Mein Kopf begann zu rattern und ich versuchte einzuordnen, ob die Idee von Nino wirklich klug wäre.
Immerhin könnte Damiano so ein Gespräch mit Mario führen und dafür sorgen das er wieder nach Deutschland verschwindet. Doch anderer seitz, durfte ich nicht vergessen wer Damiano nun einmal war. Er war ein Mafia Boss und ich bezweifelte ganz stark, dass er nur reden würde. Und wenn er wen verschwinden ließe, dann sicherlich nicht nach Deutschland sondern in den nächsten Fluss oder sonst wohin.Dieser Aspekt überzeugte mich nicht sonderlich davon, Damiano darüber zu informieren, dass Mario hier in Italien war und reden wollte. Also beschloss ich für mich, es selber zu klären und ihm erst mal nicht Bescheid zu geben.
"Ach nein mein kleiner Schatz. Ich kläre das selber, keine Sorge." Danach drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange und hoffte das Nino nun beruhigt war. Denn ich wusste ganz genau, dass mein Sohn sich Gedanken machte.
Er mochte Mario noch nie und dies hatte er mir ja auch an meinem ersten Tag hier in Italien mitgeteilt. Somit war für mich klar, dass ich nie und nimmer mehr zu Mario zurück gehen würde, auch wenn ich es sowieso nicht vorhatte. Zu sehr war mir der Wunsch meines Sohnes wichtig. Denn sein Wohl, stand über dem meinen.
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"Ciao!", rief ich durch das Haus meiner Familie und schmunzelte dann, als Nino ebenfalls Ciao rief. Wir beiden zogen uns die Schuhe aus und ließen ins Wohnzimmer, denn hierher kam das Stimmengewirr welches im Haus herrschte. Doch mitten in meiner Bewegung stoppte ich und fixierte Mario wütend. "Verschwinde sofort aus meinem Haus!", fauchte ich wütend und nahm meine Familie kaum wahr.
Denn neben Mario befanden sich meine Cousins Riccardo und Gabriele, sowie drei Freund von den Zwillingen im Haus. Die Zwillinge hatten sich damals schon gut mit Mario verstanden und fanden es cool mit ihm Fifa zocken, ein paar Bierchen zutrinken und Fußball schauen zu können. Er war so etwas wie ihr Freund geworden, weswegen sie so null von meiner Trennung überzeugt waren.
"Entspann dich doch mal!", fuhr mich nun Gabriele an und verteidigte Mario, anstatt auf meiner Seite zu sein. "Ganz sicher nicht. Er soll aus diesem Haus verschwinden." "Wird er aber nicht. Wir haben ihn ins Haus eingeladen und so entscheiden wir, wer bleibt und wer nicht. Aber du kannst ja gerne gehen." Fassungslos sah ich Gabriele an und sah dann zu Riccardo, der so richtig den Vogel abschoss. "Geh doch wieder zu deinem neuen Macker Damiano. Vielleicht zeugt ihr ja noch ein ungeplantes Kind."
Es erklang einige Lacher im Raum, auch Mario war am lachen. Dies deutete darauf hin, dass die Männer schon was getrunken hatten. Doch trotz alledem, konnte ich meinen Cousins ihre Worte nicht verzeihen. Aus diesem Grund schritt ich nach vorne und verpasste erst Riccardo und dann Gabriele eine Ohrfeige. "Ihr beiden sollte euch was schämen! Ich bin eure Cousine und ihr müsstet zu mir halten. Und was ihr da über Nino gesagt habt, von dem ihr bis vor kurzen gedacht habt, dass es euer kleiner Bruder sei, geht mal überhaupt nicht! Ihr seid das absolute Letzte!"
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Traurig hielt ich meinen Sohn in meinen Armen, denn die Worte von Riccardo hatten ihn deutlich getroffen. Sein kleines Kinderherz war gebrochen und meins somit auch. Also versuchte ich ihn durch das Kinderlied, aus meiner Kindheit zu beruhigen.
"Nimm dir die Worte von Riccardo nicht so zu herzen. Er ist ein wahrer Blödmann und seine Worte sind nichts Wert!", ließ ich Nino wissen und küsste seine Wange, welche von Tränen übersäht waren. "Dein Papa und ich haben zwar damals nicht geplant Eltern zu werden, doch ich habe nie in den ganzen sechs Jahren bereut dich gekriegt zu haben. Du warst und bist das größte Geschenk welches ich jemals bekommen habe und ich möchte dich nie missen." Erneut küsste ich seine Wange und strich bei der anderen die Tränen weg. "Du bist der Mittelpunkt meines Lebens, auch wenn ich die letzten sechs Jahre nicht deine Mutter sein und nur als Cousine agieren durfte. Ich habe dich vom ganzen Herzen lieb.", lächelnd strich ich ihm über die Wange. "Vergiss das bitte niemals."

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Vacation
Teen FictionAbstand von der Liebe und Ruhe. Das ist alles was Eleanora sucht, als sie ihre Familie in Italien für drei Wochen besucht. Doch oft kommt alles anders, als man denkt und es sich erhofft. So ist es auch in Eleonoras Fall. ✍🏼 Jeden Sonntag ein neues...