Eragon hatte den Vorfall schon beinahe vergessen, als ihm ein Besucher angekündigt wurde. Ein Elf und er kam diesmal wirklich vom König. Ein Händler aus Treim hatte sich erweichen lassen und ihn übergesetzt. Der Händler kam nur im Frühjahr und Herbst. Er brachte Saatgut, Leder, Bücher oder andere wichtige Sachen mit, die die Drachenreiter gegen Schmuck aus den Schuppen ihrer Drachen oder Handarbeiten tauschten.
Mit verschränkten Armen und einer bitterbösen Miene erwartete Eragon den Boten am Kai des kleinen Hafens, den sie im Sommer gebaut hatten. Der Herbstwind trug schon den eisigen Atem des nahenden Winters mit sich. Feiner Nieselregen rann Eragon den Mantelkragen hinab und tränkte seinen Hemdkragen, was das tragen langsam unangenehm machte. Der Händler begrüßte ihn und dann trat Varion auf den Sand der Insel und schüttelte sich wie ein nasser Hund. Eragon erstarrte und versuchte die Fassung zu wahren. Sie waren im streit auseinander gegangen, ohne ihren Zwist beizulegen. Das erschwerte die Verhandlungen schon, bevor sie begonnen hatten.
Varion verbeugte sich tief vor ihm, dann begrüßte er ihn auf die höflichste Weise, die in den Begrüßungen der Elfen vorhanden war. Eragon ließ sich Zeit, dann beantworte er den Gruß knapp und marschierte den Strand entlang. Varion folgte ihm rasch, ohne als erster das Wort zu ergreifen. Er wollte Eragon die Möglichkeit lassen, ohn zu strafen oder zu ignorieren. Schließlich blieb Eragon stehen und fuhr zu ihm herum, wie eine Natter die ihr Opfer packen wollte. Er musste Varion zu Gute halten, das der keinen Schritt zurück wich, nicht einmal zusammen zuckte.
"Wie kannst du es wagen, mir wieder unter die Augen zu treten? Nachdem was du getan hast?", fuhr er den Freund an.
"Ich habe gar nichts getan. Du hast Panik bekommen und bist geflohen. Das kann ich dir nicht mal übel nehmen, nachdem was mit Daum passiert ist. Ich habe dir gesagt, weshalb ich zurück wollte, das Soldaten kommen würden, dass wusste ich nicht."
Eragon begann auf und ab zu gehen. Hatte er dem Freund Unrecht getan? Hatte er zu schnell reagiert?
Er schnaupte und blieb wieder stehen. "Was will der König?"
"Einen Vertrag schließen. Frieden für uns und für die Drachenreiter. Zusammen leben. Das ist was er will."
"Tatsächlich? Will mein Vater das auch?"
"Dein Vater ist verschwunden, niemand weiß wohin. Viele sind ihm gefolgt aber der Rest möchte Frieden. Deswegen bin ich hier.", erwiederte Varion sanft. Er sah wie Schmerz im Gesicht des Freundes aufblitzte.
"Nur deswegen? Was ist mit deinem Drachen oder den anderen Reitern? sie sind ebenfalls hier und sie sind ebenfalls betroffen, sollte ich mich geneigt fühlen, dem König zu zuhören."
Sie sahen sich an, während das Schweigen zwischen ihnen immer ungemütlicher wurde. Was war so schrecklich schief gelaufen, dass sie sich nicht mehr in die Augen sehen konnten?
"Eragon, bitte. du kannst nicht ewig im Verborgenen bleiben und dieser Frieden wäre ein großer Schritt zu einer guten Zusammenarbeit. Stell dir vor, wie deine Vision Wirklichkeit werden könnte. Drachen, Elfen und Menschen leben zusammen. Das wolltest du doch immer.
"Aber zu welchem Preis Varion. Was muss ich noch aufgeben, was verlieren, damit wir frei leben können?", erwiderte Eragon leise und rieb sich die Stirn.
"Ich kann nicht mehr auf Versprechungen bauen. Ich muss dafür sorgen, das die Drachen und ihre Reiter frei bleiben, egal zu welchem Preis."
Varion erblasste. "Du wärest bereit einen Krieg zu führen, nur um das hier nicht aufzugeben?"
Eragon richtete sich auf und plötzlich umgab ihn eine Auro voller Selbstbewusstsein und unbändiger Kraft und Wahrheit. "Ja Varion. Ich bin bereit für meine Freiheit zu sterben wenn es sein muss. Damit nie wieder ein Drache und sein Reiter sterben muss. Richte das deinem König aus. Die Drachenreiter werden sich niemals beugen!"
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Eragon Der erste der Drachenreiter
FanfictionWie tödlich Missverständnisse und Sturheit sind weiß Eragon nur zu gut. Krieg und das seid über 100 Jahren und nicht mit einem der langweiligen Völker. Nein, es müssen Drachen sein. Geschöpfe, die Eragon verehrt . Er tötet sie nicht. Er streift üb...