Chapter 12.

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Einen Arm hatte er um mich gelegt, während seine Hand meinen Rücken auf und ab streichelte. "Gute Nacht, Prinzessin.", hörte ich ihn leise flüstern. "Gute Nacht, Harry" Und so schlief ich bei meinem Piraten friedlich ein. Wenigstens ein letztes Mal...

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Ich hatte einen wirklich schönen und trotzdem verrückten Traum gehabt. Audrey hatte das Zepter und die Krone der Königin gestohlen und ganz Auradon in einen tiefen Schlaf versetzt. Mal, Evie, Jay, Carlos, Celia und ich mussten dann versuchen Audrey aufzuhalten und Auradon wieder aufzuwecken. Aber wir hatten dabei unerwartete Hilfe. Uma, Gil und Harry haben uns geholfen. Sie würden es zwar niemals wirklich machen, aber immerhin konnte ich Harry wiedersehen. Er hatte mir zwei Mal das Leben gerettet. Ob er das wirklich tun würde? Fast hätte er mich mal über Bord geworfen oder mit seinem Schwert aufgespießt, da würde er mich wohl kaum retten. Dennoch, ich hatte durfte nochmal in Harrys Augen sehen - auch wenn es nur ein Traum war. Mit einem leichten Grummeln drehte ich mich auf die andere Seite und versuchte weiterzuschlafen, als ich einen festen Griff um meinen Rücken spürte. Dazu auch noch eine angenehme Wärme an meinem Oberkörper und an meinem Gesicht, welches ich angelehnt hatte. Hastig riss ich meine Augen auf und war mit einem Mal hellwach. Vorsichtig sah ich auf. das durfte doch nicht wahr sein. War das alles doch kein Traum gewesen und das war alles wirklich passiert? Hatte ich Harry doch wiedergesehen und hatte er mir wirklich zwei Mal gerettet? Es musste so sein, denn ansonsten würde ich jetzt nicht auf meinem schlafenden Piraten blicken, der zum Glück nicht wach geworden war. Denn - anders als beim letzten Mal - schrie ich nicht auf, als ich Harry sah. Mein Herz begann Augenblicklich schneller zu schlagen, als ich ihn so sah. Seinen Arm hatte er nicht von mir genommen, als ich mich gedreht hatte, weswegen ich immer noch an ihn gekuschelt dalag und seine ruhigen Gesichtszüge musterte. Hatte ich Harry jemals so ruhig gesehen? Vielleicht als ich die erste Nacht bei ihm verbracht hatte, aber sonst konnte ich mich nicht erinnern. Wenn man ihn so sehen würde, würde niemand darauf kommen, dass Harry ein Pirat war und vorgab böse zu sein. Ich wusste, dass er es in Wahrheit nicht war. Er war nett, hilfsbereit und wirklich charmant - wenn er es wollte. "Du starrst, Prinzessin.", murrte er leise, was mich aufschrecken ließ. Ich dachte, er würde schlafen? "Du bist schon wach?", fragte ich verdattert. Ich hatte ihn regelrecht angeschmachtet und er war auch noch wach. Langsam öffnete er seine Augen und sah mich mit leuchtenden Augen an. Er schien nachdenklich zu wirken. Harry zog seine Augenbrauen leicht zusammen und schürzte die Lippen. "Dieses Mal hast du nicht geschrien.", sagte er nachdenklich. "Ist das nicht gut?" "Sehr gut. Ich konnte endlich mal normal neben dir wach werden." Seine Worte brachten mein Herz zum rasen. Er wusste gar nicht, was er damit auslöste. Stumm sahen wir uns in die Augen während meine Wangen immer mehr erröteten. Seine Arme hatte Harry immer noch nicht von meiner Hüfte genommen. Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht, so nah waren wir uns. "Und? wie war es in einem richtigen Bett zu liegen?", fragte ich in die Stille hinein. Auf Harrys Lippen legte sein ein amüsiertes Grinsen. "Ich lag neben einer wunderschönen Prinzessin. Der Rest interessiert mich nicht." "Pass auf, Harry Hook. Du benimmst dich schon fast wie ein charmanter Prinz.", kicherte ich. Harry fing an zu lachen, als seine Miene wieder ernster wurde. "Ich muss kein Prinz sein, um charmant zu sein. Merk dir das, Prinzessin." So wie er das sagte, jagte es mir eine Gänsehaut über den Körper. Aber Recht hatte er. Wir lagen noch eine Weile im Bett und - es war zwar verrückt - kuschelten. Niemals hätte ich daran gedacht. Harrys Arme hatten sich um mich gelegt, während er mit seinen Fingern über meinen Rücken streichelte. Meinen Kopf hatte ich auf seiner Brust abgelegt, damit ich seiner Atmung und seinem Herzschlag lauschen konnte. Es war so beruhigend und normal. Doch wenn es am schönsten war, sollte man bekanntlich aufhören. Wir hatten keine andere Wahl, als aufzustehen. Als ich Harry sah, verschlug es mir die Sprache. Letzte Nacht hatte ich nicht so sehr darauf geachtet, da es dunkel, und ich viel zu müde war. Er trug nur eine schwarze Boxershorts, was mir den perfekten Blick auf seine Bauchmuskeln schenkte. Gott, Harry sah so unglaublich heiß aus. Ich musste mich zusammenreißen nicht die Kontrolle zu verlieren. Ich konnte nicht verhindern, dass ich mir verlegen auf meine Unterlippe biss, als ich seinen Körper bewunderte. Wie konnte man nur so gut aussehen? Keiner der Jungs in Auradon konnte da mithalten. Ich war so in Trance, dass ich nicht mitbekam, wie Harry auf mich zuging. Erst als ich gegen die Wand gedrückt wurde und Harrys Körper an meinen gepresst wurde, fand ich den Weg in die Realität zurück. Ich keuchte auf, als ich seine Muskeln an meinem Körper spürte. Ein tiefes Verlangen breitete sich in mir auf. Meine Mitte begann zu pulsieren, als er mit seinen Fingern von meiner Schulter zu meinem Hals fuhr und ganz plötzlich zugriff. Was war denn jetzt los? Aus großen Augen sah ich dem Piraten in die Augen. Kam es mir nur so vor oder waren seine Augen dunkler geworden? "Es macht mich verrückt, wenn du dir auf deine Unterlippe beißt.", knurrte er an meinem Ohr. Ein gewaltiger Schauer überkam mich. Seine Stimme war rau - so gefährlich. Ich konnte nicht anders und biss mir erneut auf meine Unterlippe. Harry beobachtete diese Aktion ganz genau, während seine Augen immer dunkler wurden. Seine Pupillen weiteten sich. "Du spielst mit dem Feuer, Elisabeth! Das kann gefährlich werden." "Was willst du denn machen?", flüsterte ich provozierend. Der Griff um meinem Hals wurde etwas fester, dennoch bekam ich noch Luft. Harrys Blick hatte sich fest auf meinen gerichtet. Seine Muskeln begannen zu zucken. "Du hast mich geküsst, weißt du noch?", raunte er mir zu. Verwirrt nickte ich. Was wollte er mir damit jetzt sagen? Das war Wochen her. "Es wird Zeit, dass ich mich dafür revanchiere." Zuerst verstand ich nichts, doch dann wusste ich, was er meinte. Harry presste seine Lippen im nächsten Moment dominant auf meine und ließ mir keine Zeit mich darauf einzustellen. Das alles ging so plötzlich, dass in meinem Kopf alles anfing sich zu drehen. Um nicht umzukippen, krallte ich meine Hände in Harrys Haut. Sein Griff um meinem Hals wurde lockerer, ehe er immer tiefer zu meiner Hüfte wanderte. Dieser Kuss war nicht so wie der Erste. Ich hatte ihn vorsichtig und zurückhaltend geküsst. Fast schon unschuldig. Harry hingegen küsste mich mit solch einer Härte und Dominanz, dass es mir glatt den Atem verschlug. Seine Lippen waren weich und hinterließen ein prickelndes Gefühl auf meinen. Ich vergaß wo Oben und Unten war, wo Links und Rechts war, dass ich Harry heute für immer verlieren würde, dass er ein Pirat und ich eine Prinzessin war. Das alles war mich nebensächlich. Es zählte nur dieser Moment, die Lippen von Harry Hook auf meinen. Mit einer verblüffenden Leichtigkeit hob er mich auf seine Hüfte und presste meinen Rücken gegen die Wand. Ein erschrockener Laut verließ meine Lippen, wurde aber von Harrys verschluckt. Meine Finger krallten sich in seine dunkelbraunen Haare, während seine sich an meinem Hintern legten, um mich zu halten. Ich konnte es nicht fassen. Ich knutschte hier mit Harry Hook rum und es gefiel mir. Unsere Lippen waren wie geschaffen für einander. Dennoch ging mir die Luft aus und ich musste atmen. Keuchend standen wir Stirn an Stirn da und ich immer noch auf Harrys Hüfte. Wir beide sagten nichts, sondern genossen die Nähe des Anderen. Obwohl ich wirklich viel gesagt hätte. Zum Beispiel, dass ich ihn liebte. Aber ich traute mich nicht. Plötzlich klopfte es an der Tür, was uns erschrocken zusammenzucken ließ. "Harry?", hörten wir Umas Stimme. Oh nein. Sie durfte uns nicht sehen. Sie durfte mich nicht sehen. "Geh ins Bad. Los!", befahl mir Harry, als er mich runter ließ. Sofort tat ich was er wollte. ich schloss die Tür hinter mir und ließ mich an der Tür runtergleiten. Verdammt, was war das gerade? Wie von alleine fuhren meine Finger zu meinen Lippen. Sie waren bestimmt geschwollen und richtig rot. Ich brauchte eine ganze Weile, um das von gerade eben zu verarbeiten. Aber eins war mir klar. Es war aufregend.

My own Pirate / ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt