Kapitel 29

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Nur zehn Minuten später öffnete ich sie wieder.

Und jetzt ratet mal, wer nicht neben mir lag und schlief.

Also stand ich notgedrungen auf und lief ins Bad.
Vor mir stand Tim. Nackt. Und trat gerade aus der Dusche. Schon wieder.

Er lernte aber auch nicht, dass das Schloss an der Tür nicht ohne Grund da ist, oder?

Diesmal war ich derjenige, der sich nicht kümmerte, während mein Freund sich schnell ein Handtuch griff.

"Wann hast du bitte in dieser kurzen Zeit geschlafen?", fragte ich und ohne mit der Wimper zu zucken starrte ich auf seine Brust.

Stegi? Seine Augen sind zwanzig Zentimeter höher!

Ich musste mich ziemlich oft ermahnen, bevor ich es fertig brachte in Tim's hässliches Grinsen zu gucken.

"Ich brauch kein Schlaf. Ich bin fit wie nie", versicherte er mir.

Langsam lief ich auf ihn zu, ohne zu bedenken, dass er nur ein Handtuch anhatte und stupste mit meinem Zeigefinger gegen sein Sixpack.

"Du..."
Ich stupste ihn ein zweites Mal,
"bist..."
Und ein drittes Mal,
"Doof"

LÜGE! War er nicht. Vielleicht ist er manchmal ein wenig speziell, aber das macht ihn aus und das liebe ich an ihm.

"Da suche ich schon mal einen Vorwand einfach neben dir im Bett zu liegen, zu kuscheln und gemütlich Arm in Arm einzuschlafen und du bist der Meinung, du brauchst keinen Schlaf?"

Er nickte.

Und dann wollte er mich umarmen, was ich sofort mit einem Schritt nach hinten verhinderte. Er hielt das Handtuch immer noch nur fest, hätte er mich umarmt, hätte er es wahrscheinlich losgelassen und ich glaub nicht, das wir dafür schon bereit waren.

Mit einem Seufzen ging ich also wieder raus und die Treppe nach unten, um zu frühstücken.
Meine Eltern saßen am Tisch und aßen mir gerade meine Brötchen weg.
Meine Schwester war, wie sonst auch immer, nicht aufzufinden.

"Gut geschlafen?", rief mein Vater, als er mich erblickte.

Da ich keine Lust hatte, etwas zu sagen, schüttelte ich nur müde den Kopf.

Meine Augen drohten wieder zuzufallen, also setzte ich mich in Bewegung und lief zu einem der Schränke in die Küche.

Als ich ihn öffnete fielen mir schon sämtliche Medikamente und Verbandszeug entgegen. Ich griff irgendwie dadrum, oder dadurch (so genau konnte man das nicht definieren) und holte ein Päckchen raus.

Ein großes S zierte die Verpackung.

Nachdem ich das andere Zeug mühsam wieder reingeschoben hatte, lief ich zum Waschbecken, ließ mir ein Glas Wasser ein und schluckte zwei der großen Kapseln.

Sie hatten irgendwie einen echt widerlichen Geschmack, was mich dazu brachte meine Hände auf der Spüle aufzustützen.

Wie jedes Mal brannte mein Hals wie Feuer und ich spürte sogar, wie sie langsam meine Kehle hinab flossen und sich versuchten aufzulösen.

Immer noch mit verzehrten Gesicht lief ich zum Kühlschrank und holte mir ein Käsebrötchen heraus.

Ja, es gab nicht viele Leute, die Brötchen im Kühlschrank aufbewahrten, aber ich konnte mich erinnern, das ich es gestern darein gelegt hatte.

Dann lief ich wieder nach oben. Wenn er schon übermorgen verschwinden musste, wollte ich doch wenigstens jeden einzelnen Moment mit ihm verbringen.

Tim saß mittlerweile auf meinem Bett. Ich beschloss mich zu ihm zu setzen.

Er telefonierte.

Ich biss von meinem Brötchen ab und bat ihm ebenfalls etwas an. Er schüttelte nur den Kopf.

Na toll, erst schläft er nicht und dann isst er auch nichts? Was war denn los?

Er telefonierte wohl mit seinen Eltern, sagte was in den letzten Tagen so los war. Genaueres konnte ich bis jetzt noch nicht raushören.

"Ähm... Okay? Irgendwann vielleicht mal.", hörte ich ihn am Telefon wahrscheinlich mit seiner Mutter diskutieren. "Was?! Nein! Da hab ich keine Zeit!" 

Wieder folgte eine kleine Pause, in der er ihr zuhörte . 

"Bist du jetzt komplett dumm?!" 

Okay, jetzt ahndete es ein wenig aus. Ich gab Tim ein Handzeichen, um rauszukriegen was los war. Er schüttelte nur den Kopf. 

Er seufzte schwer.
"Ja, okay. Muss ich ja dann wohl, ne?" 

Genervt legte er auf und starrte mich an. "Lust meine Eltern kennen zu lernen?", fragte er mit einem dazu passenden, fragenden Blick. 

Ich nickte langsam und nahm mir meine Wasserflasche von meinem Nachttisch, um etwas zu trinken. 

"Wochenende.", gab er mir daraufhin als Antwort zurück. 
Ich musste schrecklich husten und spuckte dabei versehentlich ein wenig Wasser aus.

"Da kann ich nicht! Ich treff mich da mit Tobi!", rief ich.

"Bitte, Schatz. Ich muss meinen Termin auch absagen. Biiiiitteee!!! Für mich", flehte er und setzte seinen furchtbar süßen Hundeblick auf.  

"Dann sagst du das aber Tobi! Wir hatten uns schon voll gefreut."

"Jaja, Prinzessin..." 

Empört über die Tatsache, dass er mich Prinzessin genannt hatte, schnappte ich nach Luft. 
"Nenn' mich nie wieder Prinzessin!"
Beleidigt stand ich auf und machte anstalten weg zu gehen, als er sich ebenfalls erhob und mich von hinten umarmte. 
Er drehte seinen Kopf zu mir vor und drängte mir einen kurzen Kuss auf. 

"Ich liebe dich so sehr, meine kleine Prinzessin!", flüsterte er mir ins Ohr.

Unconditional Love ❤ (Stexpert FF) ❤ Smut Boyxboy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt