Wir waren gerade am Stadion angekommen, als Jamal von ein paar Securitys in die Umkleide gebracht wurde. Zuvor verabschiedete er sich noch mit einem kurzen Kuss. Ich lächelte ihn an und ließ mich zu meinem Platz führen. Da ich gute 2 ½ Stunden früher da war, setzte ich mich gelassen auf meinen Stuhl und ließ meinen Kopf durch die Allianz Arena schweifen. Jamal hatte mir einen super Platz besorgt, von dem ich alles sehen konnte.
Wir waren den Rest des Tages ein wenig Spazieren und hatten anschließend einen Süßwarenladen gefunden, indem wir Unmengen an unnötigem Zuckerzeug kauften.
"Hey, bist du Juli?", fragte mich plötzlich eine sehr hübsche Brünette.
"Ähm ja, und Sie sind?", fragte ich zögernd.
"Hey, ich bin Mathea. Leon Goretzkas Freundin.", lächelte sie mich an.
"Oh, hey! Sorry, ich bin zu schlecht informiert...", sagte ich dann ein wenig peinlich berührt.
"Macht doch nichts! Glaub mir, ich kann bis jetzt immernoch nicht alle Namen der Spielerfrauen.", meinte sie und malte bei dem Begriff Spielerfrauen Anführungszeichen in die Luft. Anscheinend mochte sie diesen Begriff nicht besonders.
"Dann bin ich beruhigt!", lachend sah ich sie an. Sie stimmte mit ein und fragte mich anschließend, ob sie sich neben mich setzen dürfte. Breitlächelnd nickte ich, sie schien wirklich nett zu sein, und auch wenn ich weder Leon, noch sie, wirklich kannte, konnte ich mir vorstellen, dass sie gut zusammenpassten.
Ich wurde von Leon aus den Gedanken gerufen, der auf uns zujoggte. Er begrüßte Mathea mit einem Kuss und wendete sich anschließend mir zu: "Hey, wie cool, dass du jetzt wirklich gekommen bist! Du scheinst wohl wirklich einen guten Einfluss auf Jamal zu haben, er wirkt echt glücklich!", ich lächelte.
"Ihr habt euch schon kennengelernt?", fragte er dann in Richtung Mathea und mich.
"Ja Leon, wir können tatsächlich auch ohne deine Anwesenheit reden", antwortete Mathea und grinste Leon frech an.
"Ha ha, sehr witzig. Also wie auch immer. Ich soll dir das von Jamal geben. Auch wenn es ihm ein wenig peinlich war, ist es Tradition, dass die Freundin, wenn sie das erste Mal im Stadion ist, das Trikot ihres Spielers trägt. Wobei, eigentlich bei jedem Spiel...", fügte er noch an und grinste mit einem Blick auf Matheas rotes Bayern-T-shirt, das eine 18 auf sich hatte.
"Es gibt eine extra Umkleide, in der kannst du es anziehen.", sagte er dann an mich gerichtet. Zögernd schaute ich Mathea an, weil ich mir nicht sicher war, ob das ein Witz sein sollte. Zustimmend nickte sie mich an und ich nahm das Trikot mit der 42.
"Also, kommst du? Ich meine, du kannst es auch hier anziehen", bezeichnend ließ er seinen Blick durch das immer voller werdende Stadion wandern, "oder du kommst jetzt mit...", meinte er dann.
"Sehr witzig", antwortete ich ihm sarkastisch und lief ihm hinterher. Von überall wurde Leon bequatscht, und wenn mich nicht alles täuschte, fragte man ihn sogar, ob er sein T-shirt kurz ausziehen wolle. Innerlich schüttelte ich den Kopf. Auch wenn über Mathea nicht viel bekannt war, von Jamal wusste ich, dass Leon es vorzog sein Privatleben außen vor zu lassen, wusste man dennoch, dass sie existierte.
Und auch ohne Freundin war das einfach nur dreist.Bei der Umkleidekabine angekommen fragte mich Leon, ob ich allein zurückfinden würde, oder ob er warten sollte. Ich lehnte sein Angebot dankend ab und zog mich um. Das T-shirt war mir deutlich zu lange und sah deshalb ein wenig schlampig aus, weshalb ich es vorne zuknotete. Schnell richtete ich meine Haare und drehte mich dann zufrieden zum Ausgang.
Heute Morgen war ich mir nicht sicher gewesen, ob die Jeans mit den Löchern die richtige Wahl gewesen war, aber jetzt war ich sehr froh darüber. Durch den Knoten, den ich mit meinen Haaren gemacht hatte, sah man meine Ohrringe, die dem lockeren Outfit einen edlen Touch verliehen. Ich verließ die Umkleide und stoß mit einem Mann zusammen. Er hatte auf sein Handy gestarrt, das er jetzt einsteckte. Stattdessen wendete er sich mir zu und zog seine Stirn kraus. Es war Leroy Sané und er wirkte ein wenig einschüchternd.
"Wer bist du? Fans haben hier nichts zu suchen. Schon gar nicht in den Umkleiden!"
"Ähm, ich bin Juli. Ich habe mich hier kurz umgezogen. Ich bin eine Freundin von Jamal. Leon Goretzka kennt mich aber auch, er hat mich auch hier hergebracht.", sagte ich ein wenig unsicher. Ich wollte auf keinen Fall für Aufsehen sorgen!
Der Grund wehslab ich eine Freundin von Jamal sagte, war der, dass ich nicht wusste, ob es mir zustand, unsere Beziehung vor seinen Teammates öffentlich zu machen.
"Aha. Bambi hat nie was von einer Juli erzählt. Und Leon erst Recht nicht. Wie alt bist du überhaupt?"
"Ich bin 16. Und dass er nie etwas erzählt hat, kann gut sein. Wir kennen uns erst seit Kurzem.", Sané sah mich immer noch scharf an und langsam begann ich mich unwohl zu fühlen.
"Hören Sie, ich habe wirklich nur mein Trikot angezogen und wollte gerade wieder auf meinen Platz gehen. Wenn Sie mich lassen, würde ich das tun und später kann Jamal Ihnen bestätigen, dass ich zu ihm gehöre. Andernfalls kann ich Ihnen auch Chats zeigen..."
"Nein. Wenn du zu ihm gehörst kann er das auch jetzt bestätigen. Sollte es nicht so sein, kriegst du echte Probleme.", der letzte Satz klang fast wie eine Drohung.
„Okay", sagte ich leise, ich hatte großen Respekt vor Sané, auch wenn er mir gerade totales Unrecht antat. Er zog sein Handy heraus und rief eine Nummer an. Ich ging davon aus, dass es Jamals war, doch stattdessen erklang Leons Stimme: "Leroy ich bereite mich aufs Spiel vor, was willst du denn?"
"Hier steht ein blondes Mädchen, blaue Augen, ca 1,65 m groß, relativ jung. Sie heißt anscheinend Juli und meinte sie würde zu Bambi gehören, aber du würdest sie auch kennen. Stimmt das? Sie ist nämlich in der Zuschauerverbots-Zone."
"Ja, das stimmt Mann. Sie hat sich Jamals Trikot angezogen. Das ging auf der Tribüne ja schlecht."
"Hm, okay danke. Bis gleich."
"Ja, bis gleich."
"Okay, anscheinend hattest du Recht. Sorry. Soll ich dich rausbegleiten?", sagte er dann an mich gewandt und steckte sein Handy wieder in seine Trainingsjacke.
"Danke, geht schon. Gibt ja nur einen Weg raus...", antwortete ich und als er nickte, ging ich schnell an ihm vorbei und setzte mich wieder an meinen Platz."Hey, alles okay?", begrüßte mich Mathea, als sie mich sah. Mittlerweile saß noch eine Brünette neben ihr und wenn mich nicht alles täuschte, war es Lina Meyer, die Freundin von Joshua Kimmich.
"Ja, alles gut, allerdings wurde ich von Leroy Sané kritisch beäugt..."
"Kritisch beäugt?", fragte Mathea und zog ihre linke Augenbraue hoch.
"Ja, er dachte ich sei ein Fan, der sich in die Umkleidekabine geschlichen hat..."
"Oh... naja, jetzt bist du wieder da. Juli, darf ich dir Lina vorstellen? Lina, das ist Juli.", sagte sie dann an die Brünette und mich gerichtet.
"Hey, du gehörst zu Joshua Kimmich, richtig?", fragte ich sie und lächelte.
"Ja genau, nett dich kennenzulernen! Mathea hat mir schon erzählt, dass du jetzt auch zum Kreis der", sie malte Anführungszeichen in die Luft, "Spielerfrauen gehörst.", sie lächelte, bevor sie mit schärferen Blick weitersprach.
"Herzlichen Glückwunsch, du wirst ab dem Zeitpunkt, indem irgendjemand von Jamal und dir ein Bild macht, eine Person des öffentlichen Lebens und das nur aufgrund deiner Beziehung.", sagte sie dann und ich war mir nicht sicher, ob sie es scherzhaft oder ernst meinte. "Ähm", sagte ich ein wenig unbeholfen.
In dem Moment sprang mir zum Glück Mathea zur Hilfe: "Lina! Die Arme, du machst ihr ja Angst! So schlimm ist es definitiv nicht!", sagte sie dann an mich gerichtet und lächelte mich aufmunternd an.
"Sorry, das war definitiv nicht meine Absicht! Ich finde es nur schrecklich, dass sich soviele Menschen auf die Beziehungen der Spieler stürzen und einen heimlich fotografieren...", sagte Lina mit einem entschuldigendem Blick.
"Nicht schlimm, ich kann das echt verstehen. Ich finde es auch immer furchtbar, wenn ich mich dabei erwische, wie ich irgendwelche Promis auf Social Media stalke... es geht uns eigentlich absolut nichts an.", sagte ich an Lina gewandt, welche mir ein Lächeln schenkte. Sie schien ebenfalls super sympathisch!
Nach einigen Sätzen mit den zwei Frauen liefen die Jungs ein. Jamal hatte mir zuvor schon von der Ersatzbank zugewunken und ich hatte es mit einem Lächeln erwidert. Wobei ich mir nicht sicher war, ob er es trotz der Maske sehen konnte.
Das Spiel ging los und ich feuerte zaghaft Bayern München an. Auch wenn ich mir ab und zu Spiele anschaute, hatte ich relativ wenig mit Fußball zutun, aber ich schätzte das würde sich durch Jamal ändern.Nach der ersten Halbzeit führte Bayern, und Lina, Mathea und ich besorgten uns etwas zu trinken, sowie Essen. Nach dem Spiel würde ich direkt zum Zug gehen und keine Zeit haben, um mir etwas zu kaufen.
Wir liefen zurück an unsere Plätze und Lina zeigte mir Bilder von ihren Kindern. Sie waren goldig!In der zweiten Halbzeit wurde Jamal tatsächlich eingewechselt und ich feuerte ihn tatkräftig an. Und tatsächlich machte er sogar eine Vorlage, was mich für ihn unglaublich freute. Ich wusste, wie wichtig es war, dass er sich konstant steigerte und solche Gelegenheiten in seiner Spielzeit bekam.
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Young Love - Jamal Musiala
FanfictionJuli, ein normales, 16 jähriges Mädchen hat ein relativ langweiliges Leben. Dies ändert sich jedoch durch eine einzige Nachricht. Denn plötzlich hat sie Kontakt mit Bayern Münchens neustem Talent, Jamal Musiala. Doch hält die zuerst perfekt erschein...