Der Ozean glitzerte im Sonnenlicht. Eragon schirmte die Augen ab und legte den Kopf dann auf den Hals seines Drachen. Sie waren nun schon einige Wochen unterwegs. Haldthin führte sie. Der Rote mit Gero war neben Eragon und Daum. Der Elf verbrachte die Mittagsstunden damit, dem jungen Reiter die Alte Sprache weiter beizubringen. Gero hatte es geschafft, eine Kugel aus Wasser zu halten und seinen Geist abzuschirmen. Eragon war sehr zufrieden mit ihm. Nun ruhte er sich aus. Genoss die Luft und die Ruhe um ihn herum. Nur das Schlagen der Flügel war zu hören. Auch hatte Eragon sich aus Daums Gedanken zurück gezogen. So weit, das nur ein dünnes Band ihm die Gefühle des Drachen mitteilte. So störte er seinen Seelenpartner nicht und war trotzdem sofort da, wenn es Schwierigkeiten geben sollte. Seit einem Tag war nichts als Wasser unter ihnen. Die Drachen mussten durch fliegen, sie konnten nirgendwo landen. Eragon war froh, das er auf seinem straffen Konditionstraining behaart hatte.
Haldthin sackte etwas ab und eine Böe schüttelte Drachen und Reiter durch. Noch war der Himmel klar und sie würden die Insel heute erreichen. Zumindest hatte der Goldene das versprochen. Dann tauchte eine Bergspitze am Horizont auf. Die Reiter setzten sich gerade hin und auch die Drachen wurden euphorisch.
Langsam ihr Kücken. Auch wenn wir den Berg schon sehen, der Weg ist noch weit.
Haldthin klang erschöpft aber streng. Daum schnaubte und entspannte sich wieder. Ihm brannten die Muskeln doch er war zu Stolz Eragon zu bitten, ihm zu helfen. Schaum hatte sich an seinen Leftzen gesammelt, seine Atmung ging immer schwerer. Dann spürte er wie Eragon in seinen Geist eindrang. Warm und so vertraut. Der Singsang der die Gedanken seines Reiters begleitete, entspannte ihn, doch er musste aufpassen, nicht einzuschlafen. Eragon-Gefährte-seines-Herzens-und-seiner-Seele füllte seine Kraftreserven auf und blieb nun in engerem Kontakt. Sie waren so sehr zusammen gewachsen, das der Elf sofort spürte, wenn etwas nicht stimmte. Da konnte das Band noch so schwach sein.
Eragon, lass uns reden. Ich schlafe sonst ein.
Das warme Lachen seines Reiters munterte ihn auf und Daum lies sich vom Wind tragen.
Worüber willst du reden?
Was wir machen, wenn wir auf der Insel bleiben sollten.
Ich werde mich erstmal umsehen während du dich ausruhst. Ich möchte wissen wie groß die Insel ist. erwiderte Eragon und strich Daum über den Hals. Er hatte ein schlechtes Gewissen, das er Daum solange fliegen lies. Es schmerzte ihn, das sein Drache Schmerzen hatte. Er hatte keinen Vorwurf in den Gedanken Daums gesehen, doch ihn plagte das schlechte Gewissen.
Sie wird bestimmt wunderschön sein. Was Haldthin uns gezeigt hat, war atemberaubend.
Da stimme ich dir zu.
Aber?
Mir schmerzt das Herz. Vater weiß nichts von dir. Der Krieg geht weiter und wir schauen uns eine Insel an. Es ist, als würde ich nur Fehler machen. rückte Eragon heraus und Daum spürte seine Zerrissenheit.
Der Drache lies sich bewusst Zeit. Er ergründete die Gedanken seines Reiters, dann erwiderte er sanft: Du hast keinen Fehler gemacht und ganz gewiss machst du nichts falsch. Natürlich ist es schwer, da wir Drachen zurück lassen. Aber die können sich wehren und verstecken. Du darfst nicht denken, dass du allein für alle Verantwortlich bist. Ihr seid drei Reiter. Drei Männer, die uns helfen können. Du bist auf keinen Fall allein. Ich bin da und Haldthin ist dein Freund auch wenn er ein wilder Drache ist. Du hast so viel geschafft, seit du weggelaufen bist um mich zu suchen. Hättest du jemals gedacht, das du ein Reiter wirst? Meine Mutter hatte sich sicher auch nie träumen lassen, das ihr Sohn einen Reiter haben würde. Welche Wege auch immer dazu geführt haben, ich bin unendlich froh, das wir Beide uns getroffen haben. Eragon, ich bin Stolz dein Drache zu sein und ich bin Stolz auf jede deiner Leistungen.
Eragon hatte es die Sprache verschlagen. Er lies seine Gefühle sprechen. Seine Liebe zu Daum, das Gefühl der Ehre ihn reiten zu dürfen und das unbändige Gefühl der Verbundenheit. Er brauchte keine Worte, Daum verstand ihn auch so. Der weiße Drache summte zufrieden und die Sonne brach sich in seinen Eisblauen Hörnern.
Schweigend setzten sie ihren Flug fort.
Als die Sonne den Horizont erreichte hatten sie den Strand erreicht. Die Drachen setzten auf und legten sich hin. Eragon rutschte zu Boden und fiel auf die Knie. Vom langen Sitzen waren seine Beine eingeschlafen und erwachten kribbelnd zum Leben. Auch Varion und Gero sahen aus, als würden sie diese unangenehme Erfahrung machen. Als das Gefühl nachgelassen hatte, nahm er Daum den Sattel ab und rutschte an der Flanke seines Drachen in den Sand. Sie blieben wo sie waren und schliefen am Strand. Die Erschöpfung forderte ihren Tribut.
Eragon schreckte auf als Daum seine Gedanken streifte.
Sieh mal.
Eragon drehte den Kopf zum Waldrand und starrte das Reh an. Es hatte keine Angst, den es kannte keine Menschen oder Elfen. Mit wachen Augen sah es zu der Versammlung und witterte. Eragon schickte seine Gedanken aus und berührte das Reh sacht. Das Tier hob den Kopf und starrte Eragon an, dann drehte es um und sprang in den Wald. Nach und nach wurden auch die Anderen wach und Leben kehrte ins Lager ein. Sie aßen die Früchte die sie mitgebracht hatten und machten sich einen Plan. Daum und Gero würden Eragon begleiten. Varion würde mit Haldthin und Aiedail in die andere Richtung fliegen und sich einen Überblick verschaffen. Daum würde ebenfalls als Vermittler dienen, da jeder seine Gedankenfarbe kannte. Eragon sattelte seinen Freund und stieg auf dessen Rücken. Sie machten sich auf den Weg nach Westen und folgten so dem Flusslauf weiter ins Tal. Wald und Wiesen wechselten sich ab. Es war eine friedliche Landschaft. Trotzdem schickte Eragon seinen Geist aus und machte sich auf die Suche nach Gefahren. Doch er spürte nur die Anwesenheit und Tieren. Es gab weder Menschen noch Zwerge hier.
" Lande dort!" rief er und Daum begab sich in einen leichten Sinkflug. Gero landete als Daum die Schwingen zusammen faltete und rutschte an der Flanke seines roten Drachen ins weiche Gras.
" Alles in Ordnung?"
" Ja. Wir sehen uns um. Ich habe nichts finden können, was uns gefährlich wird. Trotzdem nehmen wir die Bögen mit."
Gero angelte nach dem Bogen, der sicher am Sattel festgeschnallt, auf dem Rücken seines Drachen war. Auch Eragon nahm seinen Bogen vom Sattel und schulterte den Rucksack mit seinem Proviant.
" Ihr bleibt hier. Wenn es Ärger gibt, rufen wir euch."
Beide Drachen sahen ihn an, dann sagte Daum: Mir jucken die Schuppen dich aus den Augen zu lassen Kleiner.
Mach dir keine Sorgen Daum. Ich habe nichts gespürt was uns gefährlich sein könnte. Außerdem habe ich Gero dabei und er ist sehr gut mit dem Bogen.
" Komm Gero. Bleib nah bei mir."
Der Sohn des Schmiedes aus Treim nickte und die Beiden schlugen sich ins Unterholz. Es gestaltete sich schwieriger als Eragon geahnt hatte. Bald schon mussten sie sich mit ihren Messern einen Weg durch Brennnesseln und Brombeeren hacken. Sie folgten einem Wildpfad und waren schon fast am aufgeben, als Eragons Schuh abrutschte. Er stieß einen spitzen Schrei aus und verschwand mit rudernden Armen im Gras. Gero stürzte ihm nach und lehnte sich nach vorn. Der Elf klammerte sich an einen Ast und sah zu ihm nach oben. Im dichten Gras hatte er das Loch übersehen und war hinein getreten. Zu seinem Entsetzten war es ohne Boden. Unter ihm war nichts als Wasser. Gero wollte gerade etwas sagen, als sich die Bäume und das Gras neben ihm auf den Boden drückten. Grund dafür waren die kräftigen Flügelschläge des weißen Drachen. Beim Aufschrei seines Reiters war er los geflogen. Gero sah wieder zu Eragon und wich etwas zurück. Daum kroch, wie eine Katze auf der Jagd, nahe an das Loch heran und schwenkte sein mächtiges Haupt darüber. Blinzelnd sah er zu Eragon hinab und bleckte die Zähne.
" Würdest du mir bitte helfen ehe du mich zusammen stauchst?" fragte Eragon und Daum legte den Kopf schief. Er schien sich viel Zeit mit seiner Überlegung zu lassen, dann blinzelte er erneut und drehte sich um. Sein schuppiger Schwanz schob sich über den Rand des Loches und auf den Elfen zu. Eragon schaffte es im zweiten Anlauf den Schwanz zu fassen und sich festzuhalten. Als Daum das Gewicht des Reiters spürte, ging er vorwärts und zog so den jungen Elfen wieder nach oben.
Schwer atmend starrte Eragon in den Himmel. " Hier bauen wir unser Dorf! Genau hier!"
Alle starrten ihn an, dann reckte Daum seinen langen Hals in den Himmel und stieß ein heiseres Brüllen aus.
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Eragon Der erste der Drachenreiter
FanfictionWie tödlich Missverständnisse und Sturheit sind weiß Eragon nur zu gut. Krieg und das seid über 100 Jahren und nicht mit einem der langweiligen Völker. Nein, es müssen Drachen sein. Geschöpfe, die Eragon verehrt . Er tötet sie nicht. Er streift üb...