Young Love - Jamal Musiala

Kapitel 11

Wir saßen an einem Flussufer und redeten, während wir unser gekauftes Eis aßen. Während die Jungs über Leons Vertrag sprachen, der 2023 auslaufen würde, erzählte ich Mathea von der Schule und sie mir von ihrem Studium. Interessiert hörte ich ihr zu und bemerkte zuspät, wie Jamal und Leon sich hinter uns gesetzt und angeschubst hatten. Mit einem Schrei fiel ich ins Wasser, Mathea direkt hinterher. Klitschnass stand ich im Fluss und beobachtete Mathea, die Algen an ihrer Hand kleben hatte. Lachend machten die Jungs ein Bild, bis sie uns dann die Hand reichten um uns rauszuziehen. Nach einem Blickwechsel mit meiner Verbündeten zogen wir die Jungs mit einem Ruck ebenfalls ins Wasser. Diese fiehlen vor Schreck tatsächlich ganz rein und Jamal tauchte mit einer Alge auf dem Kopf wieder auf. Japsend schnappte Leon nach Luft und versuchte Mathea hinterherzugehen, die lachend abhaute. Jamal war zuerst völlig überfordert und ich nutzte die Zeit mich lachend in Sicherheit zu begeben.
"Na warte!", rief er und lief mir, so gut es ging, hinterher.

Nachdem wir wieder einigermaßen trocken waren, liefen wir zu Leons Auto. Wir hatten beschlossen in die Wohnung des Paares zu fahren und etwas zu kochen. Außerdem mussten wir uns alle umziehen und am besten auch duschen. So schön der Fluss auch war, es sammelte sich jede Menge Dreck in ihm.

Wir stiegen aus dem Auto aus und liefen durch die Tiefgarage ins Treppenhaus. Die Wohnung lag relativ nah am Stadion und wirkte sehr edel. Jamals Wohnung hatte mich schon beeindruckt, aber diese war weitaus geräumiger, sowie heller. Mit einem innerlichen Lachen bemerkte ich, dass diese auch deutlich aufgeräumter war. Die Wohnung hatte 2 Duschen und wir beschlossen, dass Mathea und ich zuerst duschen würden, während die Jungs noch schnell etwas mit ihrem Trainer besprachen, der sie immer wieder anrief.
Als ich wieder angezogen war, lief ich die Treppen runter ins Wohnzimmer. "Ist alles gut?", fragte ich die Fußballer, die konzentriert auf einen Laptop starrten.
"Ja, wir haben nur kurzfristig ein Trainingsspiel gegen die Kleinen angesagt bekommen.", sagte Leon beiläufig, während er weiterhin nicht aufschaute.
"Kurzfristig? Wann denn genau?", fragte Mathea, die gerade die Treppen hinunterlief und Leon irritiert anschaute.
"Morgen", antwortete Jamal und sah auf.
"Morgen?", wiederholten Mathea überrascht.
"Yeah.", antwortete er.
"Seit wann habt ihr kurzfristig Training? Und vor allem, seit wann spielt ihr gegen die Kleinen?", fragte Mathea sichtlich irritiert.
"Keine Ahnung Schatz. Der Trainer will irgendwas ausprobieren.", sagte Leon und schaute nun doch von seinem Laptop hoch. Seufzend klappte er ihn zu und ging ins Bad. Jamal schloss sich ihm an und Mathea und ich fingen an zu kochen.
Da ich Jamal mittlerweile erzählt hatte, dass ich Vegetarierin war und auch Leon sehr auf gesunde Ernährung achtete, machten wir einen Gemüse-Auflauf.
Es war sehr lustig mit der Brünette zu kochen und wir lachten die ganze Zeit.

Nach 10 Minuten kam Leon in die Küche und gab Mathea einen Kuss. Auch Jamal kam kurz danach runter und umschlang mich mit seinen Arm von hinten. Ich bekam Schmetterlinge im Bauch, das war so süß!

Nachdem wir mit essen fertig waren, es hatte wirklich gut geschmeckt, blieben wir eine ganze Weile sitzen und sprachen über Gott und die Welt, bis uns die Jungs überredeten ein paar Runden Fifa zu spielen.
"Also nur als kleine Warnung, ich habe schon ewig nicht mehr gespielt.", sagte ich, als die Jungs den Fernseher anstellten. Leon und Jamal sahen mich komisch an, als könnten sie das gar nicht nachvollziehen, während Mathea bei mir einschlug.
"Leon lacht mich jedes Mal beim Spielen aus, ich bin absolut untalentiert.", lachte die Brünette und wir setzten uns grinsend auf das große Sofa.

Nach einigen Runden legte ich seufzend den Controller zur Seite, Mathea tat es mir gleich. Die Jungs hatten uns total abgezockt und spielten um Welten besser. Nicht, dass es mir etwas ausmachte, ich war kein schlechter Verlierer, aber dennoch sah ich keinen Sinn darin, noch weitere 10 Runden von den beiden abgezogen zu werden. Deshalb beschlossen wir Pizza zu bestellen. Während Mathea und ich uns kurz etwas überzogen um die Pizzen abzuholen, deckten die Fußballer den Tisch.

Nach der Pizza beschlossen Jamal und ich in seine Wohnung zu fahren. Wir verabschiedeten uns von Mathea und liefen mit Leon in die Tiefgarage. Wir hätten auch die Straßenbahn genommen, aber Leon hatte darauf bestanden uns direkt zu fahren. Die beiden verabschiedeten sich mit einem Handschlag, während Leon mich in eine Umarmung zog.
Wir liefen die Treppen hoch und brachten mein Zeug in Jamals Schlafzimmer. Er hatte angeboten mich im Gästezimmer unterzubringen, aber wir ließen den Vorschlag relativ schnell wieder fallen.
"Und, was willst du jetzt noch machen?", fragte er mich, während er seine Hände in seiner Hosentasche vergrub.
"Wollen wir einen Film schauen?", fragte ich zurück und lächelte ihn an. Er sah wirklich gut aus und der Fakt, dass er mein fester Freund war, haute mich jedesmal aufs Neue um. Ich hatte ein unfassbares Glück mit ihm, das wusste ich.
Er machte einen Film auf Netflix an und legte einen Arm um mich. Nach einer Weile strich er eine Haarsträhne aus meinem Gesicht und musterte mich von der Seite.
"Was?"
"Nothing, du siehst nur gorgeous aus.", sagte er und sah mich verliebt an. Auch wenn ich solche schnulzigen Sätze normal nicht mochte, freute mich das Kompliment sehr. Langsam strich er mit seinem Daumen über meinen Nacken, während ich mich ihm komplett zuwandte. Ich setzte mich auf seinen Schoß und er fuhr mit seiner anderen Hand über meinen Rücken. Ich beugte mich vor und wir küssten uns. Seine Hände wanderten über meinen Körper und ich keuchte auf. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und gab ihm sanfte Küsse auf den Hals. Nachdem auch Jamal deutlich schneller atmete, zog er meinen Kopf mit einem Ruck wieder nach oben und küsste mich erneut. Der Kuss war hungriger, intensiver, und von der Sanftheit des Braunhaarigen war nichts mehr zu spüren. Erst, als ich mein Hemd ausgezogen hatte, schaute er mich schweratmend an.
"Juli, wir müssen das nicht tun! Wenn du noch nicht soweit bist, ist das völlig in Ordnung. Ich warte! Zur Not auch bis zur Hochzeit.", sagte er und grinste beim letzten Satz ein wenig. Ich beugte mich wieder vor, ich wollte dieses Gespräch jetzt nicht führen. Ich wusste, dass ich es nicht tun musste und auch wenn es süß war, was er sagte, wollte ich es in dem Moment nicht wirklich hören.

Am nächsten Morgen weckte mich ein Klingeln. Ich wachte langsam auf und blickte mich um. Ich war in Jamals Bett und wir hatten beide kaum was an. Ich trug ausschließlich eine Unterhose und ein Shirt von Jamal, während er nur in Boxershorts neben mir lag. Wir waren gestern Nacht noch hoch gegangen und Arm in Arm eingeschlafen.
"Schlaf weiter, ich gehe schon.", sagte Jamal gähnend und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Ich war ihm dafür sehr dankbar, da ich wirklich sehr müde war.
Halbherzig hörte ich zu, als eine Frauenstimme erklang.
Doch mit einem Wort setzte ich mich auf und war hellwach.

Es ist so unangenehm, diese Szenen zu schreiben💀😂.
Derweil war es lang nicht so heftig, wie bei anderen Storys, aber idk, es ist mir echt peinlich😅