7. Ein Tag in Geborgenheit

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Sicht Kirishima

Meine Augen eine Krankheit... Das hab ich nie in Betracht gezogen. Aber auch die Geschichten das ich Dämonen und Vampire anlocke hab ich nie geglaubt... Ist es wirklich einfach nur eine Krankheit...?
"Dann können wir ja essen!"
Die stimme des Bäckers hohlt mich zurück aus meinen Gedanken. Er schneidet das Brot in dicke Scheiben und ich bemerke erst jetzt, dass auch Butter und Käse auf den Tisch steht...
Ich greife schüchtern nach dem Brot, nachdem schon jeder eine Scheibe genommen hat und mir wird von der Bäckerin die Butter und der Käse zu geschoben.
"Nimm ruhig wir machen heute dann neue" ich blinzel sie an und nimm dann schüchtern auch die Butter... Wir machen neuen Käse? Dauert das nicht voll lange? Oder meint sie Butter? Aber das dauert doch auch etwas oder nicht?
Nach dem Frühstück ist es tatsächlich darauf hinaus gelaufen das wir das Brot fast komplett aufgegessen haben. Zu fünft ist sowas wohl schnell weg. Die Söhne verabschieden sich und rennen raus um beim aufräumen zu helfen. Der Bäcker beginnt die Körbe nach vorne zu tragen und, wie zwischen durch schon die ganze zeit, weitere Brötchen zu machen... Ich helfe der Frau beim aufräumen. Sie sagt normalerweise ist er um die Zeit schon vorne aber da kommen natürlich auch schon früh Gäste rein die was haben wollen. Auch erzählt die, dass wenige wirklich mit Geld zahlen. Es sind oft Stammkunden die vorallem Tauschen. So tauscht der Bäcker Brot gegen Käse oder andere Lebensmittel. Nur Butter wird nicht mehr getauscht. Sie sagt das lohnt sich  nicht da sie weiß wie man das selber macht....
Wir gehen also in die eigentliche Wohnung über der Bäckerei. Sie besteht darauf zu aller erst wegen Kleidung zu gucken also bleibt mir wohl nichts anderes übrig...
Nachdem wir die dann also raus gelegt haben, fingen wir mit den eigentlichen Hilfen an. Es waren eher kleine Sachen, wie etwas für sie einräumen wo sie nicht dran kommt oder z.b den Wäschrkorb tragen, damit sie die im Innenhof bei der Pumpe waschen kann. Sie sieht extrem angestrengt aus, als sie mit ihrem Korb und dem Wäschebrett die Kleidung schrubt aber die Aufgabe wollte sie nicht abgeben...
Nach der Wäsche war dann das Essen vorbereiten dran. Im Endeffekt hab ich also alles nach ihrer Anweisung geschnitten, die kleine Feuerstelle angemacht und den Topf aufgehangen, der ihr zu schwer ist.
Auf die Frage warum der Topf so groß ist antwortet sie, dass man den Eintopf auch noch ein bis zwei Tage nachdem er gekocht wurde essen kann. Sie macht also direkt essen für zwei bis drei Tage immer abhängig von dem was eingetauscht wurde und was sie vielleicht doch zu kaufen musste.
Ich bin beeindruckt. Durch die Brote tauschen sie fast alles ein was sie brauchen. Die wenigen Münzen die sie bekommen nutzen sie lediglich für die Abgaben die die Stadt und die Kirche von ihnen fordert. Dadurch können sie manchmal sogar was an sparen. Das erspart ist zwar nicht viel, reicht aber um fehlende Sachen zu zu kaufen, die dann doch nicht getauscht werden. Töpfe, besteck, Werkzeug zum Beispiel. Und Kleidung, da die natürlich auch selten getauscht wird. Kleidung ist natürlich mehr Wert als nur ein Brot und so viel Brot das es such lohnt Kleidung zu tauschen hohlt wohl selten einer, wenn der nicht nachher etwas anderes für einen Teil der Brote bekommt....
Hätte ich nur ein bisschen mehr, könnte ich mir Sachen also ertauschen... Ich weiß es ist falsch aber bis jetzt klau ich die meisten Sachen... es sind immer nur Kleinigkeiten. Ein Apfel oder Nüsse von einem Marktstand aber dennoch klaue ich sie...
"Das muss jetzt nur noch kochen, bist du bereit für die Butter?"
Ich seh sie begeistert an "Und wie!"
Sie führt mich in einen kleinen Art Lager raum. Hier her haben wir gerade auch schon das Gemüse her geholt. Sie zeigt mir einen behälter "Da haben wir milch rein gefüllt. Ich hab heute morgen, bevor du angekommen bist, bereits gesehen, dass sich die Milch bereits geteilt hat"
"Die... die Milch hat sich geteilt?"
Sie nickt "Ja. Unten im behälter ist jetzt lediglich Magermilch. Oben abgesetzt hat sich der Rahm."
Ich versteh zwar nicht wie genau das funktioniert aber wenn sie das sagt..."und was muss ich machen?"
Sie holt eine etwas größere Schüssel, eine seltsame holzbox mit Kurbel und einen tiefen holzlöffel hervor.
"Wenn du denn Deckel des Behälters annimmst, kannst du den Rahm in die Butterschleuder schöpfen. Die magermilch kannst du dann einfach in die Schüssel kippen. Danach musst du die Schleuder nur gut verschließen und die Kurbel drehen."
Gesagt getan und ich würde lügen wenn ich sagen würde, es wäre nicht anstrengend diese Kurbel zu drehen. Sie selbst sagt sie würde die Magermilch zu quark verarbeiten.

KiriBaku Bloody desier Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt