Ich erwischte ihn zwar nicht direkt dabei, auf mein Handy geschaut zu haben, trotzdem war ich mir sicher, dass er es gemacht hatte. »dein Freund?« fragte er und bejahte somit meine Vermutung. »Ne. Ich hab keinen mehr gehabt seitdem ich 13 war.« antwortete ich ihm.
»Ich hatte jetzt eigentlich gar kein Bock, über dein ganzes Leben Bescheid zu wissen.« gab er zurück. Das ließ ich mir nicht gefallen, also konterte ich. »Du hast doch gefragt.« woraufhin er noch giftig zurückgab »Ja, weil ich dachte, du würdest mit einem Wort antworten.« und damit war die Konversation beendet. Der Rest der Fahrt lief ruhig ab. Das einzige was man hörte, war ein spanischer Sender, von dem ich überhaupt gar nichts verstand.
Zu meinem Glück, parkte Yael auf dem Parkplatz hinter der Schule, wo nicht soviel Leute waren. Allerdings war das wahrscheinlich nur Zufall. Da Yael allerdings ein sehr teures und dazu auch nicht ganz unauffälliges gelbes Auto fuhr, bekamen wir doch sehr viel Aufmerksamkeit.
Yael verdrehte lustlos die Augen. Und ganz ehrlich, mir ging es genauso. Ich hoffte, dass man mich nicht kannte, obwohl ich auf Instagram inzwischen circa 58.000 Follower habe, also war die Chance eigentlich bei null.
»Selber Schuld, wenn du so ein Auto fahren musst.« sagte ich scherzend zu Yael. Er hingegen verdrehte mal wieder nur die Augen. Ich wollte gerade die Tür aufmachen, als ich merkte, dass Yael mir die Tür wieder aufhielt. »oho Gentleman« gab ich erstaunt von mir und lächelte. »Ich kann's auch lassen, Oveja. «
Dankend nickte ich und stieg aus, Griff meinen dunkelgrauen Rucksack und wartete auf Yael. »Was?«sagte er. »Ich dachte, wir laufen zusammen. Weil du dich doch hier nicht auskennst.« erwiderte ich. »wenn's sein muss, ich rede aber nicht.«
Zusammen bahnten wir uns den Weg durch die Menschenmenge, die sich jetzt um uns herum versammelt hatte. Als wir durch den Vordereingang gingen, hing direkt oben von der Decke ein riesiges Plakat. Das ist eigentlich üblich, dass da ein Plakat von dem Schulbasketballteam hing. Diesmal allerdings hing da eins von mir. Genau mir.
Auch Yael war verwundert, was ich denn da machte. Neben meinem Namen in der Ecke stand ganz groß Netflix, genauso wie der Name der Serie, in welcher ich mitspielte. »Was ist das Oveja?« fragte Yael erstaunt und zeigte somit zum ersten Mal seit langem wieder Emotionen.
»Äh. Hab ich noch nicht erwähnt, dass ich.. äh.. in den Sommerferien für Netflix gedreht hat. Aber ich dachte eigentlich, dass das erst im Herbst rauskommt.« antwortete ich ihm, woraufhin er mit seinen Schultern zickte und weiterging.
»Wohin gehst du?« fragte ich ihn verwundert. »Na weg von der Masse.« und erst dann merkte ich, wieviele Leute jetzt eigentlich ihr Handy herausgeholt hatten und um uns herum standen. Endlich trafen auch Luna und Keanu ein. »Wo ist Yael?« fragte Luna besorgt. Und als ich mich umdrehte, war er tatsächlich schon wieder verschwunden. Also zuckte ich nur mit den Schultern »Er wird schon im richtigen Raum auftauchen.«
Keanu und Luna schienen nun auch das Plakat bemerkt zu haben, und sahen mich verwundert an. Im Gegensatz zu Yael wusste Luna ganz genau Bescheid. »oh wow« sagten beide wie auf Knopfdruck.
Als es endlich zum Unterricht klingelte, begaben wir uns in unsere Klassenräume, wo Keanu und ich uns also trennten. Luna ging mit mir uns Emily, die auch zum Glück endlich aufgetaucht war, zum Deutschunterricht.
Die ersten drei Stunden deutsch zogen sich, wie Kaugummi. Als es dann aber endlich zu großen Pause klingelte, war ich unendlich froh, das stickige Klassenzimmer verlassen zu können. Ich versuchte, heimlich, auf den Schulhof zu gelangen. Doch vergeblich. Natürlich wurde ich erkannt. Und das ausgerechnet von Mateo West, Kapitän des Basketballteams. Er war unterwegs mit Leeroy, Emily's Freund.
Sobald Emily ihn sah, war seine Begeisterung groß. Erst da merkte ich, wie süß sie eigentlich waren zusammen. Leeroy umarmte Emily und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Ich war direkt hin und weg. Ich wünschte meiner Freundin nur das beste mit ihm. Als sich seine Lippen von ihren lösten, begrüßte er zu meinem Erstaunen sogar mich. »Hey Kiana. Schön dich endlich kennenzulernen.« sagte er grinsend und sofort nickte ich und gab ihm zu verstehen, dass sich seine Aussage auf Gegenseitigkeit beruhte.
»Heyyyy Kiana, was geht? Was hast du jetzt nach der Pause?« fragte Mateo mich von der Seite. Mateo ist sehr beliebt auf der Schule, deshalb wunderte es mich, dass er mit mir sprach. »Öh ich hab gleich Mathe und du?« gab ich zurück. »Ich auch. Cool dann können wir ja zusammen gehen!« beschloss er und legte seinen Arm um meine Schultern.
Yael traf plötzlich auch bei uns ein und sobald er mich sah, verdrehte er wieder die Augen. »Jo Joel. Komm her mein bester.« sagte Mateo, welcher mich immer noch halb umarmte. Ich musste kurz leise prusten, sodass es Mateo nicht mitbekam, dafür allerdings Yael.
»Yael« stellte Yael Mateo richtig. »Ach ist doch alles eins nicht wahr süße?« sprach Mateo und drehte sich überraschenderweise zu mir. Ich war geschockt, sodass ich gar nichts antwortete, aber mitbekam, wie Yaels Augen vor Verwirrung nur so trieften.
»Yael du bist doch bestimmt so ein sportlicher Kerl. Hast du Bock unser Basketballteam zu joinen?« fragte Mateo ehrgeizig. Yael zuckte die Schultern, woraufhin es Mateo zu viel wurde und er sich wieder Leeroy zu melden gab. Da Leeroy allerdings mit Emily beschäftigt war, hatte wohl niemand so ganz Lust an seiner Präsenz.
»Wann hast du Schule aus?« fragte Yael so leise, dass ich eigentlich dachte, ich bilde es mir nur ein, da er aber einen fragenden Blick draufhatte, bemerkte ich, dass er scheinbar wirklich geredet hatte. »Um 15:40 Uhr.« gab ich zurück. »Okay.« antwortete Yael und verschwand. Ich weiß nicht, wieso genau er mich das jetzt gefragt hatte, aber vielleicht werde ich es noch erfahren.
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Secretly my brother ✅
RomanceEigentlich scheue ich den Kontakt zu Menschen, als meine Mutter allerdings mit einem Multimillionär welcher einen zurückhaltendem Sohn und Tochter hat, zusammenziehen will, bin ich schlichtweg gezwungen zum Kontakt zu Menschen. Was hat der Junge zu...