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Drei Wochen später

Wie jeden Tag mache ich mich auch heute auf den Weg ins Krankenhaus. Heute soll kontrolliert werden ob der Krebs von Jisung auch wirklich verschwunden ist oder ob er gestreut hatte.
Wieso ich dabei sein darf.
Jisung wollte es so.
Er darf zwar noch immer nicht reden, jedoch hat Felix ihm einen Block und Stifte gebracht mit denen er sich mitteilen kann.

Am Zimmer von Jisung angekommen klopfe ich erst bevor ich eintrete. Mit im Zimmer befand sich eine Krankenschwester welche bei Jisung grade irgendwelche Schläuche austauscht.
Ich betrete den Raum und warte am Rand, damit ich die Schwester nicht bei ihrer Arbeit störe.

„Ein Arzt kommt gleich vorbei und bringt dich zu deiner Untersuchung." teilt sie Jisung mit bevor sie an mir vorbei aus dem Zimmer geht.
Jisung's Blick liegt auf mir und er lächelt schon wieder. Jisung ist generell nur am dauergrinsen wenn er mich sieht. Ich hab nichts dagegen, wieso auch ich liebe sein Lächeln und könnte es mir den ganzen Tag ansehen.

„Na wie geht's meinem stummen Eichhörnchen?" necke ich ihn. Jisung rollt die Augen und schreibt etwas auf seinen Block.
„Fällt dir nichts neues ein?" stand darauf was mich zum kichern brachte.
Dieses verstummte jedoch als sich der Blick von Jisung in einen besorgten ändert. Sofort setze ich mich zu ihm und frage was er so plötzlich hatte.
Jisung fing sofort an auf seinen Blatt herum zu kritzeln.

„Was ist wenn der Krebs gestreut hat und ich doch nicht wieder gesund bin?" las ich mir in Gedanken vor. Ich kann verstehen das er Angst hat aber so darf er nicht denken.

„Das wird nicht passieren." Jisung fing schon wieder an zu schreiben, doch ich unterbrach ihn. Ich nahm seine Hand, was ihn dazu brachte mich anzusehen.
„Jisung hör mir zu. Du hast so lange um dein Leben gekämpft das ich mich überhaupt wundert wieso wir nicht alle verrückt geworden sind. Du hast so lange auf eine neue Lunge warten müssen. Ich finde deine Kraft wurde genug auf die probe gestellt. Du bist gesund und der Krebs wird auch nicht wieder kommen. Das weiß ich." versuche ich Jisung etwas mehr Zuversicht zu geben. Der jüngere nickt und im selben Moment kommt einer der Ärzte ins Zimmer.

Er brachte Jisung weg um ihn röntgen zu lassen. Ich durfte zwar mitkommen, musste jedoch vor dem Raum stehen bleiben. Ich hoffe einfach das sie nichts mehr finden werden. Nach einer halben Stunde war alles vorbei und wir wurden wieder zurück ins Zimmer gebracht. Der Arzt blieb mit bei uns um gleich die Ergebnisse bekannt zu geben.
Jisung war sehr nervös, weshalb ich seine Hand nahm, sie miteinander verschränkte und einmal aufmunternd drückte.
Eine Weile sah sich der Mann im Weißen Kittel die Röntgenaufnahme an. Ich konnte auf diesen Teilen nicht mal ansatzweise etwas erkennen.

„Wollen sie zuerst die gute oder die schlachte Nachricht hören?" dreht er sich mit einem neutralen Gesichtsausdruck zu uns um. Jisung spannte sich an schluckte einmal heftig und biss sich auf die Lippe.
„Die schlachte?" Fragte ich unsicher.
„Die schlechte ist das Jisung noch etwa drei Tage hier bleiben muss."
„Und die gute?" fragte ich verwirrt. Wenn das die schlechte Nachricht gewesen ist, was ist dann die gute?

„Der Krebs hat nicht gestreut und ist auch nirgends anders zu erkennen. Er ist komplett weg und wird auch nicht wieder kommen. Oh und Jisung darf wieder sprechen. Die Entzündung seiner Stimmbänder ist soweit abgeflacht das er keine Schäden davon geben wird wenn er wieder spricht." verkündet er uns lächelnd.
Ich drehe mich zu Jisung, welcher so aussieht als würde er gleich anfangen zu weinen. Lächelnd nahm ich ihn in die Arme und schon fing er an zu schluchzen.
Der Arzt wünschte uns noch einen schönen Tag und zog von dannen.

Jetzt saß ich hier mit einem Jisung, welcher vor Erleichterung nicht mehr aufhören konnte zu weinen.
„M-Mi-Minho" höre ich ihn leise. Es war nicht mehr als ein hauchen. Seine Stimme klang noch etwas kratzig aber das würde sich mit der Zeit wieder legen. Es ist so schön ihn wieder meinen Namen sagen zu hören.

Mein Herz fing plötzlich an schneller zu schlagen als Jisung sich von mir löste und mir in die Augen sah. Dieses Mal war es anders als sonst immer. Ich sah in seine Augen und konnte sehen wie er mir versucht etwas zu sagen ohne es aussprechen zu müssen. Jedoch verstand ich seine Botschaft nicht. Ich war noch nie gut darin aus den Augen anderer zu lesen.

Deshalb legte Jisung langsam seine Hände in meinen Nacken und fing an dort mit meinem Haaransatz zu spielen. Dies sorgte nur dafür das mein Herz noch schneller schlug und ich Angst hatte er könnte es hören, da es in diesem Raum so still ist.
Jisung sah mir so intensiv in die Augen das ich schon Angst hatte er könnte meine Gedanken lesen.
In mir taucht wieder dieses Verlangen auf ihn küssen zu wollen. Ich wollte in diesem Moment nichts sehnlicher als seine Lippen wieder auf meinen zu spüren. Nur war ich mir nicht sicher ob Jisung es auch wollen würde. Ich möchte auf keinen Fall das er sich unwohl fühlt.
Ich wollte ihn küssen.
Ich möchte es so sehr.
Doch etwas schien mich davon abzuhalten.
Ich wusste nicht was ich tun soll.

Mir wurde diese Entscheidung jedoch abgenommen als ich etwas weiches auf meinen Lippen spüre. Jisung hat die Augen geschlossen und seine Lippen auf meine gelegt. Ich war in diesem Moment viel zu perplex um überhaupt irgendwie zu reagieren.
Doch als ich bemerkte das Jisung sich von mir lösen wollte zog ich ihn an seiner Hüfte zurück und erwiderte nun seinen Kuss.
In mir explodierte ein Feuerwerk der Gefühle.
Der Kuss blieb zaghaft und es war das beste was mir hätte je passieren können.

Wir lösen uns wieder und Jisung wurde rot im Gesicht. Diese Röte stand ihm gut, weshalb ich etwas schmunzeln musste.
Jisung biss sich auf die Lippe und druckst mit sich herum. Er wusste nicht wie oder was er sagen sollte weshalb ich einfach anfing und ihm sagte was ich schon seit Jahren zu ihm sagen wollte.

„Ich liebe dich Jisung." meine Stimme war relativ leise und entspannt. Jisung sah aus großen Augen zu mir und fing an schneller zu atmen. Da Jisung noch immer an ein EKG angeschlossen war konnte ich sein schnell schlagendes Herz hören.
Er schien so sehr von meinem Geständnis überfordert zu sein das ich ihn einfach wieder küsste. Damit unterbrach ich anscheinend seine Gedanken, da er sich von mir löste und mir endlich sagen konnte was ihm auf dem Herzen liegt.

„Ich liebe dich auch Minho." Jisung sprach leise da er seiner Stimme noch nicht wirklich traute doch das war alles was ich hören wollte.

„Ich weiß das kommt jetzt bestimmt sehr überraschend und überfordert dich vielleicht auch ein bisschen aber...." plappere ich vor mich hin was Jisung zum kichern bringt und mich endlich auf den Punkt kommen lässt.
„..möchtest du mein fester Freund sein und für immer mit mir zusammen bleiben?" frage ich ihn.
Jisung grinst übers ganze Gesicht und nickt wie wild.
„Ja natürlich möchte ich dein Freund sein!"
Jisung legte eine Hand an meine Wange und zog mich erneut in einen gefühlvollen Kuss, den ich natürlich sofort erwiderte.

Von heute an kann uns nichts und niemand mehr auseinander bringen. Wir haben schon so viel überlebt und durchgestanden, da werden wir alles andere auch überstehen.

Denn nichts kann meine Liebe zu Jisung zum Einsturz bringen.

~End~ 


Es hat lange gedauert aber hier ist das Ende.

Ich hoffe euch hat die Geschichte gefallen.
Ich möchte mich bei jedem Leser bedanken.

Natürlich würde ich mich sehr freuen wenn ihr bei meiner anderen Minsung Geschichte mal vorbeischauen möchtet, das bleibt jedoch euch überlassen.

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag/Abend.

Minsung// Decision of Memory Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt