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Mein Herz begann wieder zu schlagen und hämmerte mir heftig gegen die Brust, sodass mir ganz schlecht wurde. Noch immer sah ich auf die Stelle wo mittlerweile nicht nur noch eine Person stand sondern drei. Die beiden waren durch seine laute und aufgebrachte Stimme zu uns gekommen. Denn er wollte nun sofort und auf der Stelle wissen, über was wir gerade gesprochen hatten.

Die Person um die es sich handelte, war Francesco mein zweit ältester Cousin. Dieser hatte Alessandro und Lorenzo im Schlepptau. Die drei gehörten alle zu den ältesten Kindern von Tante Jenna und Onkel Angelo und wussten nichts über das Familiengeheimnis. In dieses Geheimnis waren nur die Erwachsenen und ich eingeweiht.

Immer noch aufgebracht erklang erneut die Stimme von Francesco und seine Blicke durchbohrten uns. "Von was für einem Fehler und Kind spricht Eleanora!" Nun sahen auch die anderen Jungs deutlich interessiert aus und sahen uns forschend um. Immer noch mit einem hämmernden Herzen drehte ich meinen Kopf zurück und zeigte ihn meinen Rücken. Mein Blick war dabei starr auf meinen Vater gerichtet, welche meinen Blick wohl verstand und zögerlich, jedoch leicht nickte.

"Holt Rafael, Gabriele und Riccardo dazu. Ich werde es euch erklären.", erklang meine nun mehr als brüchig klingende Stimme. Sie war unfassbar leise und so war ich fast schon überrascht das meine Cousins mich verstanden. Denn sie gingen ins innere des Hauses zurück und ließen mich mit den fassungslosen Blicken meiner Tante und Oma zurück.

"Was hätte ich denn tun sollen? Ihnen weiter eine Lüge auftischen? Wir konnten das ganze sechs Jahre vertuschen und das ist deutlich länger als ich erwartet hab.", sprach ich meine Gedanken aus. Sofort stimmte mein Vater meiner Entscheidung zu. "Du hättest das vorher mit mir klären müssen Eleanora.", erklang die tadelnde Stimme meiner Tante. "Immerhin bin ich die Mutter der Jungs."

Bitter lachte ich auf und sah ihr in die Augen. "Deine Jungs sind alt genug um das Familiengeheimnis zu erfahren." Kurz wich sie meinen Blick aus und wollte beginnen zu sprechen. "Und über ihn hast du kein Bestimmungsrecht. Er ist mein Sohn und wird es auch immer sein.", meine Stimme war bei diesem Satz deutlich leiser geworden.

Und wieder einmal war ich froh, dass ich die Rechte für Nino behalten durfte, auch wenn ich sie mir mit meiner Tante teilte. Ich hatte meinen Vater damals auf knien darum angebettelt, sodass er irgendwann zustimmte. Genau aus diesem Grund wurde ich über alle Dinge die Nino betrafen informiert und mussten auch von mir abgestimmt sein.

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"Ich hoffe es ist dringend.", murrte Rafael welcher deutlich genervt darüber war nun hier zu sein. "Hoffe ich auch. Ich hab extra meine Pause dafür geopfert.", stimmte Riccardo und erhielt die Zustimmung seines Zwillingsbruders Gabriele. "Hört auf so rum zu heulen! Es gibt scheinbar ein Familiengeheimnis in welches wir nicht eingeweiht wurden.", fuhr Francesco seine Brüder an und brachte sie so auf den neusten Stand. Nun wirkte Rafael um einiges interessierter und beugte sich vor. "Na da bin ich ja mal gespannt."

Nervös begann ich meine Hände zu kneten und sah meine Cousins nach der Reihe an. "Wie ihr gerade eben erfahren habt, gibt es ein Familiengeheimnis. Dieses gibt es wegen mir und liegt fast 7 Jahre zurück. Eure Eltern, Oma und mein Papa sind in dieses Geheimnis involviert und nachdem Francesco vorhin einige Wortschnipps aufgefasst hat, möchte ich euch die ganze Wahrheit erzählen.", begann ich vorsichtig und suchte den Blick meines Vaters. Dieser nickte mir bekräftigend zu und saß bei den anderen drei Erwachsenen. Denn mein Onkel Angelo hatte sich nach dem Anruf meiner Tante Jenna sofort auf den Weg gemacht, um für uns da zu sein.

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