Glücklich lächelnd sehe ich auf mein Handy und schaue mir das geschossene Bild aus dem Zoo an. Dazu hatte ich "I still remember the days I prayed for the things I have now." geschrieben und merkte wie viel Wahrheit in diesen Worten steckte. Denn ich hatte mir tatsächlich immer gewünscht, dass ich eines Tages eine glückliche Familie haben würde und scheinbar war heute dieser Wunsch in Erfüllung gegangen.
Nachdem wir in dem Restaurant des Zoos noch etwas gegessen und getrunken hatten, erkundeten wir den restlichen Zoo. Dabei waren noch einige Bilder entstanden und wir drei hatten eine Menge Spaß. Aus diesem Grund war Nino verdammt traurig, dass wir den Zoo einige Stunden später wieder verließen. Sogar die ein oder andere Träne verließ sein Auge, jedoch versiegten die Tränen als Damiano ihn versprach das wir so oft wie er wolle in den Zoo fahren könnten.
Da es schon etwas später war, aber noch nicht so spät, dass Nino ins Bett musste besuchten wir den nahegelegenen Strand und verbrachten dort noch einige Zeit. Damiano war für dieses Szenario tatsächlich auch vorbereitet gewesen, sodass wir drei alle in unsere Badesachen schlüpfen konnten und im Wasser herumtobten.
"Es war vorhin wunderschön mit dir und Nino.", sprach ich leise zu Damiano, welcher mir gegenüber saß und mich und seinen Sohn beobachtete. Ich saß auf einem bequemen Sessel, welcher draußen auf der Veranda eines Restaurants war und hatte den schlafenden Nino in meinen Armen liegen. Verträumt sah ich nun auch auf meinen Sohn herab und strich ihn über den Arm, jedoch legte ich vorher mein Handy beiseite. "Da kann ich dir nur zustimmen." Mehr Worte kamen aus Damianos Mund nicht heraus, auch wenn ich ihm ansah das er noch was sagen wollte. Jedoch hakte ich nicht weiter nach und schenkte meine Aufmerksamkeit wieder unserem Sohn.
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"Ich bring euch nach Hause." Diese Worte waren keinerlei eine Frage, sie waren eine Feststellung und sie kamen aus Damianos Mund, nachdem er kurz während unseres Gespräches auf sein Handy geschaut hatte. Während er sprach, wank er gleichzeitig den Kellner zu uns und bezahlte unsere Rechnung, nur um kurz darauf aufzustehen und mir Nino aus dem Arm zu nehmen. Danach sah er mich erwartungsvoll an und setzte sich in Bewegung, als ich mich von meinem Sessel erhob.
Schweigend saßen wir nun in seinem BMW und fuhren zu Nino und meinem Zuhause. Da ich nicht verstand was los war, versuchte ich seine Haltung einzuschätzen. Überraschenderweise, war sie überhaupt nicht mehr entspannt, sondern regelrecht angespannt. Sein Kieferknochen stand deutlich hervor, da er die Zähne aufeinander biss und auch seine Hände umklammerten das Lenkrad gefährlich.
Da Damiano meine Blicke merkte, sah er mir nun in die Augen. Schwer schluckte ich, denn ich konnte deutlich in ihnen die aufsteigende Wut sehen und das es nun besser für mich war, keine Fragen zu stellen. Also schwieg ich und sah aus dem Fenster.
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Traurig durch das jähe Ende, deckte ich meinen noch immer schlafenden Sohn zu und sah ihm noch eine Weile zu, wie er in seinem Bettchen schlief. Er sah so friedlich und gleichzeitig so glücklich aus. Immer wieder hatten seine Augen im laufe des Tages glücklich gefunkelt und uns als Eltern gezeigt, dass wir gerade alles richtig machten.
Schließlich durfte man nicht vergessen, dass Damiano und ich gerade erst am lernen waren. Wir beiden hatten immerhin kein Eltern Ratgeberbuch oder sonstiges gelesen. Zudem war es für mich auch noch mal eine andere Situation, da ich nun nicht mehr nur als Cousine agierte, sondern als Mutter und dahinter steckte deutlich mehr Verantwortung. Somit wollte ich unbedingt alles richtig machen.
Wieder gingen meine Gedanken an Damiano und das Ende des Tages zurück. Damiano war so voller Wut gewesen, sodass er mich ohne irgendein Wort oder Tat aus dem Auto ausstiegen ließ. Das Ganze hatte mich schon sehr verletzt und irgendwie auch geknickt, aber ich wusste das ich dies nicht nach außen präsentieren sollte und wollte. Denn meine Familie würde sich automatisch Sorgen machen und es nicht als gut verheißen.

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Vacation
Fiksi RemajaAbstand von der Liebe und Ruhe. Das ist alles was Eleanora sucht, als sie ihre Familie in Italien für drei Wochen besucht. Doch oft kommt alles anders, als man denkt und es sich erhofft. So ist es auch in Eleonoras Fall. ✍🏼 Jeden Sonntag ein neues...