Sie folgten dem Anora immer nach Süden und hielten dabei Ausschau nach Elfen und gefährlichen Speeren. In der Satteltasche hinter Eragon lag ein rotes Ei. Eine graue Drachendame hatte es gefunden und Eragon gegeben. Nun suchten sie nach einem sicheren Ort, wo das Junge schlüpfen konnte. Keiner war darauf aus, ihn einem Reiter vorzustellen. Doch auch hier überraschten sie die Drachen wieder. Als sie in Theringsford Rast machten, trafen sie unfreiwillig auf einen jungen Mann.
Gero war sechszehn Jahre alt, der Sohn des Schmiedes und unfreiwillig auf die beiden Drachenreiter gestoßen. Er war gerade im Wald um zu jagen, als Aiedail vor ihm auftauchte. Erschrocken ließ Gero den Bogen fallen und starrte den Drachen an. Sie drehte den Kopf und starrte Gero an. Ein mächtiger Windhauch ließ die Äste der Bäume erzittern und ein weißer Drache landete neben der Silbernen. Der Weiße war größer und eindeutig stärker. Als Gero genauer hinsah, bemerkte, dass beide Drachen Sättel trugen. Er glaubte seinen Augen nicht. Plötzlich brachen zwei Männer aus dem Unterholz. Bogen und Schwert auf Gero gerichtet. Der war so geschockt, das er zu keiner Bewegung fähig war. Er musste sich korrigieren. Es waren Männer der Elfen. Schlank, gewandt und wunderschön. Beide schienen auch über seinen Anblick ziemlich erstaunt zu sein.
" Eka ai Fricai un Shur'tugal!" sagte der Blonde freundlich. Obwohl Gero kein Wort verstand, war ihm die Bedeutung doch klar. Diese Beiden wollten ihm nichts tun.
" Ihr und eure Drachen habt mich zu Tode erschreckt. Ich wollte nur etwas jagen." sagte Gero mit angenehm weicher Stimme und bückte sich nach seinem Bogen. Keiner der Vier machte Anstalten ihn daran zu hindern.
" Wir entschuldigen uns dafür, wenn wir dich erschreckt haben. Daum und Aiedail mögen einen etwas dramatischen Auftritt." sagte der Blonde. Seine Stimme war reiner Singsang und Gero musste ihm einfach zu hören.
" Daum und Aiedail?! Sie gehören euch?"
" Nein. Sie gehören zu uns. Wir sind Drachenreiter und nur auf der Durchreise." korrigierte ihn der Blonde freundlich und lies endlich sein Schwert sinken.
" Drachenreiter? Ich dachte ihr fechtet einen blutigen Krieg mit den Drachen aus! Wie kann es sein, das ihr da welche reitet?" Gero war vollkommen durch den Wind. Er kannte die Berichte von blutigen Treffen zwischen Elfen und Drachen. Auch mancher Mann hatte sich unter die Reihen der Elfen gemischt und getötet.
" Die Zeit ist im Wandel und wir sind Teil davon." bemerkte der Braunhaarige Elf mit tiefer Stimme und lies seinen Bogen sinken.
" Ich bin Eragon und das ist mein Freund und Waffenbruder Varion. Wer bist du?" richtete der Blonde wieder das Wort an Gero. Der braunhaarige neigte leicht den Kopf.
" Ich bin Gero Thoronssohn. Meinem Vater gehört die Schmiede in Theringsford."
Beide Elfen sahen sich an, dann lächelte Eragon.
" Du kannst bei uns essen. Wir haben zwar kein Fleisch aber sehr gutes Brot. Und du bist vor der Nacht wieder zu Hause."
Gero lächelte blieb aber wo er war. Er sah hinauf in das weiße Auge des silbernen Drachen, doch Aiedail schnaubte nur leise.
" Eragon! Wenn er etwas erzählt, ist ganz Alagäsia hinter uns her!" Varion hatte seinen Freund am Arm gepackt.
" Er wird nicht reden."
" Woher weißt du das?"
Eragon sah zu Daum und der Drache nickte leicht mit dem Kopf.
" Vertrau mir. Und nun komm, unser Gast hat Hunger."
Gero hatte lange nicht mehr so viel Spaß gehabt. Er lauschte dem Singsang von Eragon und wusste, dass er das Stundenlang tun könnte. Auch lachte er mit ihnen, erzählte von sich und seiner Familie. Davon das er kein Schmied werden wollte. Es als einziger Sohn aber werden musste. Er hörte neue Geschichten von Drachenkriegen, wilden Drachen und Reitern. Seine Phantasie war vollkommen überreizt. Dann bemerkte er einen roten Schimmer neben dem Baum, an den gelehnt Eragon saß. Es kam aus einer der Satteltaschen und es zog ihn magisch an.
" Was ich meinte war...." Eragon verstummte und musterte Gero aufmerksam. Er kannte diesen Blick, den auch er hatte so ausgesehen als Daum schlüpfte.
" Was siehst du dir an Gero?"
" Einen Drachen. Er ist rot wie ein Rubin und glitzert wie ein Edelstein. Ich kann ihn so deutlich sehen!" wisperte der junge Mann und starrte weiter auf die Satteltasche des Reiters. Daum und Aiedail brummten beide und drehten die Köpfe.
" Welchen Drachen den?" Varions Stimme war wie ein Unwetter in einer lauen Sommernacht, Sehr laut. Eragon hob die Hand und ging zu seiner Satteltasche. Varion schwieg und beobachtete alles gespannt und verstimmt.
" Wo siehst du ihn?"
" Neben dir. Genau dort." sagte Gero noch leiser als Eragon die Hand auf die Satteltasche legte.
" Ich brauche ihn, er braucht mich. Er ruft nach mir. Ob du ihn mir wohl geben kannst?"
Eragon sah zu Daum, doch der Drache blieb stumm. Auch Varion beschränkte sich auf wütende Blicke über das Feuer hinweg. Gero stand auf und kam auf Eragon zu, die rechte Hand ausgestreckt. Er wusste nicht woher den Schneid nahm, einfach auf einen Elfen zu zu gehen. Aber der Drang das Ei zu haben war viel größer. Es war wie ein körperlicher Schmerz.
Eragon nahm das Ei aus der Tasche und gab es Gero. Schweigend, die Hand am Bogen beobachtete Varion gebannt die Szene. Seine Wut war vorerst verraucht.
Ehrfürchtig nahm Gero das Ei und setzte sich wieder. Wie ein Baby wiegte er das Ei und summte dabei leise. Eragon zog sich zu Daum zurück.
Wenn er der neue Reiter wird, muss ich mit dem Goldenen sprechen.
Vorgesehen ist es nicht. Aber wie du, spüre ich den Drachen. Seit Gero das Ei berührt hat, ist Leben in das Ei gekommen.
Das wird eine Katastrophe!
Vertraue dir und deinen Fähigkeiten. Wir kriegen das hin aber wir werden einen besseren Platz finden müssen. Weg von Elfen und Menschen. erwiderte Daum sanft und pustete seinem Reiter durchs Haar.
Die Stunden verstrichen und Eragon war am Wegdösen, als die Schale brach. Varion und war sofort auf den Beinen. Eragon und die beiden Drachen richteten sich etwas auf. Liebevoll befreite Gero einen Rubinroten Drachen von Eihaut und Schale. Die Hörner, Augen und Krallen waren Pechschwarz. Der Körper war Rot und schimmerte wie ein Edelstein. Als Gero die rechte Hand ausstreckte und den Drachen am Kopf berührte, zuckte Eragon zusammen und stöhnte leise auf.
Auch Daum und Aiedail zuckten zusammen. Varion fühlte sich ausgeschlossen. Zwar hatte Aiedail ihn als Reiter akzeptiert, doch er würde nie haben was Eragon hatte und nun auch dieser unwürdige Mensch.
Fiebend breitete der kleine Drache seinen Schwingen aus. Sie waren in der Membran schwarz und von feinen roten Adern durchzogen. Er drehte den Kopf und sah die Anderen mit wachem Blick an. Als Eragon seinen Geist ausschickte, wich der Kleine zurück und sprang zurück in Geros Arme.
" Und jetzt? Ich kann nicht nach Hause!"
Gero sah aus wie Eragon sich kurz zuvor gefühlt hatte.
" Du kommst mit uns. Daum kann uns drei tragen. Wir müssen einiges klären. Deine Familie darf nichts davon wissen, die Gefahr ist zu groß das sich jemand verplappert."
" Wieso Eragon? Wieso machen wir so ein Aufhebens um einen Menschen? Klar ein Drache ist bei ihm geschlüpft aber das macht ihn nicht würdig ein Reiter zu sein!"
Varions Stimme troff vor Wut und Hass.
Eragon drehte sich langsam zu ihm um und sagte: " Genau das ist der Grund weshalb die Elfen Jagd auf Drachen machen. Vorurteile. Er ist bei Gero geschlüpft, er ist ein Reiter. Als Reiter mit mehr Erfahrung steht er unter meinem Schutz und wird von mir alles lernen. Aiedail hat dich gewählt, auch wenn sie nicht bei dir geschlüpft ist und ich verstehe, das dich das sauer macht. Gero kann nichts dafür, sei dankbar für das was dir geschenkt wurde. Du bist ein Reiter Varion und als dieser hast du eine Aufgabe."
Varion schluckte ob dieser Zurechtweisung. Aiedail stimmte Eragon zu und schnaubte ihn mahnend an. Ein Streit war keine Lösung und ganz gewiss keine Alternative. Sie mussten sich um den jungen Drachen und seinen Reiter kümmern.
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Eragon Der erste der Drachenreiter
FanfictionWie tödlich Missverständnisse und Sturheit sind weiß Eragon nur zu gut. Krieg und das seid über 100 Jahren und nicht mit einem der langweiligen Völker. Nein, es müssen Drachen sein. Geschöpfe, die Eragon verehrt . Er tötet sie nicht. Er streift üb...