POV Tim
Er sah schon aus wie ein kleiner Engel. So wie er da lag so friedlich und ruhig. Als ob es auf der Welt nur Frieden und keinen Krieg gäbe. Als gäbe es keinen Zweifel, keine Sorgen und keine Trauer. Als ob wir in einer nur aus Glück und Freude bestehenden Welt leben würden.
Seine blonden Haare hingen ihm leicht in der Stirn und auf seinem Gesicht lag das typische schiefe Grinsen, das man einfach lieben musste.
Leicht musste ich lächeln, er ist schon ein süßer Junge. Sanft strich ich ihm die Haare zur Seite. Ein süßer, kleiner Engel... ja, das trifft es sehr gut. Engel sollen Licht ins Dunkle bringen und genau das tut er, er bringt Licht in meine Dunkelheit. Er ist mein persönlicher Engel, wahrscheinlich wird er das bloß nie erfahren. Ein leichtes Seufzten verlässt meinen Mund. Vorsichtig, um Stegi nicht zu wecken, lege ich meine Arme unter ihn und hebe ihn hoch. Puh. Ein ziemlich schwerer Engel würde ich sagen. Vielleicht sollte ich auch einfach mal wieder trainieren gehen. Vorsichtig lege ich den Weg zu Stegis Zimmer zurück. Wie lange hab ich denn bitte telefoniert, dass er mehrere Bilder von mir zeichnen kann und dann auch noch einschläft. Ich frag mich nur warum die Bilder zusammengeknüllt in einer Ecke liegen. Sie sehen so perfekt aus und er schmeißt sie einfach weg. Ich wünschte ich könnte so gut zeichnen. Verträumt schaue ich Stegi in meinen Armen an.
Kurz vor der Treppe blieb ich stehen.
Nein.
Das würde ich ganz sicher nicht schaffen.
Ich ließ meinen Blick nach oben schwenken und dann wieder zurück auf Stegi.
Ich sah, wie sich seine Mundwinkel leicht nach oben bogen. War er wach?
Meine Vermutungen bestätigten sich, als er plötzlich stärker anfing zu grinsen. Nicht so ein schiefes Grinsen, welches er eh immer auf seinen Lippen hatte, sondern ein Hach-ist-das-schön-wenn-man-getragen-wird-und-nicht-laufen-muss-Grinsen.
Unsanft legte ich ihn auf den Boden ab. Sollte er gefälligst selber diese Stufen bewältigen. Ich hatte alleine ja schon Probleme. Tse...
Nachdem er auch nach dem Aufprall seine Augen nicht öffnete, versuchte ich ihn freundlicherweise darauf hinzuweisen, das er auf dem Boden lag, und nicht mehr von mir getragen wurde.
"Ich hab gemerkt, dass du wach bist. Lauf selber!"
In meiner Stimme schwang ein kleiner Schubser von Schadenfreude mit, den ich auch gleich in ein fieses Grinsen umwandelte, als der süße Typ auf dem Boden seine Augen aufschlug und ein kaltes "Penner" flüsterte und mit einem Hopser aufstand.
Penner? Hallo? Wer liegt denn hier bitte auf dem Boden!
"Ich dich auch, Stegi!", versuchte ich ihm so liebevoll wie möglich mitzuteilen. Nachdem ich bemerkte, dass das wohl nicht so rüber gekommen war, schickte ich noch einen Luftkuss hinterher.
Ich wollte hoch gehen, doch ein Prickeln und eine darauf folgende Gänsehaut hielt mich ab.
Ich versuchte die Quelle dieser plötzlichen, nebenbei ziemlich seltsamen und grusligen, Gefühlsaubrüchen zu finden.
Ich drehte mich um, und sah Stegis Hand an meinem Handgelenk.
Okay? Was war los? Wieso fühlte es sich so toll an?
Wie gesagt. Gruselig.
"Nimm deine Matratze mit!"
Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte bei ihm schlafen, und genau das sagte ich ihm jetzt auch.
Auch wenn er sich kaum rührte, konnte ich mal wieder aus ihm lesen.
Freude. Er freute sich.
Als ich mich umdrehte und die Treppe hoch ging, konnte ich noch ein schnelles Lächeln seinerseits erhaschen.
Für einen kurzen Augenblick zögerte ich, bevor ich die Herausforderung, die vor mir lag, annahm.
Was war das für ein Geräusch? Es hörte sich an, als würde ein Herz klopfen, und zwar ziemlich schnell und laut.
Ich ignorierte es, musste es mir wohl eingebildet haben. Ich sah auf meinen Arm, der auf dem Geländer, der großen protzigen Holztreppe lag und musterte sie.
Glücklich darüber, das die Gänsehaut verschwunden war, lief ich einen Schritt nach dem anderen meinem Ziel näher entgegen.
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Danke an Vanni!
Sie hat die ersten zwei Ansätze geschrieben, da nach wusste ich endlich wieder, wie ich weiter schreiben konnte :*
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Unconditional Love ❤ (Stexpert FF) ❤ Smut Boyxboy FF
FanficStegi ist total verzweifelt, als Tim ihn besuchen kommt und sein Herz ihm bis zum Hals schlägt. Er findet keinen anderen Ausweg, als seinem besten Freund seine Liebe zu gestehen. Dazu kommt noch, dass Stegi eine chronische Krankheit zu bewältigen ha...