7. Die perfekte Familie

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Mein Mund wurde auf einmal ganz trocken und ich sah wie Keanus Hand sich langsam zu einer Faust ballte. Sogar Emily war geschockt, von dieser Nachricht, denn seitdem mein Vater damals abgehauen war, wo ich ungefähr 5 war, hatte meine Mom keinen anderen mehr gehabt.

Luna und Yael waren im Gegensatz zu uns weniger überrascht, denn scheinbar kannten sie meine Mom schon oder ihr Dad hat ihnen von uns erzählt. Davon hätte Mom sich eine fette Scheibe abschlagen können.

»Guten Abend, kann ich Ihre Getränkebestellung haben?« fragte Niko glücklich. Auch wenn es nur aufgesetzte Höflichkeit war, reagierte ich mich gleichzeitig ein wenig ab. Auch Keanus Miene schien sich zu verbessern. Er war auch derjenige, der als erstes das Wort ergriff, um Niko zu antworten.

»Ich hätte gerne eine große Cola.« sagte er. Auch wenn er schon 18 war, bestellte er sich keinen Alkohol, denn er war absolut nicht der richtige Mensch dafür. Ich allerdings auch nicht und darauf war ich stolz.

Insgesamt wurden 5 Colas bestellt und für die Erwachsenen direkt eine Glasche Moët.

Als Niko wieder gegangen war, ergriff Mom direkt wieder das Wort. »Kinder es tut mir leid, dass ich euch nicht früher was gesagt habe. Aber ich wollte es euch einerseits beiden gleichzeitig sagen und du warst ja jetzt lange nicht da Kiana und andererseits wusste ich nicht, ob es was ernstes wird.-« »aber jetzt weißt du, dass es ernst ist?« unterbrach ich sie entsetzt. Mom sagte nichts sie lächelte nur. Statt Mom antwortete allerdings Alberto »Ja Kiana, wir sind jetzt seit längerem ein Paar und wollen auch bald zusammen ziehen.« »Um genau zu sein, wollen wir morgen anfangen, zu ihm zu ziehen, da unser Haus für 6 Personen nicht ausgestattet ist.« führte Mom ihren Satz zu Ende.

Jetzt waren es nicht nur wir, die entsetzt waren, sondern auch Yael und Luna.

Jetzt war die Wahrheit ausgesprochen worden und jetzt wusste ich auch, warum Mom wollte, dass Emily mitkommen sollte, damit ich mich nicht zu dolle aufregen würde. Ich war entsetzt, ließ es mir aber Mom gegenüber nicht anmerken.

Emily schaute entschuldigend drein und fasste mit ihrer Hand an meinen Unterarm. Tatsächlich war ich darüber froh, denn ich habe gar nicht gemerkt wie sehr sich meine Muskeln anspannten. Ihre Hand bewirkte, dass ich locker ließ.

»Möchtest du kurz raus?« flüsterte sie mir sichtlich besorgt zu. Ich nickte nur und wir standen auf und gingen. Mom sah uns nach und wollte noch was erwidern, bis sich Keanu auch erhob und uns hinterherging.

Im Hintergarten des Restaurants war zum Glück eine Parkbank, auf welcher wir drei Platz nahmen. Ich sog meine Lunge erstmal mit Luft voll, sodass ich mich erstmal selbst beruhigen konnte. Die Tatsache, dass Mom wen anders gefunden hatte, machte mir nichts aus, denn Keanu und ich warteten schon ewig auf den Tag. Allerdings haben wir irgendwann die Hoffnung aufgegeben, da es uns sinnlos erschien, dass sie mit ihren 39 Jahren noch wen finden würde. Und dann direkt so einen reichen Schnösel und schlimm genug, dass er auch noch zwei Kinder hatte.

»Gehts euch gut?« fragte Emily. »Ja eigentlich schon. Es kam nur sehr überraschend. Ich hätte mir gewünscht, dass sie uns vielleicht früher einweihen würde.« sagte ich wahrheitsgemäß. Keanu stimmte mir nickend zu. Nach ein bisschen Gerede gingen wir wieder rein und versuchten eine positive Miene aufzusetzen.

Secretly my brother ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt