39. Die geplatzte Blase

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»Aber. Was war das denn jetzt? Hat dir das nichts bedeutet?« fragte ich und musste mir ein Schluchzen verkneifen.

Yael legte wieder seinen Arm um mich, doch ich wies ihn ab.

»Glaub mir Oveja, das hat mir mehr bedeutet, als du dir vorstellen kannst. Ich warte seitdem ihr angekommen seit darauf. Ich musste mich allerdings zurückhalten, denn ich wusste, dass sobald Alberto davon Wind bekommen würde, würde er mich sowieso zu meiner Mutter schicken.« sagte er ehrlich sanft.

»und wieso hast du es dann jetzt getan, wenn du sowieso abreist?«

»Ich wollte nicht, das musst du mir glauben. Ich mache mir das Leben dadurch doch selber schwerer. Aber ich konnte nicht anders...« antwortete er bestürzt.

»Warum warst du seitdem wir eingezogen waren immer so kalt und abweisend zu mir?« wollte ich wissen.

»Ich habe versucht, meine Gefühle für dich zu unterdrücken.« gab er ehrlich zurück.

»Es war nicht richtig das weiß ich, aber es hat sich unendlich gut angefühlt.« fügte er hinzu.

Da ich ihm da nur zustimmen konnte, rückte ich näher an ihn. Er rückte auch näher an mich. Zwischen uns passte kein Blatt Papier mehr, so nah saßen wir aneinander.

Sanft und vorsichtig legte er seine Lippen auf meinen ab. Nachdem sie sich mit meinen verbunden haben, übte er Druck aus. Das war, mit Abstand, der leidenschaftlichste Kuss, den ich je gespürt hatte.

Direkt durchflog mich ein Gefühl der Wärme. Da merkte ich, dass ich mich in ihn verliebt hatte.

»Gehts dir gut?« fragte er mich und löste sich von mir. Ich nickte.

»Schön, dass du gehst, genau jetzt.« entgegnete ich mich gespielter Enttäuschung, in der allerdings auch ein Stückchen Wahrheit steckte.

»Glaub mir, es ist nur das beste. Wenn Alberto das mitbekommt, lässt er uns beide umbringen.« sagte er ernst.

Nachdem wir noch ewig Arm in Arm saßen und unseren letzten Abend zusammen genossen, sind wir auch endlich reingegangen.

Ich legte mich, mit Yaels Pullover in mein Bett und deckte mich zu.

Yael legte sich schon auf seinem unbequemen Bett zurecht, als ich bemerkte, dass ich nicht ohne ihn in meinem Bett schlafen wollte.

»Yael?« »Hm.«

»Kannst du dich zu mir legen?«

Er sagte nichts, kam aber zu mir. Er legte sich so hin, dass ich mich wieder auf seine Brust legen konnte, was ich dann auch tat.

»Gute Nacht Yael.« »Gute Nacht Oveja« sagte er und drückte mir einen zarten Kuss auf die Stirn.

So schliefen wir ein. Am nächsten Morgen schliefen wir noch, als Mom hereinkam.

»Was geht denn hier ab?« fragte Mom freundlich, nicht entsetzt, wie ich es erwartet hätte.

Verschlafen rieb ich mir die Augen und sah Mom. Ich schaute zu meiner rechten und sah, wie Yael damit kämpfte, noch schlafen zu können.

Er hatte Moms Auftreten scheinbar noch nicht mitbekommen. Das war der Grund dafür, dass ich ihm in die Seite stupste.

»Ah Yael beehrst du uns auch mit deiner Aufmerksamkeit.« sagte sie scherzend.

Da Yael es scheinbar gar nicht lustig fand, lachte er auch nicht.

»Also? Beantwortet mir jemand noch meine Frage?« hakte Mom nach.

Da Yael keine Lust auf Reden hatte, so wie es aussah, ergriff ich das Wort.

»Ich hatte einen Alptraum. Ich hatte danach Angst alleine einzuschlafen.«

»Das freut mich, dass Yael und du euch so gut versteht. Yael, dein Vater erwartet dich.« sagte Mom.

Yael stand auf und begab sich, so wie er war, in seiner Jogginghose und Shirt aus der Tür.

»Schatz, ich weiß, dass Yael ein richtiger Schatz sein kann, wenn man ihn näher kennengelernt hat, ich hatte früher auch mal einen Freund, der so war. Allerdings verletzt er dich nach einiger Zeit.« ich glaube, Mom wusste nicht, wie viel Wahrheit in ihren Worten steckte.

Secretly my brother ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt