Eragon flog nicht weit weg, nur soweit, dass er und Daum sicher waren. Er wollte Varion nicht allein lassen. Unruhig stapfte er über die Lichtung und brummte vor sich hin. Sein Geist war so umwölkt, das Daum mehrere Anläufe brauchte ihn zu erreichen.
Es reicht! Wenn du nicht bald zur Ruhe kommst, verbringst du die Nacht unter meiner Pranke!
Eragon grummelte, setzte sich und klemmte den Kopf zwischen seine Knie. Die Erinnerung an das Chaos das er und auch sein Drache nur knapp überlebt hatten, zerrte an seinen Nerven. Lieber wäre er jetzt irgendwo in einer Menschenmenge als hier. Dann begann er Namen von Pflanzen und Steinen aufzusagen. Sein ganzes Sein konzentrierte sich auf diese Aufgabe und er beruhigte sich.
Varion blieb die ganze Nacht weg. Als Eragon mit dem Essen fertig war, hörte er den sanften Schritt des Freundes und erhob sich. Sein Freund trat auf die Lichtung und blieb stehen. Er war blass, seine ganze Haltung drückte Schmerz und Einsamkeit aus.
"Varion, was ist passiert?"
"Was soll schon passiert sein? Niemand will mich, wenn ich nicht den wahren Weg einschlage und deine Narretei verrate. Ihnen sage wo ihr seid und wie sie dich angreifen können. Dein Vater ist vollkommen verrückt geworden."
Eragon verdrehte die Augen. Das waren nun wirklich keine Neuigkeiten, die ihm nicht bekannt waren.
"Ja das ist er wohl. Lass uns zurück fliegen."
"Das geht nicht."
Eragon sah Varion verdutzt an.
"Wieso nicht?"
"Weil ich versprochen habe, dass du und Daum dem König unter die Augen kommt." Varion hatte den Anstand sehr Verlegen auszusehen. Eragon brauchte ein paar Herzschläge, dann fiel er über den Freund her. Überschüttete ihn mit Vorwürfen und reiner Wut.
Daum blieb ruhig, er wartete darauf, das sein Reiter sich ausgetobt hatte, erst dann meinte er: Lass es uns versuchen Eragon. Ich kann uns jederzeit hinaus bringen. Du wirst mich reiten, keiner kommt dir zu nah.
Eragon kaute auf seiner Unterlippe. In seinem Kopf herrschte das reinste Chaos. Wenn es eine Falle war oder noch schlimmer, ein Selbstmordkommando? Er konnte und wollte Daums Leben nichts aufs Spiel setzten, den diesmal würde es ihn umbringen. Aber ihm war auch klar, dass sie keine Wahl hatten. Er konnte hier noch Wochen herumstehen und Toben, oder er stieg auf und brachte es hinter sich.
Mit einem lästerlichen Fluch, der so gar nicht zu ihm passte, stieg er in seinen Sattel und Daum hob ab. Die Bäume bogen sich unter den mächtigen Flügelschlägen, dann drehte Daum ab und hielt auf die Stadt zu.
Als Daum landete, wohl darauf bedacht mit seinen Schwingen und seinem Schwanz kein Chaos zu veranstalten, starrten alle anwesenden Elfen zu ihnen hinauf. Varion kam aus dem Unterholz gesprintet. Er sagte nichts dazu, das Eragon ihn einfach hatte stehen lassen. Ein Elf trat auf sie zu und Eragon erkannte seinen Lehrer Ismarin.
"Der König wollte mich sehen.", sagte Eragon ohne sich zum Absteigen bereit zu machen. Alles in ihm war auf eine sofortige Flucht vorbereitet. Ismarin nickte und eilte davon. Eragon klopfte nervös auf seinem Sattel herum. Seine Sinne waren aufs äußerte angespannt. Daum stand einfach da, zuckte nicht, als die Elfen um ihn herum gingen und ihn begutachteten. Das Aufblitzen von Metall schreckte Eragon auf. Soldaten kamen auf sie zu, die Waffen bereit. Kein König begleitete sie.
"Daum!", rief er und klopfte dem Drachen auf die Schulter. Der Riese drehte den Kopf und schnaupte empört.
"Ich hab es dir gesagt!", kreischte Eragon und duckte sich, als Daum sich zu Boden drückte und die Schwingen aufspannte. Varion streckte die Hand aus und rief etwas, doch Eragon war nur darauf aus, seinen Drachen in Sicherheit zu bringen und sein Wunsch wurde von Daum verstärkt. Der Drache sprang in die Luft und schlug mit den mächtigen Schwingen. Rasch gewannen sie an Höhe, aus der Reichweite von Speeren und Pfeilen. Eragons Herz raste, seine Hände zitterten, er versuchte sich zu beruhigen und sah an Daums Schulter hinab auf die Lichtung. Aufgeregt liefen die Elfen durcheinander, doch er sah nur Varions Gesicht. Es stach aus der Menge wie ein Saphir zwischen Kieselsteinen. Eragon drehte sich weg und Daum schoss über die Wipfel der Bäume nach Süden. Doch der Ausdruck im Gesicht seines Freundes, war ihm ins Hirn gebrannt. Es war der Ausdruck tiefsten Bedauerns.
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Eragon Der erste der Drachenreiter
ФанфикWie tödlich Missverständnisse und Sturheit sind weiß Eragon nur zu gut. Krieg und das seid über 100 Jahren und nicht mit einem der langweiligen Völker. Nein, es müssen Drachen sein. Geschöpfe, die Eragon verehrt . Er tötet sie nicht. Er streift üb...