Bring her back

Kapitel 13

Es war Freitag und Harper kam gerade mit dem Fahrstuhl vom Unterricht zurück. Nach dem Gruppentraining hatte sie Pietro noch von der Unterhaltung mit Natasha erzählt und sie hatten beschlossen den Filmabend als Gelegenheit zu nutzen, die anderen über ihre Beziehung aufzuklären. Wie genau sie das machen wollten, wussten sie selbst noch nicht.
Harper lief direkt in die Küche um sich etwas zu trinken zu holen, als zwei starke Arme sich von hinten um sie legten.
»Schon wieder da?«, flüsterte Pietro an ihren Nacken und augenblicklich legte sich eine Gänsehaut über ihren Körper.
»Ich hab freitags nicht so lange Unterricht.«, flüsterte sie zurück.
Pietro merkte, dass Harper langsam nervös wurde, was er darauf schob, dass er ihr in der Öffentlichkeit so nah gekommen war.
»Die anderen sind alle laufen gegangen. Ich bin nur schon wieder hier, weil ich eben schneller bin als die.«, beruhigte er sie und gab aus Spaß mit seiner Schnelligkeit an. Harper musste lachen.
Langsam drehte Pietro sie um, sodass sie sich nun ins Gesicht sehen konnten. Er nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es weg. Leicht drückte er sie an der Hüfte gegen die Arbeitsplatte und Harper legte ihre Hände in seinen Nacken.
»Darf ich dich jetzt küssen?«, fragte Pietro sie ruhig.
Harper nickte kurz, zog ihn dann zu sich runter und versenkte eine Hand in seinen Haaren, während die andere zu seiner Wange wanderte.
Sie verloren sich in einem langen und innigen Kuss, als sie hinter sich auf einmal ein Räuspern hörten.
»Ich will euch ja nicht stören, aber ich müsste da mal ran.«, sagte Steve nun und deutete auf den Küchenschrank, an dem Harper lehnte. Beide hatten vergessen, dass auch Steve nicht gerade ein langsamer Läufer war. Sie machten ihm Platz und Harper verbarg ihr Gesicht an Pietros Brust, da sie ziemlich rot geworden war und Pietro hielt schützend eine Hand an ihrem Kopf.
»Steve, könntest du-«, unterbrach Harper die Stille, doch Steve unterbrach sie.
»Ich werde es niemandem erzählen.«, versprach er, da er schon erahnen konnte, was Harper ihn fragen wollte.
»Aber seid ihr denn jetzt...?«, fragte er dann mit großen Augen und breitem Grinsen.
»Ja.«, antwortete Pietro knapp.
Daraufhin folgte ein unangenehmes Schweigen, während Steve aus seinem Glas trank.
»Ich lasse euch zwei Turteltauben dann mal wieder alleine.«, sagte Steve mit einem Grinsen im Gesicht. Als er im Fahrstuhl verschwunden war, gingen die beiden nach oben, wo sich Pietro noch ein dutzend Mal dafür entschuldigt hatte, dass er nicht daran gedacht hat, dass Steve auch so schnell ist und Harper ihm jedesmal sagte, dass es nicht seine Schuld gewesen war, weil sie ja auch nicht daran gedacht hatte.

»Ich habe eine Idee, wie wir ihnen zeigen können, dass wir zusammen sind.«, meinte Harper nach einer Weile.
»Wie? Zeigen?«, fragte Pietro verwirrt.
»Ja. Wir küssen uns einfach vor ihnen und tun so, als wäre es nie anders gewesen.«, erklärte sie sich.
»Clever bist du auch noch.«, grinste er sie an und küsste sie zart.
»Also machen wir's so?«, fragte Harper nach dem Kuss. Pietro nickte.

Nach dem Abendessen machten es sich die Avengers auf der Eckcouch und den Sesseln gemütlich. Pietro und Harper setzten sich auf die Couch mit Sam, Steve und Natasha. Tony, Wanda, Bruce und Vision machten es sich in den Sesseln bequem. Pietro und Harper saßen genau so, dass sie im Blickfeld aller waren und kuschelten sich unter einer Decke aneinander.
»Bist du aufgeregt, Kleine?«, flüsterte Pietro Harper ins Ohr. Zur Antwort nickte sie.
»Das wird schon. Und wenn nicht, nehme ich dich hoch und renne mit dir nach oben. Da können wir uns dann einschließen bis die Irren sich wieder beruhigt haben.«, versuchte Pietro sie mit einem Fluchtplan zu beruhigen und sie musste anfangen zu lachen. Alle schauten zu ihnen, denn der Film hatte schon angefangen.

Eine halbe Stunde später war Harper bereit und teilte es ihrem Freund mit, der sie gleich darauf küsste. Sofort waren alle Blicke auf sie gerichtet. »Halt mal.«, sagte Tony und pausierte den Film. »Was war denn das?«, fragte er dann.
»Ich glaube die wollen uns damit etwas sagen...«, grinste Sam.
»Was ist das jetzt zwischen euch? Etwas festes oder doch nur, wie soll ich sagen, sowas wie: ›Freunde mit gewissen Vorzügen‹?«, fragte Tony nun etwas von der Rolle. Harper und Pietro lachten auf.
»Was festes.«, antwortete Pietro freudestrahlend.
»Ich freue mich so für euch.«, strahlte Wanda, sprang auf und nahm die beiden in den Arm.
Harper schaute leicht angespannt zu Tony, denn sie hatte Angst vor seiner weiteren Reaktion.
»Komm mal her.«, sagte dieser nun an Harper gewandt, die sogleich zu ihm ging. Zu ihrer Verwunderung zog er sie in eine weitere Umarmung, die sie sofort erwiderte. Sie war sehr erleichtert.
»Ich bin so stolz auf dich.«, flüsterte er ihr zu. »Danke, dass du das akzeptierst.«, sagte sie dann. »Mir ist nur wichtig, dass du glücklich bist. Das haben mir die anderen klar gemacht.«, gab er zu und löste sich wieder von Harper.
»Aber Speedy,«, wandte er sich nun an Pietro, »wenn du ihr wehtust, dann hast du ein riesiges Problem, wenn du verstehst, was ich meine.«, drohte Tony ihm nun.
»Ich werde sie nicht verletzen.«, sagte er gelassen mit einem Grinsen im Gesicht. Harper liebte dieses Grinsen und wurde jedesmal schwach, wenn sie es sah. Sie ging wieder zu Pietro und setzte sich auf seinen Schoß und er schlang seine Arme um sie.
Gemeinsam schauten sie noch den Film zu Ende, bevor alle ins Bett gingen.