Elyna POV
„Was soll das?" gifte ich Layla an, die Wut in meinen Adern brodelt noch immer so stark. Diese Klara war mir schon vorhin unsympathisch als sie so ungeniert auf Laylas Ausschnitt gestarrt hat, aber dass sie jetzt auch noch Layla zu einer Party einlädt und mich nicht, war der Höhepunkt und was macht Layla? Sie flirtet auch noch mit ihr, als wäre nichts.
Natürlich klebt sie jetzt wieder an mir, aber nicht mit mir und meinem Stolz, soll sie doch dieser Klara auf den Arsch starren, die hat es doch sowieso bitter nötig, so nuttig wie sie sich kleidet.
„Was soll was?" fragt Layla, ihre Augen glitzern noch immer belustigt, aber das wird ihr gleich vergehen, denn der Zorn in mir ist dabei sich zu entladen.
„Weißt du, lass mich einfach in Ruhe, ich werde am Freitag nicht mitgehen. Und falls du es vergessen haben solltest, ich habe einen Verlobten, also hör auf mich wie Beute zu betrachten." Mit diesen Worten beginne ich zu rennen und lasse sie perplex stehen. Eine Träne kullert über meine Wange, aber es ist mir egal, ich laufe so schnell ich kann zu meinem Auto und fahre los.Erst als die Uni nicht mehr zu sehen ist, breche ich in Tränen aus. Wieso habe ich das gesagt? Natürlich hat es mir gefallen, wie sie mich angesehen hat, aber ich war einfach zu verletzt um darüber nach zu denken. Jetzt, da die Worte meinen Mund verlassen haben, kann ich sie nicht mehr zurücknehmen.
Was ist das auch für ein dummes, bedrückendes Gefühl in meinem Herzen? Und wieso um alles in der Welt hat es mich so wütend gemacht Layla mit dieser Klara flirten zu sehen? Ich verstehe die Welt nicht mehr - meine Welt.
Die Tränen wollen nicht aufhören, sie zwingen mich dazu, dass ich anhalten muss, weil ich kaum noch etwas sehe. Also sitze ich hier in meinem kalten Auto und weine, obwohl ich nicht einmal weiß, wieso. Was liegt mir bitte an ihr, ich kenne sie doch erst seit so kurzer Zeit?
Irgendwann muss ich über meine eigene Dummheit lachen. Kopfschüttelnd starte ich den Motor und mache mich auf den Weg nach Hause, wo mein richtiges Leben auf mich wartet.Abends im Bett fühle ich mich unruhig, ich wälze mich hin und her, aber der Schmerz in meinem Herzen lässt kaum nach. Schuld daran ist nur Layla. Ich denke die ganze Zeit an sie und frage mich wieso, es macht mich wütend, ich bin sauer auf mich selbst und verstehe das alles nicht.
Immer wieder muss ich an den verletzten Blick denken, den ihre Augen hatten, wie sie mir geschockt hinterher sah, nicht mehr in der Lage sich zu bewegen. Es tut mir selbst weh. Im Nachhinein ist es einfach zu sagen „Ich wollte das nicht.", aber genau in diesem Moment, wollte ich es so. Ich wollte sie verletzen, weil ich selbst verletzt war.
Mein Blick gleitet zu Markus, der ruhig neben mir schläft. Er hat von all dem keine Ahnung, er weiß nichts von meinem innerlichen Chaos. Ich würde gerne sagen, dass er mein letzter Anker ist, aber das ist er nicht mehr. Seit Monaten kommt er jeden Tag spät von der Arbeit, geht meist direkt ins Bett und hat selbst am Wochenende kaum Zeit.
Ich will ihn nicht bedrängen, wo ich doch weiß, wie wichtig ihm seine Arbeit ist, aber die mangelnde Aufmerksamkeit und Liebe hinterlässt ein Gefühl der Leere in mir.
Ich muss mit ihr reden, das weiß ich und das werde ich morgen früh sofort tun. Meine Wut an ihr auszulassen war nicht richtig und hat mir auch nicht viel gebracht außer Kummer.Layla kommt am nächsten Tag nicht zur Uni. Bereits auf dem Parkplatz kann ich ihr Auto nicht finden, aber spätestens, als ich den Hörsaal betrete und sie nirgends sehe, wird mir klar, dass sie heute nicht kommen wird. Sofort nagt wieder das schlechte Gewissen an mir.
Auf meinem Platz angekommen, nehme ich mein Handy und schreibe ihr eine Nachricht auf Instagram. Ich kann einfach nicht länger warten, ich muss diese Sache klären, damit ich mich besser fühle.Hi, ich würde gerne mit dir reden, hast du heute Zeit?
Ich warte die gesamte Vorlesung, aber es kommt keine Antwort. Mein Herz wird immer schwerer mit jeder Minute die vergeht. Irgendwann zähle ich nur noch die Stunden, denn selbst am Abend hat sie sich noch immer nicht gemeldet.
Und so geht das die ganze Woche über. Sie kommt nicht zu den Vorlesungen, antwortet mir auf keine meiner Nachrichten. Ich fühle mich mit einem Mal so alleine und einsam, dass ich kaum selbst noch die Motivation habe zur Uni zu gehen. Vor allem, da ich jedes Mal einen Dorn sehen muss - Klara. Und als ob das nicht schon schlimm genug ist, grinst sie mich jedes einzelne Mal hämisch an.Am Freitag Abend sitze ich nun also auf der Couch und versuche mich mit Fernsehen abzulenken, aber das klappt nur bedingt, denn ich weiß, dass Layla heute auf die Party von Klara gehen wird und das ohne mich. Allein der Gedanke daran schmerzt. Ich male mir aus, wie die beiden anfangen zu flirten, sich immer wieder versehentlich berühren und schließlich anfangen herum zu knutschen.
Gerade als die Gedanken unerträglich werden, klingelt das Telefon und ich zucke zusammen. Der Name meines Verlobten erscheint auf dem Display und in mir zieht sich abermals alles zusammen. Mit ungutem Gefühl nehme ich das Gespräch an.
„Hey mein Schatz, ich wollte dir nur Bescheid geben, dass ich heute nicht mehr nach Hause komme, ich übernachte in einem Hotel und komme morgen früh wieder. Pass auf dich auf." Ohne mir die Chance zu geben zu antworten hat er aufgelegt und mich mit meinen Tränen allein gelassen. Sollte ich wirklich die Nacht alleine hier verbringen?
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Not my World
RomansaLayla ist eher ein Bad girl, dass gerne mal einen über den Durst trinkt und ihr Studentenleben voll auskostet, auf dem Geld ihrer Eltern versteht sich. Elyna hingegen ist schlau, bereits verlobt und scheint immer alles gut geordnet zu haben, nur ihr...