Ich schrie wie am Spieß, als ich mit einem Mal nach unten segelte.
Mit einem Ruck wurde mein Sturzflug mitsamt Geschrei gestoppt und ich krachte auf die Motorhaube des Autos, das mit mir in die Tiefe gefallen war. Mein Rücken brannte wie Feuer und meine Sicht war verschwommen. So lag ich stöhnend da und wartete darauf, dass der Schmerz endlich nachließ.
Nur langsam konnte ich wieder einen klaren Gedanken fassen und scharfe Umrisse erkennen. Ich starrte den Schacht hinauf und konnte nicht so recht begreifen, was gerade eben eigentlich passiert war. Ich bin wo dagegen gelaufen und dann ist eine Hebekonstruktion mit Auto nach unten gesaust. Und ich gleich hinten nach. Diese halsbrecherische Konstruktion führte auf drei Stahlstäben pro Seite in die Tiefe. Wenn das hier ein Lift sein soll, dann sind diese Kraang komplett bescheuert!
Behutsam setzte ich mich auf und rieb mir den dröhnenden Kopf. Ein Stechen durchfuhr mich, als ich an eine klebrige Stelle kam und zischend zog ich die Luft ein. Ich schob meine Hand in Gesichtshöhe: Meine Fingerspitzen schimmerten rötlich und ich zog meine Stirn kraus. "Autsch"
Okay, Miriam. Konzentrier dich! Elias! Ich schob den schmerzenden Körper beiseite und inspizierte meine Umgebung genauer. Sofort musste ich an einen Luftschutzbunker denken, den wir mal von der Schule aus besucht hatten: Wie in einem Steinbruch war hier unter der Erde eine geheime Einrichtung erbaut worden. Hinter mir befand sich nur Wand, ein paar Meter vor mir erstreckte sich jedoch ein Gang, der von großen, von der Decke hängenden Lampen erhellt wurde.
Das Licht, das von diesen ausging, leuchtete künstlich hellblau und erinnerte mich stark an LED. Nichts war zu hören, also setzte ich mich in Bewegung. Der Gang endete mit einer großen metallenen Tür ohne Schloss, nur ein schwarzes Feld exakt in der Mitte zerstörte das ebenmäßige Bild.
Aber es gab nirgendwo einen anderen Weg. Vorsichtig tippte ich mit dem Zeigefinger gegen das Metall, doch nichts rührte sich. Weitere Versuche mit Faust und Fuß blieben ebenfalls ohne Erfolg. Selbst als ich mich mit meinem gesamten Körpergewicht dagegenstemmte, bewegte sich nichts. Konzentrier dich Miriam! Rohe Gewalt nützt hier nichts!
Ich betrachtete das schwarze Feld genauer. Da! Es schimmerte im LED-Licht, fast nicht zu sichtbar. Eine Idee schoss mir in den Kopf: Wie bei einem genetischen Code legte ich meine gesamte Handfläche auf das Feld. Und wieder passierte nichts.
In meiner Verzweiflung wollte ich diesen Vorgang schon mit anderen Körperteilen wiederholen, als sich die Tür mit einem Zischen öffnete. Im letzten Moment drückte ich mich gegen den Türrahmen und, es mussten wieder die beiden gleichen Männer sein, die zwei Anzugträger betraten den Gang.
Glücklicherweise waren sie so nach vorne fixiert, dass sie mich, keinen halben Meter von ihren Rücken entfernt, nicht bemerkten. Ich nutzte meine Chance und schlich durch die Tür, bevor sie sich wieder schließen konnte. Geduckt eilte ich den nächsten Gang entlang und nahm die erste Abzweigung.
Auf beiden Seiten waren dutzende Türen angebracht, die zwar kleiner waren als die Erste, dafür aber von rosaroten Linien durchzogen waren, die zu glühen schienen. Links von jeder Tür war ein Schaltpult angebracht auf dem sich verschiedenste Knöpfe und pinke Schaltkreise tummelten. Weiter oben in den Türen waren schmale Fenster eingelassen. Verstohlen blickte ich mich noch einmal in dem Gang um. Niemand war zu sehen, also stellte ich mich auf die Zehenspitzen und versuchte durch das Fenster zu linsen.
Warum muss ich nur so klein sein?! Ich hüpfte etwas und dieses Mal hatte ich Erfolg. Hinter den Türen befanden sich kleine Räume, deren Konstellation mich stark an ein Gefängnis erinnerte. Vielleicht halten sie Elias ja in einer dieser Zellen gefangen!
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Mein Bruder der Schildkrötenmutant
Fanfiction"Was ich erlebt hab, könnt ihr euch wahrscheinlich nicht einmal in euren kühnsten Träumen vorstellen. Und nachdem ihr das hier gelesen habt, werdet ihr mich sicher für verrückt erklären, aber was ich euch berichte, ist wirklich passiert! Ich hab ein...