Kapitel 75

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Es war mittlerweile Sonntag, der 26. September. Heute vor einem Jahr hatte ich Jamal das erste Mal besucht, was diesen Tag zu unserem Jahrestag Nr. 1 machte.
Wirklich Lust auf heute hatte ich aber nicht, da Jamal und ich uns heute lediglich per Videocall sehen würden. Nach dem Spiel gegen Fürth am Freitag, hatte ich mit Mathea in einem Hotel übernachtet und war gestern dann wieder nach Hause zurückgefahren. Ich würde diese Woche zwei dämliche Tests schreiben und Jamal hatte heute ewig Training, da die Mannschaft gestern freibekommen hatte.
Deshalb hätte es einfach keinen Sinn gemacht, in München zu bleiben.
Dementsprechend gelaunt war ich, die Aussicht auf das Lernen und das Jamal-nicht-sehen waren wirklich nicht die beste.
Mein Handy vibrierte und ich wurde aus meinen Gedanken gezogen. Ein Blick auf die Uhrzeit sagte mir, dass es bereits kurz vor halb 11 war, weshalb ich die Bettdecke zurückschlug und dann den Chat mit Mathea öffnete.

Und, schon was von Jamal gehört?

Nein, es ist ja auch erst halb 11 in der Früh. Wir wollten nach dem Training telefonieren.
Warum?

Nur so, kann ja sein, dass er sich schon vor dem Training gemeldet hat :)
Apropos, auch wenn ich nicht unbedingt beteiligt bin, alles gute zum Jahrestag <3

Danke😅♥️.
Wobei ich nicht mal sicher bin, ob das wirklich der Jahrestag ist...

Ihr habt euch vor einem Jahr das erste mal gesehen, geküsst,... also kann man das schon gelten lassen😂.
Und außerdem, du warst vor einem Jahr das erste Mal im Musiala-Trikot im Stadion und dazu sind wir uns da zum ersten Mal begegnet, das ist ja wohl viel wichtiger, als eurer Jahrestagdilemma

Sicher, dass da nicht Leon schreibt😂? Das mit dem Treffen würde nämlich eher zu seinem Ego passen...💀😂

Ich machte mein Handy aus und setzte mich in meinem Bett auf, ehe ich nach unten lief. Meine Eltern waren wohl in der Kirche, denn es schien, als sei ich allein.
Ich schnipfelte ein wenig Obst und stellte mir so eine dieser Tumblr-Bowls zusammen, oder zumindest versuchte ich es. Denn ganz offensichtlich hatte ich absolut kein Talent dafür, da es am Ende eher wie ein bunt gemischter Haufen voller möchtegern-gesund wirkenden Sachen aussah.
Ich sah die Schüssel um die fünfzehn Sekunden an, zuckte dann mit den Schultern und pflanzte mich anschließend mit ihr auf die Couch.
Dort holte ich erneut mein Handy heraus und schrieb noch kurz mit Mathea, bevor ich eine Nachricht von Kira beantwortete.
Ich verstand mich wirklich gut mit ihr, ganz im Gegensatz zu ihrem dummen Bruder. Wie die beiden so zweieiig werden konnten, war mir echt ein Rätsel.
Wir provozierten uns ständig gegenseitig, was definitiv nicht von mir ausging. Der Depp brachte mich mit seinen dämlichen Kommentaren einfach zur Weißglut.
Der Höhepunkt seiner Aktionen war bisher ein Foto von mir gewesen, das ein wenig unvorteilhaft aussah. Er hatte das ins Internet gestellt und trotz meiner vielen Proteste nicht herausnehmen wollen.
Auf gewissen Seiten hatte das für eine Meme-Erstellung geführt und die Videos dazu waren allesamt auf meiner For-you-page gelandet. Zumindest hoffte ich, dass das alle waren, denn sonst hätte das ein noch größeres Ausmaß gehabt, als es eh schon hatte.

Ein Geräusch an der Tür ließ mich von meinen Vokabellisten hochschauen.
Genervt stand ich vom Sofa auf, um in unseren Flur zu laufen. Vermutlich hatten meine Eltern ihren Schlüssel nicht dabei.
In Jogginhose und abgefucktem Blick öffnete ich die Haustür und riss im nächsten Moment die Augen auf, ehe ich mich in die Arme von meinem Freund schmiss.
"Was machst du hier?", fragte ich ihn strahlend, während ich ihn küsste.
Er lachte leicht überfordert auf: "Jahrestag?"
"Ja aber ich dachte du hättest Training?!"
Er grinste: "Was a Lüge. I know eigentlich darf man nicht lügen, but I wanted to surprise you."
Überglücklich löste ich mich wieder von ihm und bekam daraufhin einen Strauß roter Rosen in die Hand gedrückt.
Ich lachte los, da Jamal komplett rot wurde.
"Das ist unglaublich süß, danke!", flüsterte ich, während ich ihn erneut umarmte.
"Nichts zu danken. Danke, for letting me met you!", er sah mich ernst an, mein Herz machte einen Satz.
"Ich liebe dich.", flüsterte ich und bekam daraufhin einen Kuss auf die Stirn.

"Ich hab noch ein kleines Geschenk for you.", Jamal zog verschwörerisch grinsend eine Schachtel hinter seinem Rücken hervor.
"Dachte es sei time...", er überreichte mir erwartungsvoll die Box, die ich zaghaft öffnete.
"Oh mein Gott!", ich starrte auf das Geschenk und sah Jamal dann geschockt an.
"Ist das ... ist das dein Ernst?"
"Of course.", er lächelte unsicher, "Außer du willst es nicht."
Ich sah auf das silbern glänzende Geschenk und nahm es dann glücklich aus der Schachtel.
"Aber natürlich will ich ihn!
Danke Jamal!
Du weißt nicht, wieviel mir das alles heute bedeutet.", er lächelte erleichtert und sprang dann auf, um mir meinen Schlüsselbund zu bringen. Dankend nahm ich ihn an und machte dann den Schlüssel zu Jamals Wohnung ran.
Stolz hob ich ihn in die Höhe und lachte dann mit Jamal los, ehe ich mich auf seinen Schoß setzte.
"Danke Jamal, wirklich jetzt! Ich hatte heute Morgen so absolut keine Lust auf den Tag, aber jetzt bin ich einfach nur unglaublich glücklich!"
"Gerne Juli!", er sah mir eindringlich in die Augen und gab mir dann einen Kuss.
"Danke, dass du immer bei den matches bist und mich supportest. I know, es ist teils nicht ganz stress-free for dich, aber dass du trotzdem zuschaust, bedeutet mir unglaublich viel. Und wenn ich das sometimes zu wenig zeige, dann I am so damn sorry! Ich liebe dich und dass du mich so unterstützt, pusht mich incredible. Also danke dir. Thank you for always being there."
Ich sah zwischen seinen Augen und seinem Mund hin und her, ehe ich meine Lippen einfach auf seine legte.
Egal wie oft ich es sagte, es würde niemals beschreiben, wie sehr ich ihn wirklich liebte.
Vor genau einem Jahr hatten wir an dem Seeufter gesessen und uns das allererste Mal geküsst. Damals war ich noch so unschuldig gewesen, ohne Plan, wie grausam diese Welt sein konnte. Er war die Person, die gleichzeitig Anker und Strömung für mich gewesen war.
Er hatte mir gezeigt, was Liebe bedeutete, mich meine Fehler akzeptieren lassen und mir verziehen, nachdem ich den allergrößten Mist gebaut hatte. Er war immer für mich da gewesen und ich wusste einfach nicht, wie ich es ohne ihn jemals wieder aushalten sollte.

*Würg*, nein Spaß HAHHAHA.

PS: Ich habs irgendwie völlig vergessen hier reinzuschreiben, deshalb jetzt nochmal😅: Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben, vor einigen Tagen ist meine dritte Fanfiction online gegangen. Sie geht um Jamal und Karim Adeyemi, schaut gerne vorbei, ich würde mich freuen🥰

Young Love - Jamal MusialaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt