich gerade verhört. Fing er jetzt schon wieder so an? Ein genervtes Schnauben entfuhr mir. "Harry, bitte fang nicht wieder so an. Du weißt ganz genau, dass ich niemals einen Prinzen haben wollte. Schon gar nicht Chad Charming!" "Aber du hättest es verdient! Ich kann dir doch gar nichts bieten. Er schon. Mit ihm müsstest du dich nicht verstecken und deine Beziehung verheimlichen. Alle würden sich für dich freuen und sagen, was für ein tolles Paar ihr seid." Mit jedem Wort, dass er sagte zog sich mein Herz immer mehr zusammen. Ich löste mich von Harry, brachte Abstand zwischen uns und sah ihn verständnislos an. "Das ist es also, was du willst? Du willst, dass ich lieber mit einem zurückgebliebenen Idioten zusammen bin, als mit dir, dem Mann den ich liebe? Wirklich?" Zum Ende hin brach meine Stimme schmerzvoll weg. Nun war ich diejenige mit Tränen in den Augen. Harry hatte keine Ahnung was er mir gerade damit antat. Für mich war das alles auch nicht so einfach wie er es sich vorstellte. Meine Eltern mit ihren Vorurteilen würden mich hassen, wenn ich ihnen die Wahrheit sagen würde. Und welches Kind will, dass seine Eltern es hassen? "Natürlich will ich das nicht! Ich will nur, dass du glücklich bist." "Verdammt, Harry, ich bin glücklich! Verstehe es doch endlich, ich bin glücklich. Und zwar mit dir und nicht mit jemand anderem." In Harrys Augen konnte ich deutlich die Erleichterung sehen, als ich ihm meine Sicht erklärt habe. Eine Weile sahen wir uns einfach nur gegenseitig an und sagten nichts. was sollten wir auch noch großartig sagen? Ich konnte nur hoffen, dass dieses Thema endlich aus der Welt geschaffen war.
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My own Pirate / ABGEBROCHEN
FanfictionElisabeth, die Tochter von Schneewittchen, lebt ein sorgenloses Leben in Auradon. Sie trägt wunderschöne Kleider, wird von jungen Prinzen umworben und lebt das Leben einer Prinzessin. Alles scheint perfekt. Doch ein Lächeln kann täuschen. Elisabeth...