Kapitel 14

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Elyna POV

Ich sitze noch ewig in der Dunkelheit, bis ich mich endlich auf den Heimweg mache. Diese ganze Sache mit Layla schwirrt in meinem Kopf, bereitet mir Schmerzen und schafft es dennoch mein Herz zu erreichen. Ich hasse es, dass ich so fühle und nichts davon wirklich deuten kann.
Immer wieder sehe ich sie vor mir, wie sie sich auf dem Bett räkelt unter den Berührungen von Klara. Es macht mich wütend, auch wenn ich das gar nicht will.
Zu Hause erwartet mich gähnende Leere, ich bin allein und heute ist mir das ausnahmsweise mal scheiß egal. Ich will Markus nicht sehen, ich will einfach nur ins Bett und diesen Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen.

Müde schleppe ich mich ins Schlafzimmer und lass mich in die weichen Kissen fallen, auch wenn mir klar ist, dass ich nicht einschlafen kann.
Mein Handy liegt neben mir und verleitet mich dazu es in die Hand zu nehmen und auf Instagram zu gehen. Ohne weiter darüber nachzudenken, öffne ich Laylas Chat und schreibe drauf los, sag ihr, was ich heute gefühlt habe, diese Wut und Enttäuschung, ich lass meinen Zorn freien Lauf und gebe ihm Worte.
Doch keins dieser befriedigt meine Seele auch nur in geringsten. Ich kann es nicht beschreiben, kann nicht deutlich ausdrücken, was da in mir ist und mich so fühlen lässt, ich weiß nur, dass ich es vorher noch nie hatte.
Achtlos werfe ich mein Handy neben mich, dreh mich auf den Bauch und schrei in mein Kissen. Ich will Tränen in meinen Augen spüren, aber nicht mal als ich mit meinen Beinen auf die Matratze einschlage, gelingt es mir.

Erst als ich mich beruhigt habe und glaube den Schmerz in meiner Brust besiegt zu haben, traue ich mich an heute Abend zurück zu denken. Auch wenn mein Herz dabei wieder sticht, ich muss einfach herausfinden, was diese Wut in mir ausgelöst hat. War es die Tatsache, dass Layla mich angeschrien hat? Nein, ich war bereits davor in Rage.
War es der Sex, den ich gesehen habe? Oder die Tatsache, dass es mich nicht kalt gelassen hat, wie sie mir dabei tief in die Augen geblickt hat? Ich habe es gespürt, auch wenn ich es mir selbst nicht eingestehen will. In meinem Inneren hat sich etwas geregt, hat mir gesagt, dass sie nur meinetwegen gekommen ist, nur für mich.
Und scheiße, es hat mich nicht kalt gelassen, kein bisschen. Es hat mir gezeigt, dass ich bei ihr etwas verspüre, dass ich nie bei Markus hatte, Erregung, pures Verlangen.

Das Pochen zwischen meinen Beinen bestätigt meine Vermutung nur noch mehr und die Tatsache, dass meine Unterhose komplett durchnässt ist, macht die ganze Sache nicht besser. Verdammt ich sollte das nicht fühlen, ich sollte keine Gefühle für eine Frau entwickeln und sie zudem auch noch anziehender als meinen Verlobten finden. Aber genau das tue ich im Moment.
Automatisch wandern meine Finger meinen Körper hinab in meine Hose und bei jedem Zentimeter fühle ich mich zunehmend schuldiger. Alle würde ich ihn bereits jetzt betrügen, aber war es das tatsächlich?
Er sieht sich so oft Pornos im Internet an und holt sich dabei einen runter, nur weil ich ihn nicht befriedigen kann. Ich werde nicht feucht und bis jetzt dachte ich, dass ich es einfach nicht konnte, doch was Layla in mir auslöst, lässt mich praktisch schwimmen.
Allein eine kleine Berührung an meinen Kitzler, zusammen mit der Erinnerung von diesem Abend genügt, dass ich die ersten Vorboten eines heftigen Orgasmus spüre. Meine Zeigefinger wird immer forscher, meine Atmung immer schneller und meine Gedanken stehen, sie erinnern sich immer wieder an Laylas Gesicht in dem Moment wo sie kam und ihr Gestöhne meine Ohren und meinen gesamten Körper erfüllte.
Es schmerzt tief in mir, aber gleichzeitig ist es bittersüß und überrollt mich so heftig, dass ich kurz befürchte dass Bewusstsein zu verlieren.
Was nur macht sie mit mir? Warum fühle ich so für sie, obwohl ich es nicht will?
Endlich weiß ich, was ich ihr schreiben soll, was ich ihr sagen muss, um meine Gefühle zu sortieren und ihr mein Verhalten zu erklären.
Sie verwirrt mich, meinen ganzen Körper, lässt meine Schmetterlinge endlich erwachen und doch löst all dies einen schrecklichen Schmerz aus.
Ich habe mich in Layla verliebt, mit diesem Gedanken schlafe ich ein und träume von ihr, ohne Schranken, nur wir beide.

Am nächsten Morgen weckt mich der Klingelton meines Handys und für einen kurzen Moment bleibt mein Herz zusammen mit der Zeit stehen, doch als ihr Name auf dem Display erscheint, schlägt es umso schneller weiter.

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