Ich lief leise runter, bis auf Kira schliefen noch alle. Sie war nicht mehr in ihrem Bett, weshalb ich davon ausging, dass sie unten eine Aspirin zu sich nahm.
Doch statt Kira, saß Ben am Frühstückstisch. Fast wollte ich schon wieder umdrehen, aber er hatte mich leider schon bemerkt: "Juli. Setze dich doch zu mir.", unwillig ging ich seiner Bitte nach und lehnte das Müsli, welches er mir anbot, ab.
"Kira hat mir, soviel sie noch wusste, erzählt, was gestern Nacht passiert ist. Es tut mir echt leid. Hätte ich gewusst, was passiert, wäre ich selbstverständlich gekommen."
Ich nickte irritiert dankend.
"Hör zu, ich weiß, ich habe mich seit meiner Ankunft wie ein komplettes Arschloch verhalten und dafür möchte ich mich entschuldigen."
"Wow, woher der plötzliche Sinneswandel?", erstaunt sah ich ihn an.
"Keine Ahnung, bin wohl über Nacht reifer geworden.", er grinste, ich schüttelte meinen Kopf.
"Nein, im Ernst, das wollte ich schon länger tun und als ich das dann von gestern gehört habe..."
Ich nickte leicht: "Entschuldigung angenommen."
Er grinste und nahm noch einen Löffel seines Müslis, ehe er das Latein-Buch vor sich zuklappte.
"Ist die Prüfung nicht erst morgen?"
"Jap, aber ich habe jetzt beschlossen, dass ich genug für diese Stunde gelernt habe.", er grinste und stellte sich an die Kaffeemaschine.
Er machte zwei und gab mir einen davon.
"Warum schaust du so verdattert? Der ist nicht vergiftet oder so."
"Ja das ist ja der Grund, weshalb ich misstrauisch bin. Du bist zu nett heute Morgen.", er legte seinen Kopf schräg.
"Ich habe beschlossen, dass es dumm ist, sich mit Musialas Freundin anzulegen. Nein Spaß, Kira hat mir ins Gewissen geredet. Und da du ihr anscheinend sehr wichtig bist, here we go. Aber erwarte jar nicht, dass du jetzt jedes Mal einen Kaffee bekommst, wenn du hier betrunken übernachtest."
Ich schüttelte grinsend den Kopf."Abiball!", euphorisch riss Eli ihre Hände in die Luft, "Ich habe keinen Bock darauf."
"Also ich freue mich tatsächlich.", ich grinste und nahm einen Schluck von dem widerlichen Automaten-Kaffee.
"Ja du hast auch ein Date mit deinem Bayern-Superstar. Ich gehe mit Chris...", sie verzog ihr Gesicht.
"Als würdest du das sooo schlimm finden.", Kira sah sie zweifelnd an.
"Ja?"
"Klar, deshalb hast du seine Einladung auch angenommen...", spöttisch grinste ich und fuhr mir durch meine Haare.
Sie sah uns missmutig an: "Ihr seid solche Hoe's."
"Uhhh, sie fängt an zu beleidigen", ich lachte spöttisch auf und schüttelte meinen Kopf.
"Ach kommt, lasst mich in Ruhe. Aber wenn ich heute Abend kotze, ist Chris schuld."
"Mhm.", Kira sah sie spöttisch an und lief dann in den Klassenraum."Ich kann nicht glauben, dass ich die Schule heute endgültig verlassen werde... Jamal, 8 Jahre habe ich da verbracht und jetzt habe ich einfach mein Abi.", völlig überfordert sah ich in den Spiegel und drehte den Lockenstab um eine Strähne.
"Dazu ein absolut heftiges Abi. Ich kann immer noch nicht glauben, dass du 1,6 in fact geschafft hast.", er sah mich an, als sei ich eine Außerirdische.
"Übertreib nicht. Außerdem, du hättest das mit Sicherheit auch hinbekommen."
"Mhm..."
"Kannst du mir mal helfen? Der Reißverschluss geht nicht zu.", verzweifelt sah ich meinen Freund an, der mir direkt zur Hilfe eilte.
Mein Abiball-Kleid war dunkelgrün, geschnitten in einer A-Linie und hatte wieder einen hohen Beinschlitz.
Es war schulterfrei und der obrige Teil war mit Details und ein paar Pailletten bestickt.
Jamal gab mir einen Kuss auf das Schlüsselbein und legte seinen Kopf auf meine Schulter.
"You look pretty good, like always.", ich lächelte und schloss meine Augen, als er mir einen Kuss auf die Wange drückte.
"Endlich bist du wieder hier.", ich drehte mich um und schlang meine Arme um seinen Nacken.
"Mhm.", er vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge.
"Apropos, weißt du eigentlich, wie es nach heute weitergeht?", ich erstarrte.
In den letzten Monaten hatte ich fast ausschließlich über meine Zukunftspläne nachgedacht und mich mittlerweile gegen ein freiwilliges Wehrjahr entschieden.
Aber auch das FSJ war nicht das, was ich tun wollte.
"Ich denke ja. Aber lass uns darüber später sprechen, wir müssen los.", er nickte und löste sich von mir.
"Na dann, Frau Abiturientin, lasset uns gehen.", Jamal hielt mir galant die Hand hin, ich hakte mich grinsend unter."Ich kann echt keine Kameras mehr sehen.", lachend schmiegte ich mich näher an Jamal heran und sah auf die Stadt herunter.
Wir standen auf dem riesigen Balkon der Stadthalle und sahen auf meine Heimatstadt herunter.
"Glaube ich dir. Als ich bei Bayern neu war, waren die ständigen Kameras for me total komisch. Aber man gewöhnt sich daran. Und zumindest hast du jetzt genug Bilder von deinem Abschluss.", er gab mir grinsend einen Kuss auf die Stirn.
Ich lächelte gequält, ehe ich ihn ernst ansah: "Jamal, ich muss mit dir reden."
"Das klingt ernst.", er grinste, ehe er mich verwirrt ansah.
"Ist es. Es geht um meine Zukunft."
"Okay?", gespannt sah er mich an.
"Ich überlege seit einem Jahr, was ich machen will. Ich habe jede Option abgewägt und ich habe einen Entschluss gefasst.", ich atmete einmal tief durch, "Ich möchte für viereinhalb Monate nach Kapstadt und dort an einer Schule helfen."
Seine Augen wurden groß, sein Mund klappte auf und wieder zu. Stumm starrte er mich an.
"Sag doch bitte was.", verzweifelt sah ich ihn an.
"Ich, äh, wow. Ich hätte mit einigem gerechnet, but this...", er löste sich von mir.
"Jamal, bitte, ich-"
"Hast du das schon so entschieden? Oder ist das im Moment wirklich nur dein Wunsch?"
"Morgen geht die Bewerbung raus.", beschämt sah ich auf den Boden.
"Wow... Okay. Warum hast du mir das nicht früher gesagt? Oder hattest du gar nicht vor, es mir vor your departure zu sagen? Hättest du es auch gesagt, wenn ich dich heute nicht darauf angesprochen hätte?"
"Natürlich hätte ich das! Jamal, ich liebe dich! Und ich hatte Angst vor deiner Reaktion. Ich weiß, dass du wolltest, dass ich nach dem Abi in deine Nähe komme und ich -"
"Und was? Kennst du mich wirklich so schlecht, dass du denkst, I wouldn't support you in achieving your dreams? Ja, ich wollte dich bei mir, but not if that's not what you want! Hättest du einfach mit mir geredet, dann wäre das kein Problem gewesen at all, aber mir ein Tag vor der Bewerbung zu sagen, dass du gehst, is really not fair!"
"Jamal, bitte!"
"Nein Juli.", er hob die Hände hoch und lief zurück in das Gebäude.
Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich sah in den Himmel.
Gott, was hatte ich getan?"Darf ich mich setzen?", Jamal stand neben mir, ich sah ihn hoffnungsvoll an.
Ich saß auf unserer Terasse und dachte über das Gespräch von vorhin nach.
Es war halb 2 in der Nacht und wir hatten bis eben tatsächlich kein Wort mehr gewechselt. Ich hatte es probiert, aber Jamal hatte direkt abgeblockt.
"Jamal, ich werde nicht gehen. Ich mache ein FSJ in Münch-"
"Stopp.", Jamal sah mich ernst an, ich verstummte.
"Wir gehen morgen together zum Briefkasten oder zur Post, I don't care, und werfen diese Bewerbung ein. Du wirst angenommen, gehst dahin, lebst deinen Traum und wir sehen uns per Videocall. Wenn es geht, besuchen wir uns und dann sind die viereinhalb Monate schneller vorbei, als du schauen kannst.
Wir haben noch unser komplettes Leben, um zusammen zu leben.
Enjoy these months and live your dream.
Du hast mich immer supported und now it's my turn.", er sah mich eindringlich an und ich schlang glücklich meine Arme um ihn.
"Danke Jamal."
"Nichts zu danken, love.", er küsste mich auf die Stirn und ich atmete seinen Duft ein.
"Ich liebe dich, Jamal Musiala."
"Ich liebe dich auch, Juli Crola."
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Young Love - Jamal Musiala
FanfictionJuli, ein normales, 16 jähriges Mädchen hat ein relativ langweiliges Leben. Dies ändert sich jedoch durch eine einzige Nachricht. Denn plötzlich hat sie Kontakt mit Bayern Münchens neustem Talent, Jamal Musiala. Doch hält die zuerst perfekt erschein...