Freitag.
Heute würde es so weit sein.
Ich würde Tim's Eltern kennenlernen.Wir fuhren jetzt schon 4 Stunden lang Zug, und ich hatte echt genug, wenn ich ehrlich war.
Tim hatte dabei nichts besseres zu tun, als mir Angst zu machen und danach zu sagen, das er mich lieb hat. Beruhigend."Tim? Mach mal was hilfreiches und erzähl mir was von deinen Eltern und wie ich mich verhalten muss und so", forderte ich Timmel Pimmel, wie ich gerade beschlossen hatte ihn zu nennen, auf.
Also zählte er einige Sachen auf, und erklärte mir, wie konservativ sie waren.
'Du solltest sie erst einmal Sie-zen, bis sie dir die Erlaubnis geben, sie zu Du-zen.'
Das war das Einzige, was ich mitbekommen hatte.
Dann erzählte er noch irgendein Quark mit seinem Bruder, aber ich war schon wieder voll auf etwas anderes konzentriert, und hörte nicht mehr zu.
Würde Tim mich immer noch so lieben, wenn seine Eltern etwas gegen 'Uns' beziehungsweise mich hatten?
Dieser Gedanke tötete alle übrig bleibenden Überlegungen und übernahm die Kontrolle in meinem kleinen Gehirn.
Wir waren jetzt seit gerade mal zwei Wochen zusammen und alles lief perfekt, mit ein paar unbeachteten Unreinheiten, die wir jetzt aber alle geklärt hatten. Solange ich diesen Tag und diese Überlegung verdrängte, an dem ich seine Eltern kennenlernen sollte. Also heute. Ich hatte echt panische Angst davor.
Am Bahnhof in Köln holten sie uns schließlich ab. Tim rannte sofort total euphorisch auf sie zu, während i h mich mit dem Gepäck auseinander setzen musste. Als ich es doch noch schaffte, alle zweitausend Taschen auf einmal zu tragen, ging ich auch zu der kleinen Familie.
Tim's Vater eilte mir sofort zur Hilfe, als er mich sah, und Tim war damit beschäftigt, seinen Bruder zu umarmen und irgendetwas mit seiner Mutter zu bereden.
Zu meiner Angst trug besonders der ernste Blick bei, den sie mir zuwarf, als Mein Freund auf mich zeigte. Ich versuchte freundlich zu lächeln und winkte, obwohl ich ein wenig verunsichert war.
"Hallo ich bin Stegi, Tim's Freund", lächelte ich und hielt ihr die Hand hin.
Zu meiner Erleichterung ergriff sie sie doch und lächelte auch mich an."Tim's Mutter, aber nenn mich ruhig Renate", versicherte sie mir freundlich, gab den Rest der Autofahrt in Tim's trautes Heim aber kein Wort mehr von sich.
Allerdings konnte ich deutlich erkennen, wie sie mich die ganze Zeit im Ruckspiegel musterte.
Tim, der in der Mitte saß, bemerkte wohl mein ängstlichen Blick, denn er grinste mich aufmunternd an und griff nach meiner Hand.
Viele Wörter wurden schließlich nicht mehr gewechselt, aber ab und zu fragte mich der kleine Bruder von Tim immer mal wieder Sachen aus, was zum Beispiel mein Alter anging.Ich kannte ihn ja, da er schon einige Male mit Tim und mir zusammen Minecraft gespielt hatte. Er war echt total niedlich.
Eine unendliche Freude überkam mich, als das Auto endlich zum stehen kam.
Ich hievte einige Koffer aus dem Kofferraum, während Timmel Pimmel wohl nichts besseres zu tun hatte, als mich belustigt von der Seite anzustarren."Timbo? Würdest Du mir vielleicht BITTE helfen?"
Ich betonte das Bitte auf eine besondere Art und Weise. So leicht aggressiver als die restlichen Worte, die ich ihm liebevoll mit einem Wimpernschlag vermittelte.
Mit einem Lachen kam er auf mich zu und nahm mir netterweise die Koffer ab und trug sie mit Leichtigkeit in den 6. Stock.
Warum wohnte sie auch so weit oben? Der zweite Stock hätte wohl nicht gereicht oder was?
Für mich, die Unsportlichkeit In Person, war es also eine Höllen Anstrengung.
Tim zeigte mir dann noch schnell sein Zimmer, wo wir die Sachen ablegten und schließlich auch den Rest der großen Wohnung.
Alles war ziemlich weitreichend und schön hell. Die einzelnen Räume waren in strahlendem Weiß gehalten und auch die Möbel und technischen Geräte waren neu und modern.
Beim Abendessen gab es auf Wunsch von Max Nudeln mit Tomatensoße.
Trotzdem wechselte niemand mit irgendjemanden ein Wort, bis Tim's Mutter zu sprechen begann.
"Und ihr seid also..."
"Zusammen", half Tim ihr das richtige Wort zu finden. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte, also nickte ich einfach. Sie machte auch mich nicht den Eindruck, als wäre sie vollends damit einverstanden, das Tim schwul war.
Wahrscheinlich hatte sie sich ihre Enkelkinder gewünscht oder so.
Aber nur weil wir schwul waren, musste es doch nicht heißen, dass wir beide keine Kinder haben wollten, oder?"Wie lange bist du denn schon schwul... Stegi?"
Sie sprach meinen Namen mehr wie eine Beleidigung aus, und zischte ihn so förmlich aus ihrem Mund.
Ich wollte echt nicht auf diese Frage antworten, und dankte Tim dafür umso mehr, dass er seine Mutter ebenfalls so anzischte.
"Mama!" Sie sag ihn entschuldigend an. "Was soll das?" Während die beiden diskutierten starrte ich nur weiterhin auf meinen Teller.
"Was denn? Ich will ihn nur kennen lernen. Ich will wissen, wer dich damit angesteckt hat", sagte sie.
Tim haute einmal mit großer Wucht auf den Tisch, so das die Teller ein wenig abhoben.
"Renate!", stieg jetzt auch Tim's Vater mit ins Gespräch ein. Er sah sie total erschrocken und verständnislos an.
Und genau das meinte ich. Tim's Mutter war gegen ein 'Uns' und erst recht gegen mich. Ich würde es schon fast als Hass bezeichnen obwohl sie mich noch nicht einmal kannte.Ich schien von dem Satz mehr getroffen gewesen zu sein, als ich dachte, als ich plötzlich merkte, wie mir ein Tropfen an der Wange entlang lief und in mein Essen tropfte. Zum Glück sah ich nach unten, so das es niemand sehen konnte. Dennoch erhob ich mich von meinem Platz und rannte in Tim's Zimmer.
"Heulsuse", hörte ich Renate sagen, was mir noch mehr Tränen in die Augen steigen ließ.
Tim hörte ich jetzt nur noch fluchen und ein unregelmäßigiges einschlagen auf den Holztisch. Das konnte ich nicht mit anhören. Ich wollte nicht hören, wie Tim sich wegen mir mit seinen Eltern stritt. Mit einem leisen Knall schloss ich die Tür.
Nach wenigen Minuten wurde sie schließlich von Tim wieder geöffnet.
"Es ist keine Krankheit schwul zu sein! Es ist eine Krankheit, dich als Mutter zu haben! Stegi ist das Beste, was mir je passieren konnte!", schrie er noch einmal, bevor er die dicke Holztür wieder schloss, sich zu mir setzte und mich in den Arm nahm.
"Du bist das beste, was mir passieren konnte. Ich liebe dich, Stegi", flüsterte er durch meine Schluchzer, die ich absolut nicht mehr zurück halten konnte.
Durch einen plötzlichen Schwindel war ich aber gezwungen, aufzuhören.
Blitzschnell stieß ich mich von jeglicher Wand weg und stützte mich auf dem Oberkörper meines Freundes ab."Tim. Tim, ruf nicht den Krankenwagen, klar?", sagte ich noch mit zittriger Stimme. Heute war es anders als sonst, ich hatte das Gefühl, ich hatte noch Zeit. Zeit, bevor ich wieder in diesen öden, traumlosen Schlaf sinken würde.
"Stegi? Nein! Stegi, bitte nicht!", rief Tim mir ins Ohr und legte mich auf seinen Schoß. Und nun fiel ich, als würde ich ganz normal einschlafen, in diese tiefe, trostlose Schwärze.
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....und wachte nicht wieder auf... Muhahahahhaah (das wollte ich eigentlich am ersten April bringen, das Stegi dann stirbt und dann April, April und so :D)
Aber leider war ich in den letzten Tagen unglaublich beschäftigt.Meine Oma liegt im Krankenhaus und deswegen konnte ich nicht wirklich klar denken. Ich hab es immer versucht, weiterzuschreiben, aber ein wirkliches Kapitel kam nicht dabei raus, ich hoffe ihr versteht es :)
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Unconditional Love ❤ (Stexpert FF) ❤ Smut Boyxboy FF
FanfictionStegi ist total verzweifelt, als Tim ihn besuchen kommt und sein Herz ihm bis zum Hals schlägt. Er findet keinen anderen Ausweg, als seinem besten Freund seine Liebe zu gestehen. Dazu kommt noch, dass Stegi eine chronische Krankheit zu bewältigen ha...