36. Die erste Nacht mit ihm

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Es war mir sehr peinlich, aber Yael vermied sich einen unnötigen Kommentar, da er sichtlich spürte, dass es mir nicht gut ging.

»Gerne. Die Liege da drüben ist viel unbequemer, als sie aussieht.« antwortete Yael und brachte mich wieder zum grinsen.

Yael holte noch seine Decke und währenddessen rückte ich auf die linke Seite meines Bettes.

Als Yael endlich kam, legte er sich rechts neben mich und streckte wieder seinen Arm aus, sodass ich meinen Kopf auf seine Brust legen konnte.

Dieses Mal war es allerdings anders. Ich fühlte mich so schutzlos alleine und sobald ich seinen Körper unter meinem Kopf spürte, war mir, als wäre ich sicher in seinen Armen.

Da er zugleich noch seine kräftigen Arme um mich legte, fühlte ich mich direkt so, als ob ich hier hingehörte.

So lagen wir da jetzt. Das einzige, woran ich mich noch erinnerte, war, dass Yael meine Haare noch durchstrich und meinen Kopf kraulte, bis ich eingeschlafen war.

Als ich aufgewacht war, lagen wir immer noch genauso da, wie in der Nacht. Es war also kein Traum.

Yael schlief noch als ich aufwachte, da ich ihn nicht wecken wollte, versuchte ich wieder einzuschlafen, was mir auch gelang.

Als ich das nächste mal aufgeweckt wurde, war es wegen Yaels Handyklingelton aus dem Nebenraum.

»Tut mir leid. Schlaf weiter Oveja. Ich komme gleich wieder.« sagte Yael und begab sich in das Nebenzimmer, um sein Handy zu beantworten.

Als Yael sich wieder zu mir ins Bett begab, war er sichtlich angespannt. Er legte sich wieder so hin, dass ich es mir auf seiner Brust bequem machen konnte. Währenddessen kraulte er wieder meine Haare.

Da ich merkte, wie nachdenklich er war, fragte ich nach. »Was war denn?« »Alberto hat nur gefragt, wo wir sind. Ich habe gesagt du schläfst noch.«

Ich erhob mein Gesicht, um ihm ins Gesicht zu sehen und grinste. Woraufhin auch er grinste.

»Schlaf ruhig. Ich habe heute eh nichts vor.« sagte er grinsend und mir fiel sein Herzschlag wieder auf.

Da ich das Gefühl hatte, sein Herz zu beruhigen, indem ich meine linke Hand ebenfalls auf seine Brust legte, tat ich das. Allerdings bezweckte das ganze genau das Gegenteil.

»Dein Herz schlägt so schnell.« stellte ich fest. »Mache ich dich so nervös?« hakte ich noch nach.

Obwohl ich es nicht sah, konnte ich spüren, wie er seine Augen verdrehte. »Hoff mal nicht. Und jetzt schlaf Oveja.«

Ich befolgte seine Worte und als ich wieder aufwachte, hatten wir schon nach 13 Uhr. Yael schien allerdings auch wieder eingeschlafen zu sein.

Da ich nun aber aufstehen wollte und nicht den ganzen Tag im Bett verbringen wollte, stand ich auf. Wobei ich allerdings Yael weckte.

»Na Schlafmütze. Soviel zu ›ich schlaf nicht ein‹« sprach ich ihn an.

»Haha« sagte er kalt. Und da war er wieder. Yael, ganz der alte.

Da er nun auch aufstand begab ich mich ins Bad und machte mich fertig. Ich zog meinen Bikini an und zog schnell Yaels altes Hemd über, welches ich noch von der ersten Nacht in Albertos Haus hatte, und ging raus.

Als ich beim Pool ankam wurde ich schon von Keanu und Aada empfangen, welche sich auf den Poolliegen breitgemacht hatten.

Sie teilten sich zusammen eine Liege, was mich überraschte, da die Liegen so aussahen, als ob sie nur für eine Person ausgemacht waren.

Trotzdem gönnte ich meinem Bruder das Glück in der Liebe, welches ich nie haben werde. Aber jetzt keinen Trübsal blasen, denn ich war schließlich auf Hawaii.

Ich legte mich auch auf eine der Liegen und cremte mich schnell ein und dann sonnte ich mich.

»Hey Yael. Auch mal wach Bro?« sagte Keanu und weckte mich somit aus meinem Sekundenschläfchen.

Ich zuckte und setzte mich aufrecht hin, dann sah ich, wie Yael sich auf der Liege neben mir breitmachte, und ein Buch anfing zu lesen.

»Ich wusste gar nicht, dass du lesen kannst.« merkte ich an.

»Ich schau mir nur die Bilder an.« gab er trocken zurück. Das war mein Zeichen, mich wieder zum Sonnen zurückzuziehen.

Aada kam auf mich zu und zog mich an meiner Hand hoch. »Komm wir gehen in den Pool Kiana.« und so Taten wir es auch.

Am Abend, wo wir alle, einschließlich Yael, welcher gezwungen wurde, zum Essen erschienen, kündigte Alberto etwas an.

»Leider können wir nicht solange bleiben, wie ich es mir erhofft hatte. Wir müssen leider in 2 Tagen schon wieder fliegen, wir haben ein Event, auf welchem wir alle erscheinen müssen. Morgen Abend findet hier allerdings eine Party statt, wo ich ein paar Geschäftskunden einladen werde. Selbstverständlich dürft ihr euch dort auch amüsieren.«

Die Nacht verlief reibungslos, kein unnötiges Aufwachen, wo ich zu Yael lief und ihn anflehte, bei mir zu schlafen.

Langsam fühlte ich mich doof, denn Yael behandelte mich komisch. Mal war er total süß und dann direkt im Bruchteil einer Sekunde benahm er sich wieder wie ein Eisblock.

Als ich allerdings am Morgen aufwachte, war keine Spur von Yael. Ich stand also auf und zog mir wieder Badeklamotten an. Den Tag verbrachte ich mit den anderen am Pool.

Wir sind auch ins Meer gegangen, allerdings waren wir dort nicht so lange, denn wir bekamen wegen den hohen Wellen viel zu oft Salzwasser ins Auge. Somit verschwanden wir wieder zum Pool.

Als es dann an den Abend grenzte, begab ich mich wieder auf mein Zimmer. Überraschenderweise traf ich dort Yael an, welcher mich nicht einmal ansah, als ich eintrat.

Ich lief schnurstracks ins Bad und ging duschen, da ich das Salzwasser aus meinen Haaren entfernen wollte.

Nachdem ich fertig geduscht war, zog ich mir einen lilanen Blümchenrock an, welchen ich mit einem weißen Trägertop kombinierte. Meine Haare ließ ich offen, da ich keine List hatte, diese wieder zu stylen.

Als ich aus dem Bad kam, wartete Yael schon an der Tür auf mich. »Wir gehen zusammen.« befahl er und hielt mir die Tür offen.

Secretly my brother ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt