Elyna POV
Meine Knie zittern noch immer, sogar als ich am Montag früh aufwache und mich aus dem Bett quäle. Sollte die Unizeit nicht die beste meines Lebens werden? Nein, das ist sie im Moment gewiss nicht. Ich bin die ganze Zeit über angespannt und mein Herz und Kopf liefern sich seit geraumer Zeit einen erbitterten Kampf. So sehr ich mich auch wehren möchte, ich kann es kaum erwarten sie heute wieder zusehen.
Ein Blick zu meiner Rechten jedoch, lässt einen Stich in mich fahren. Er hat es nicht verdient. Auch wenn es mir langsam erst bewusst wird, aber meine Gedanken und Gefühle betrügen ihn.
Er hat so viel für mich getan, war immer für mich da und hat mir durch jede schwere Zeit geholfen. Ich erinnere mich daran, wie er damals zu mir kam und gesagt hat, dass wir dieses Problem gemeinsam schaffen. Schon Jahre davor war er mein bester Freund gewesen.
Dennoch schafft mein Herz es ihn auszublenden, sobald sie in meinem Kopf erscheint.Schneller als je zuvor habe ich mich fertig gemacht und sitze im Auto auf dem Weg zur Uni. Ich muss mir selbst eingestehen, dass ich öfter an sie denke, als ich es gerne hätte.
Mein Kopf ist voller Fragen, die ich ihr gerne stellen möchte, Dinge, die ich scheine wissen zu müssen, obwohl sie doch komplett egal sind.
Was macht diese Frau nur mit mir und wie schafft sie es meinen Tag mit ihrer bloßen Anwesenheit in meinen Gedanken zu erhellen.Ich bin immer noch nicht in der Realität, als ich auf den Parkplatz fahre. Deswegen dauert es einen Moment bis ich bemerke, wer da an ihrem Auto wartet und mit einem leuchtenden Blick zu mir sieht.
Layla ist für die kalten Temperaturen der letzten Tage viel zu sommerlich angezogen. Instinktiv frage ich mich, ob sie friert.
„Hey." sie kommt auf mich zu, bleibt jedoch mit etwas Abstand stehen. Ich weiß, dass es mich nicht stören sollte, aber das tut es. Ich will sie bei mir haben, direkt vor mir, so dass ich ihre Körperwärme fast spüren kann. Aber nach dem was auf der Party passiert ist, wird sie sich nicht mehr so schnell nähern.
Ich bin sauer auf mich selbst, weil ich Gefühle habe, die ich nicht haben will. Und gleichzeitig möchte ich immer mehr von diesen neuartigen Dingen fühlen. Das Flattern meines Herzens, die Aufregung in jeder Faser meines Körpers und das beflügelnde Gefühl, wann immer sie mit mir spricht.„Wollen wir rein gehen?" erst jetzt bemerke ich, dass sie am ganzen Körper zittert, ihr Zähne klappern beim reden. Automatisch muss ich schmunzeln, weil es einfach zu lustig ist. Sie steht zitternd vor mir in einem Minikleid, das mehr aus Spitze als richtigem Stoff besteht, einer dünnen Stoffveste, die vermutlich auch nur Deko ist und ihren hohen Schuhen, auf denen ich wahrscheinlich eher ins Krankenhaus wandern würde.
„Ja." ich kann den belustigten Unterton in meiner Stimme selbst viel zu deutlich hören und auch Layla rollt mit den Augen, während sie grinst.
„Du könntest mich ja auch wärmen." flüstert sie, während sie einige Schritte auf mich zu kommt, nur um dann ihre Hand vor den Mund zu schlagen und ihre Augen weit aufzureißen.
„Sorry, das wollte ich jetzt nicht sagen." nuschelt sie hinter ihrer Hand, ihr Blick mustert mich schockiert. Wahrscheinlich erwartet sie gerade, dass ich schnell an ihr vorbei hetze und ihr nie wieder eines Blickes würdige.
Ich stattdessen fange an zu lachen und laufen langsam Richtung Gebäude. Irgendwie ist das süß, dass sie so was unüberlegtes sagt. Anscheinend spricht sie all zu schnell aus, was sie denkt.
„Bist du sauer?" die Frage von ihr ist überflüssig, aber dennoch irgendwie so fürsorglich, dass ich meine gesamte Sicht auf Layla ändern möchte. Sie ist weder egoistisch noch eine Bitch, sie ist einfach Layla und das ist gut so, denn bis jetzt überrascht sie mich immer wieder mit ihrer liebenswerten Art mir gegenüber.
Ein Kopfschütteln reicht ihr als Antwort, sodass sie erleichtert neben mir ausatmet. Allein ihre Gegenwart bringt meinen Bauch zum Kribbeln, aber die Tatsache, dass sie mir fortlaufend Blicke zuwirft, macht das ganze nicht besser.Im Hörsaal setzen wir uns wieder nebeneinander, doch auch diesmal bekomme ich kaum etwas von der Vorlesung mit. Layla hat ihre Beine überschlagen und sich leicht nach vorn gebeugt, während sie eifrig auf ihrem Handy herum tippt.
Das Problem - ihr Kleid rutscht an genau den Richtigen stellen nach oben und gibt mehr von ihrer Haut frei, als meiner Vorstellung gut tut und allein die Tatsache, dass ihr Körper in Klamotten bereits verdammt gut aussieht, regt meine Fantasy an. Ich will nicht daran denken und ich will mich nicht zu ihr hingezogen fühlen, aber ich tue es verdammt noch mal und das ist falsch.
Ihr tiefer Ausschnitt hat nicht nur meine Aufmerksamkeit geweckt, auch die Kerle vor ihr, drehen sie immer wieder um, damit sie einen Blick erhaschen können. Es ist mir fast schon unangenehm, dass ich mich selbst mit ihnen auf eine Stufe stelle, denn wir haben eins gemeinsam, wir sabbern ihr nach.
Ich bemerke auch ein Mädchen weiter vorn, die ihren Blick auf Layla gerichtet hat und eine plötzliche Wut strömt durch meinen Körper.„Würde die Lady dort hinten es vielleicht in Betracht ziehen morgen in angemessenerer Kleidung aufzutauchen, damit die Aufmerksamkeit wieder bei mir liegt?" ertönt die Stimme des Professors und reißt mich damit aus meinen Gedanken. Ertappt blicke ich zu Boden und merke, wie mein Gesicht augenblicklich rot wird. Es ist mir zwar bewusst, dass er die Kerle vor uns gemeint hat, doch ich fühle mich dennoch angesprochen.
Ihre Antwort hingegen lässt meinen Blick wieder in die Höhe schnellen.
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Not my World
RomanceLayla ist eher ein Bad girl, dass gerne mal einen über den Durst trinkt und ihr Studentenleben voll auskostet, auf dem Geld ihrer Eltern versteht sich. Elyna hingegen ist schlau, bereits verlobt und scheint immer alles gut geordnet zu haben, nur ihr...