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So schnell wir konnten sind wir ins Krankenhaus gekommen. Zu meinem verwundern sind sogar San und Wooyoung mit von der Partie.
Wirr laufen wir durchs Krankenhaus um Felix zu finden. Laut Hyunjin klang er sehr aufgelöst und war kurz davor zu weinen, wenn er es nicht schon längst tat.

Nach einer gefühlten Ewigkeit haben wir den Australier mit den Sommersprossen gefunden. Er saß wie ein Häufchen elend auf einem der Stühle und hatte das Gesicht in seinen Händen vergraben.

„Felix!" macht Hyunjin seinen Freund auf uns aufmerksam. Der Blonde sah sofort auf und schmiss sich seinem Freund in die Arme. Dabei weinte und schluchzt er ganz laut.
Durch den Zustand in dem Felix sich grade befindet mache ich mir nur noch mehr Sorgen um Jisung.

„Was ist passiert?" frage ich nervös. Felix löst sich aus den Armen seinen Freundes. Er dreht sich zu mir und versucht sich krampfhaft zu beruhigen.
„...E-Er....da...da war.....u-....und......Blut.....i-ich...." erneut fing Felix an zu weinen. Sofort nahm Hyunjin ihn wieder in die Arme und setzt sich mit ihm zusammen auf einen der Stühle. 

Ich wusste ehrlich gesagt nicht wie ich reagieren sollte. Als Felix das Wort "Blut" aussprach wurde mir schlecht und jegliche Farbe wich aus meinem Gesicht.
Ich wusste nicht was ich denken sollte. Ich stand einfach nur Bewegungslos in diesem Gang und konnte nichts tun.
Es fühle sich an wie eine halbe Ewigkeit in der ich hier stand, bis Chan mich dann auf einen der Stühle setzte.
Ich wollte am liebsten einfach nur noch weinen, doch ich konnte nicht.
Ich fühle mich leer, so als hätte ich keine Gefühle die ich ausdrücken könnte.

Stunden saßen wir jetzt schon hier rum und warteten darauf das uns jemand mitteilen würde wie es Jisung nun geht.
Auch Seungmin und Jeongin sind mittlerweile zu uns gestoßen. Felix hat sich wieder beruhigen können und sitzt nun still auf Hyunjin's Schoß. Chan sitzt neben mir und hält meine Hand um mir Sicherheit zu geben.
Changbin ist zusammen mit San und Wooyoung etwas zu essen holen gegangen.
Wobei ich jetzt sowieso nichts essen kann. Wenn ich auch nur daran denke wird mir schlecht.

Weitere Stunden vergingen und langsam habe ich die Hoffnung aufgegeben das Jisung überhaupt noch lebt.
„Gibt's was neues?" fragt Jeongin der grade wieder kommt. Er war kurz zuhause um sich umzuziehen, da er davor eher weniger gemütliche Klamotten getragen hat, da er auf dem Geburtstag seiner Oma war.

„Nein, nichts." gab Hyunjin ihm Antwort.
Der jüngere nickt und setzt sich wieder zu Seungmin.
Unauffällig sehe ich mich bei meinen Freunden um. Es frustriert mich zu sehen das sie alle jemanden an ihrer Seite haben.
Ich wünschte ich hätte auch jemanden an dem ich mich festhalten kann wenn es mir mal schlecht geht.
Doch leider wird dieser jemand grade schon seit mehreren Stunden operiert.

„Sind sie die Freunde von Han Jisung?" kommt endlich ein Arzt zu uns. Sofort stehen wir auf und fragen wie es Jisung geht. Er bat uns mit zu kommen. So kam es das wir kurze Zeit später bei Jisung im Zimmer stehen. Jisung hat einen Schlauch in seinem Mund und mehrer Kabel hingen an seinem Körper. Dieser Anblick macht mir Angst.

„Wie ihr wahrscheinlich schon wisst hat euer Freund Lungenkrebs im 4. Stadium. Er hat sich von der Trachea bis zum rechten Lungenflügel ausgebreitet. Dort wurden durch den Krebs die Venen und Arterien verletzt, weshalb er anfing Blut zu husten. Wir konnten soweit alles wieder reparieren, jedoch wird er ohne eine Lungentransplantation nicht lange überleben."
Beim letzten Satz fing Felix wieder an zu weinen und auch Jeongin musste sich stark zusammenreißen.

„Wie... wie lange wird es dauern bis ein passendes Organ gefunden wird?" frage ich nach.
„Das können wir nicht genau sagen. Doch ihr Freund steht ganz oben auf der Transplantationsliste. Wir können im Moment nicht mehr tun als hoffen das sich sein Zustand nicht noch mehr verschlechtert." erklärt der Doktor uns. Nachdem wir alle verstanden nicken verlässt er wieder den Raum.

Ich gehe auf Jisung zu und setze mich auf den Stuhl, welcher neben dem Bett steht.
Ich zögre bei dem Gedanken daran seine Hand zu nehmen. Ich wollte nicht das ich ihn unabsichtlich noch mehr verletze.

„Es tut mir so schrecklich leid!" musste ich jetzt doch anfangen zu weinen. Jisung so zu sehen bricht mir das Herz und es mach mir eine scheiß Angst.

„Minho es ist nicht deine Schuld. Du hättest es nicht verhindern können." redet Chan auf mich ein. Er versucht mir mein schlechtes Gewissen aus zu reden.

„Ich hätte bei ihm sein müssen! Hätte ich ihn nicht angeschrien wäre er nicht gegangen und wir hätten vielleicht schon viel früher etwas tun können!" Mit verheulten Augen sehe ich zu Chan, welcher mich mitleidig betrachtet.

„Dann lerne daraus. Wenn du weißt was du in der Vergangenheit falsch gemacht hast, sorge dafür das du in der Zukunft nicht die gleichen Fehler machst." versucht Jeongin mich aufzubauen.

„Wer weiß ob es überhaupt eine Zukunft für Jisung gibt."








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Minsung// Decision of Memory Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt