Chapter 3.

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"Wenn ich du wäre, würde ich lieber auf deine kleine Prinzessin aufpassen, Mal!", rief uns Harry hinterher, doch keiner von uns beiden reagierte darauf. Mal zog mich mit sich durch die Gassen der Insel. Äußerlich war ich ganz ruhig. Doch innerlich herrschte ein absolutes Chaos. Sollte ich Harrys Drohung ernst nehmen?

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"Ich kann nicht fassen, dass du gerade auf Harry Hook treffen musstest!" Das und noch vieles mehr durfte ich mir schon die ganze Zeit anhören. Seitdem Mal mich vor Harry gerettet hatte war sie die ganze Zeit dabei mir zu sagen, dass es schlecht war, gerade auf ihn gestoßen zu sein. wobei ich es nicht wirklich verstand. es war nichts schlimmes passiert - bis aus die Drohung des Piraten. Sollte ich mir deswegen wirklich Sorgen machen? Erst war er nett zu mir - oder eher, er hat mir nicht wehgetan - und dann droht er Mal, dass sie lieber auf mich aufpassen sollte. Irgendetwas sagte mir, dass ich jetzt wirklich lieber aufpassen sollte. Aber würde er mir wirklich wehtun? "Hey! Hörst du mir überhaupt zu?" Erschrocken zuckte ich kurz zusammen, als ich Mals laute Stimme vernahm. Ich hatte sie gerade vollkommen ausgeblendet. "Äh...Sorry. Was hast du gesagt?" Genervt verdrehte Mal die Augen. "Elli, du musst dich von Harry und seiner Piraten Gang fernhalten. Sie sind die Gefährlichsten hier. Uma und Harry haben hier das Sagen." "Wer ist Uma?" Die ganze Zeit wurde hier von einer Uma gesprochen, aber ich hatte keine Ahnung, wer das überhaupt war. Wenn sie die Gefährlichste hier war, dann muss sie ja jemand sehr großes sein. "Uma ist die Tochter von Ursula und ein richtiges Biest. Sie kann dich innerhalb einer Sekunde fertig machen. Du bist das Leben hier nicht gewohnt, Elli. Und das wird sie ausnutzen!" "Jetzt fängst du auch schon an wie Harry!" Keiner hier glaubte an mich, dass ich dieses Leben hier durchziehen könnte. Sie sahen in mir nur die Prinzessin, als die ich geboren wurde. Aber genau das war es, was ich nicht wollte. Ich wollte so nicht gesehen werden. Als jemand, der im Wohlstand lebte und sich um nichts Sorgen zu machen brauchte. Diesen Leuten hier ging es schlecht. Und bei uns in Auradon interessierte es niemanden. Auch wenn diese Leute hier die Bösen waren, so hatten sie dieses Leben nicht verdient. "Wieso? Was hat Harry zu dir gesagt?" Mal kam näher auf mich zu und sah mich eindringlich an. "Er meinte, dass ich das Leben hier nicht verstehen würde, weil ich hier nicht geboren wurde. Ich würde es hier nicht einen Tag aushalten und das jemand wie ich hier nicht hergehören würde. Also hatte er es bestimmt gemeint. Wieso glaubt denn keiner an mich? Ich bin nicht die Prinzessin, für die ihr mich alle haltet." "Aber du bist auch keiner von den Bösen. Du weißt nicht, was hier abgeht." "Und schon wieder klingst du wie Harry." "Aber - und ich kann es nicht glauben, dass ich das jetzt sage - Harry hat Recht." Nun herrschte Stille. Wir beide sahen uns kurz in die Augen. Es hatte keinen Sinn zu diskutieren. Mal würde mir immer wieder das Gleiche sagen. Schweigend liefen wir nun also weiter durch die Gassen, bis wir vor einem Laden ankamen. "Lady Tremaine's Curl Up and Dye.", las ich leise für mich. "Ja. Komm mit. Ich brauche eine Veränderung und hier bin ich genau richtig dafür." Wir betraten also den Laden und was ich sah ließ mich schmunzeln. Ein junges Mädchen - vielleicht im Alter von fünfzehn Jahren - tanzte mit einem Besen in der Hand durch den Laden. Sie trug bunte Kopfhörer, weswegen sie uns wahrscheinlich gerade nicht bemerkte. Das junge Mädchen hatte Orangebraune Haare und vereinzelt bunte Strähnen. Auf ihrer Nase war eine große Brille, was sie noch sympathischer aussehen ließ. Anscheinend liebte sie es bunt, denn ihr Kleid und ihre Schürze waren ebenfalls bunt mit vielen Farbklecksen. Sie drehte sich im Kreis, zuckte aber kurz erschrocken zusammen, als sie uns sah. Schnell nahm sie ihre Kopfhörer ab, aus welchen man die Musik bis hierher hören konnte. "Mal!", rief sie erfreut. "Ist Evie auch wieder da?" Mal lachte kurz auf. "Schön wärs. Das ist Elli. Eine Freundin von mir." Für einen Moment zerfiel das Gesicht von dem Mädchen, doch erhellte sich wieder, als sie mich sah. "Die Tochter von Schneewittchen. Ich bin Dizzy. Freut mich riesig dich endlich kennenzulernen. Habe schon viel von dir gehört. Kaum zu fassen, dass du keine Prinzessin sein willst. Ich meine..." "Ok ok, Dizzy. Das reicht jetzt. Ich...habe ganz vergessen, dass ihr erst um Mitternacht aufmacht. Sieht gut aus hier." Dizzy fing an zu strahlen und drehte sich kurz um ihre eigene Achse, um den Laden selber zu bewundern. Er sah wirklich gut aus. Alles war Bunt und verspielt. Mal fing an im Laden herumzulaufen, was mich aus meiner Träumerei holte. "Und wie läuft das jetzt? Hat dir deine Großmutter ein paar Kunden abgetreten?" Dizzy seufzte frustriert. "Ich darf ab und zu eine Hexe entlausen. Meistens aber nur schrubben, scheuern und zusammenfegen. Stundenlang zusammenfegen." Dizzy legte den Besen aus den Händen und sah Mal wieder an. "Die volle Cinderella Behandlung, was?" "Ja. Statt böse Stiefmutter macht sie jetzt auf böse Großmutter." Dizzy sah hoch an die Decke, was ich ihr kurz gleichtat. Wahrscheinlich war ihre Großmutter oben. "Kein Wahnsinns Imagewechsel." Erneut lief Mal im Laden herum. "Äh, Dizzy...du hast doch Evies Haare gemacht, oder?" "Ja! Die Stirnzöpfchen waren meine Idee gewesen." Voller Freude fing sie wieder an zu strahlen. "Hättest du auch eine Idee für mich?" Dizzy sah Mal nun fixierend an. Mit ihrer rechten Hand formte sie einen Rahmen. Sie lief auf Mal zu und nahm ihre Haarspitzen in die Hand. "Ausgewaschenes Blond mit lila Spitzen? Das ist nirgendwo modern. Man sieht nicht wo dein Gesicht aufhört und wo deine Haare anfangen!" Ungläubig lachte Mal auf. Aber Dizzy hatte Recht. Man sah es wirklich nicht. Dizzy zog Mal auf einen Stuhl und nahm ihre Finger in die Hand. "Und was sehe ich hier? Langweile-mich-zu-Tode-rosa?" Ihre Stimme klang so, als würde sie sagen wollen 'Dass kann doch nicht dein Ernst sein!' Aber ich gab ihr voll Recht. Dieser Look war nicht der von Mal. Dizzy drehte den Stuhl von Mal, um sie erneut zu begutachten, als sie sich an die Lehne lehnte. "Wie weit kann ich gehen?" "Tob dich aus. Ich meine, es muss schon zu mir passen, aber...viel heftiger." Dizzy klatschte in die Hände und gab aufgeregte Laute von sich. Und dann ging es los. Dizzy wusch Mal zuerst das Blond aus den Haaren und trocknete es. Ich setzte mich dabei auf einen der Stühle, um ihnen zuzusehen. Dizzy schnitt etwas von ihren Haaren ab und wickelte sie mit Dosen auf, um sie dann unter die Haube zu setzen. Das mit den Dosen fand ich persönlich echt klasse. Nebenbei lackierte sie Mal die Nägel neu. Man konnte immer mehr die alte Mal sehen. Als sie fertig war und sich im Spiele gewunderte, konnte man sehen, dass es ihr gefiel. "Hey! Da bin ich ja wieder.", sagte sie, während sie ihren Kaugummi kaute. "Voila!" "Voila.", erwiderte Mal und zog einen blauen Schein aus ihrer Tasche. Diesen überreichte sie Dizzy, welche ihn ungläubig anstarrte. "Für mich?" "Hast du dir verdient." Freudig lief Dizzy zu ihrem Tisch, doch als sie gerade das Geld einstecken wollte, stellte sich jemand vor sie hin. Für einen Moment blieb mein Herz stehen. "Schön her damit, du Zwerg!", sagte Harry ruhig und hielt ihr seine rechte Hand hin. Widerwillig gab sie es ihm. "Und den Rest bitte." Harry klopfte mit seinem Haken auf den Tisch. Das durfte doch nicht wahr sein. Dizzy gab ihm das Geld. Er schien uns noch nicht bemerkt zu haben. "Dankeschön." Er wollte den Laden verlassen, doch Mal hielt ihn auf. "Bist du immer noch Umas Laufbursche oder darfst du schon behalten, was du klaust?" Harry blieb stehen und drehte sich zu uns um. "Na so was aber auch. So schnell sieht man sich wieder." Er sah erst zu Mal, bevor sich sein Blick auf mich legte. Das Blut in meinen Adern gefror mir. "Mit euch habe ich nicht gerechnet!" Harry trat auf uns zu. Während Mal total ruhig blieb, war ich innerlich komplett am durchdrehen. "Uma wird es gefallen, wenn ich ihr von deiner Rückkehr erzähle. Und von dir erst, kleine Prinzessin." Der Pirat wandte sich an mich. Seine blauen Augen bohrten sich in meine. "Lass Elisabeth in Ruhe! Hier geht es um Uma und nicht um sie." "Noch." Harrys Stimme klang plötzlich bedrohlich und geheimnisvoll. Erneut wusste ich das nicht einzuschätzen. Ohne noch etwas zu sagen drehte er sich um. Er holte aus und warf alles was auf dem Tisch stand auf den Boden, bevor er Mal grinsend ansah dann zu mir sah. Grinsend verbeugte er sich vor mir.

 Grinsend verbeugte er sich vor mir

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Das konnte doch nicht wahr sein

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Das konnte doch nicht wahr sein. Er würde einfach mit Dizzys verdientem Geld abhauen! Ohne großartig zu überlegen lief ich ihm hinterher. "Elli, warte!", rief mir Mal hinterher, doch ich hörte nicht auf sie. Stattdessen folgte ich dem Piraten nach draußen. Es war schon dunkel geworden. Waren wir so lange bei Dizzy? "Hey!", rief ich laut. Harry blieb stehen und drehte sich zu mir um. Wie schon vorhin zierte ein breites amüsiertes Grinsen seine Lippen. "Die Prinzessin höchst persönlich. Wie komme ich zu der Ehre?" "Hör auf mit dem Unsinn und gib Dizzy ihr Geld wieder!" "Warte. Lass mich kurz nachdenken. Nein! Das Geld ist für Uma und deswegen werde ich es ihr auch geben." Es machte mich wütend, dass er glaubte einfach das Geld anderer für irgendeine Freundin zu klauen. Ich streckte die Hand aus und sah den Piraten auffordernd an. "Her damit! Sofort!" Harry sah von meiner Hand in meine Augen und wieder zurück. Ich dachte für einen Moment, dass er nachgeben würde. Stattdessen packte er meine Hand und zog mich an sich. Verdammt, war das gerade sein Ernst? Ich stand ihm jetzt noch näher als vorhin schon. Sein Oberkörper berührte meinen und sein Atem kitzelte auf meinem Gesicht. Ich sah ihn erschrocken an, hörte kurz auf zu atmen. Ich wusste nicht, was ich jetzt machen sollte. Sein rechter Arm war um meine Taille geschlungen, weswegen ich mich nicht von ihm losreißen konnte. "Harry.", wisperte ich leise. Meine Hände legten sich auf seine Brust, um ihn vielleicht doch dazu zu bringen mich loszulassen. Stattdessen grinste er mich aber nur an. Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Adrenalin bildete sich in meinem Körper. "Du scheinst nicht zu wissen, wer Uma ist. Dann wird es höchste Zeit, findest du nicht?" "Harry, lass mich los.", flehte ich leise. "Wo ist denn dein großes Mundwerk hin? Du bist wohl doch nicht so taff wie du denkst." "Bitte, Harry." Kurz beäugte der Pirat mich. "Mmh. Ich kann nicht. Uma möchte dich nämlich kennenlernen. Also würde ich sagen, böse Träume." Ich wusste mit seinen Worten nichts anzufangen, als er schon seine linke Hand hob und das eisige Metall in Kontakt mit meiner Schläfe kam. Augenblicklich sackte ich in Harrys Armen zusammen. Ich spürte nur noch, wie er mich über seine kräftige Schulter warf. Ab da an war alles schwarz. Hätte ich doch nur einmal auf Mal gehört....






My own Pirate / ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt