Außer Atem standen wir uns nun gegenüber. "Ich liebe dich auch, Harry Hook.", wisperte ich leise. Nun war alles perfekt. Jetzt könnte mein Leben endlich mit meinem Piraten beginnen. Ich konnte es kaum erwarten....
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"Wir müssen bald aufstehen.", murrte ich müde gegen Harrys nackte Brust. "Ich weiß.", schnaubte er zurück, während seine Hand durch meine Haare strich. Ein besseres Gefühl konnte es nicht geben. Mit geschlossenen Augen zeichnete ich kleine Kreise auf seine Brust, weswegen sich eine Gänsehaut bei ihm bildete. Es war immer wieder erstaunlich, wie sehr Harrys Körper auf meine Berührungen reagierte. Meine Finger fuhren weiter bis zu seinem Bauch, wo ich ihn weiter kraulte. Ein wohliges Geräusch verließ seine Lippen. "Gefällt dir das?", kicherte ich leise. "Mmh.", murrte Harry zurück. "Das fühlt sich gut an. Hör niemals auf damit." "Ich muss. Mich darf keiner sehen, Harry, das weißt du." Seit Harry hier auf der Schule war schlich ich mich Nachts immer zu ihm, damit wir kuscheln und unsere gemeinsame Zeit genießen können. Ich habe bis jetzt jede Nacht - seit Harrys Ankunft - hier geschlafen. Das Gefühl in den Armen des Freundes einzuschlafen und wieder aufzuwachen ist einfach unbeschreiblich. Nur darf keiner etwas davon wissen. Nicht einmal Carlos weiß davon, obwohl ich ihm immer alles erzähle. Aber Harry und ich wollen unsere Beziehung noch geheim halten. Um ehrlich zu sein, habe ich etwas Angst vor Umas Reaktion, wenn sie erfahren sollte, was zwischen mir und Harry lief. Zwar verstanden sich jetzt alle, aber dennoch habe ich Angst vor ihren Reaktionen. Harry versuchte mir immer einzureden, dass es nicht so schlimm werden würde, doch wirklich überzeugen tat es mich nicht. Harry schnaufte laut und legte beide Arme um mich. Mit einer schwungvollen Bewegung zog er mich auf seinen Brust, weswegen ich nun komplett auf ihm lag. Sein Griff ließ kein Entkommen zu. "Noch fünf Minuten." "Das sagst du jedes Mal. Ich musste Lonnie gestern erklären, wieso ich so früh durch die Gänge spaziert war." Ich stützte mich mit meinen Armen auf seiner Brust ab und sah in Harrys wunderschönes Gesicht. Langsam öffnete Harry seine Augen und sah mir mit strahlend blauen verschlafenen Augen entgegen. Dieser Anblick war viel zu süß um nicht zu grinsen. "Du siehst so süß aus.", schmunzelte ich, während ich mein Kinn auf meinen Armen abstellte. "Ich habe wirklich das Gefühl, dass du mich loswerden willst.", murrte Harry nachdenklich, während er mich mit zusammengekniffenen Augen ansah. "Ich will dich nicht loswerden, Harry. Aber wir wissen beide, dass es nicht normal wirken wird, wenn ich aus deinem Zimmer geschlichen komme." "Ich bin dafür, dass wir nach der Schule uns ein eigenes Heim suchen sollten. Dann kann ich mit dir so lange kuscheln wie ich will, ohne dabei gestört zu werden." Mein Herz begann automatisch zu rasen, als er vom Zusammenleben sprach. Ich hätte nicht gedacht, dass er so früh davon sprechen würde. Überglücklich strahlte ich Harry an. "Das hört sich wirklich fantastisch an." Liebevoll legte ich meine Lippen auf Harrys und küsste ihn zärtlich, was er sofort erwiderte. Mit seinen Armen - die immer noch um mich geschlungen waren - zog er mich etwas höher, damit ich den Kopf nicht zu sehr strecken musste. Leidenschaftlich ließen wir unsere Lippen immer wieder zusammenstoßen, bis wir unser Zeitgefühl vollkommen vergessen hatten...
In den letzten Wochen, in denen so viel Terror mit Uma und Audrey war, hatte ich ganz vergessen, wie anstrengend die Schule war. Das hatte ich alles komplett ausgeblendet, weil ich mit anderen Dingen beschäftigt war. Mit den Kids von der Insel lief es ganz gut. Sie alle hielten sich an die Regel und verstanden sich ausgezeichnet mit den Anderen. Es war genau so, wie wir es uns immer gewünscht hatten. Es war schön zu sehen, wenn Gil und Jay zusammen an einem Tisch saßen und Beeren essen oder Uma, Mal und Evie über Mode oder Jungs reden. Wobei ich bei Uma etwas skeptisch war, ob sie darüber wirklich reden wollte. Und dann war da noch Harry. Da ich unsere Beziehung noch nicht preisgeben wollte, trafen wir uns dann, wenn irgendeiner von unseren Freunden auch da war oder keiner in der Nähe war. Spätestens dann sahen wir uns, wenn wir Kurse zusammen hatten oder ich Abends zu ihm ins Bett gekrochen kam. Bis dahin würden aber noch viele Stunden vergehen müssen. Mit meinem dicken Biologiebuch war ich auf dem Weg zu meinem Kurs, als ich an meinem Handgelenk gepackt und in einen dunklen kleinen Raum gezogen wurde. Ich konnte nichts erkennen, nicht einmal meine eigene Hand und schon gar nicht die Person, welche mich hier reingezogen hatte. Ein ungutes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus. "Ich kann nicht mehr warten!", hörte ich eine männliche, raue Stimme, bevor sich weiche, warme Lippen auf meine platzierten und mich voller Verlangen und Begierde küssten. Mein Verstand setzte vollständig aus, alles um mich herum rückte in den Hintergrund. ich brauchte nicht mehr lange zu überlegen, um zu wissen, dass es Harry war. Das sagten mir alleine schon seine weichen Lippen und sein unwiderstehlicher Duft. Langsam lösten wir uns wieder voneinander. Harrys Atem prallte sanft gegen meine Lippen, ebenso wie meiner bei seinen. Durch die Dunkelheit konnten wir uns beide nicht ansehen, aber dennoch konnte ich ihn bei mir spüren. "Da hat wohl jemand Sehnsucht nach mir.", murmelte ich leise und außer Atem. "Ich habe immer Sehnsucht nach dir, wenn du nicht in meiner Nähe bist. Am liebsten würde ich dich jede Sekunde bei mir haben. Ich will allen zeigen, wer meine Prinzessin ist." Ich wusste, dass dieses Thema wieder aufkommen musste. "Harry, du weißt, dass ist nicht so einfach." "Warum nicht? Wir alle haben unsere Rivalitäten abgelegt und leben zusammen. Was sollte uns noch im Weg stehen?" Ich wollte es ihm sagen, wirklich. Aber wie würde es für ihn klingen, wenn ich sagen würde, dass ich Angst vor der Meinung der Anderen hatte? Eine Prinzessin und ein Pirat, das gab es noch nie und würde bestimmt für die Anderen ziemlich seltsam aussehen. Alle würden über uns reden und Anmerkungen machen. Darauf konnte ich verzichten. Ich konnte Harry zwar nicht sehen, dennoch sah ich seinen abwartenden Blick. "Tut mir leid, ich muss jetzt zu Bio. Wir sehen uns heute Abend." Hastig verließ ich die dunkle Kammer und machte mich schnellstens auf den Weg zu Bio. Ich fühlte mich so schlecht. Harry hatte es verdient zu wissen, wieso ich so dagegen war. Aber ich konnte es ihm nicht sagen. Er würde mich auslachen und für unreif halten. Ich hatte Angst, ihn zu verlieren. Aber wenn ich ihm mit diesem Thema aus dem Weg gehen würde, würde ich ihn auch verlieren. Wieso war das Leben so kompliziert? Ich dachte, dass jetzt alles besser werden würde, doch so war es anscheinend nicht. In Bio konnte ich mich kaum konzentrieren. Jay und Carlos fingen immer mit mir Gespräche an, wenn wir nichts zutun hatten, doch da hörte ich kaum hin. Ich versuchte mir eine Lösung für das Problem mit Harry zu überlegen. "Jungs?", fragte ich die beiden, als unser Lehrer kurz den Raum verließ, um etwas zu holen. "Was würdet ihr davon halten, wenn ich mit jemandem von der Insel zusammen wäre?", fragte ich, als wäre es das Normalste der Welt. Jay fing an zu lachen und Carlos blickte auf sein Blatt. "Solange es kein Pirat ist, ist alles gut, Elli.", sagte Jay und nickte mir zu. Carlos stimmte ihm zu. Na toll. Ich war aber schon längst mit einem zusammen. Wie sollte ich ihnen das denn klar machen? Das machte die ganze Sache nicht besser. "Um Gottes Willen, doch kein Pirat!", sagte ich schnell, um nicht aufzufallen. Die ganze restliche Stunde versuchte ich nicht an ihre Aussage zu denken, doch das war nicht so einfach. Das könnte alles noch sehr spannend werden. Nach Bio stürmte ich sofort aus dem Raum, um an der frischen Luft etwas runter zu kommen. Ich musste heute Abend auf jeden Fall mit Harry reden. Nur wie sollte ich das anstellen? Das musste ich mir noch ganz dringend überlegen. Zum Glück hatte ich noch ein paar Stunden Zeit....
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My own Pirate / ABGEBROCHEN
FanfictionElisabeth, die Tochter von Schneewittchen, lebt ein sorgenloses Leben in Auradon. Sie trägt wunderschöne Kleider, wird von jungen Prinzen umworben und lebt das Leben einer Prinzessin. Alles scheint perfekt. Doch ein Lächeln kann täuschen. Elisabeth...