Teil19

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Mein ganzer, gerade vorhin noch so mühsam aufgebauter Mut war auf einen Schlag wieder dahin. Mindestens ein Dutzend dieser Androiden, ein paar mit, ein paar ohne blaue Hülle, kam herein gerannt. Jeder Einzelne eine Laserkanone in der Hand.

"Kraang hat die gefunden, die bekannt sind als Turtles und die, die bekannt ist als Karai, auch bekannt als die ehemalige rechte Hand von dem, der Shredder genannt wird. Die, die bekannt sind als Turtles und die, die bekannt ist als Karai, haben den, der bekannt ist als der, der eingedrungen ist, aus der Zelle befreit und..."

Ein schrilles, metallisches Knirschen ertönte, als eine riesige, dreizackige Gabel in den Kopf des sprechenden Roboters geschleudert wurde.

Moment, heißt das, die sind gar nicht auf Seiten der Kraang?

Der Android zuckte noch einmal abwehrend mit seinen Händen, bevor er zu leblos zu Boden krachte. Elektrische, violette Blitze in Miniformat zuckten aus der Einstichstelle hervor und das Licht in den runden, rosaroten Augen erlosch. Für einen kurzen Moment war es im Raum mucksmäuschenstill, doch dann schlug das Gehirnding in der Brust des Metallmanns seine Augen auf.

Es kreischte aufgebracht und ploppte aus dem Roboteranzug. Jetzt erkannt ich, dass dieses Ding sechs Tentakeln hatte, auf denen es über den Boden krabbeln konnte. Es fauchte die Schildkröten mit seinen gelbgrünen Augen hasserfüllt an und entblößte dabei eine Reihe von kleinen, rasiermesserscharfen Zähnen.

"Ach, halt doch die Klappe!"

Wie beim Fußballspielen schleuderte Raph das gehende Gehirn gegen die Wand, woraufhin das Kreischen erstarb. Langsam rutschte es ab, ein unangenehmes Quietschgeräusch machend, und hinterließ dabei eine Schleimspur. Doch das rosarote Ding erholte sich erstaunlich schnell, rappelte sich auf und lief kreischend und maulend durch die Tür davon.

Alle anderen hatten dieses Spektakel nur stumm verfolgt. Jetzt richteten sich aber alle Blicke der noch intakten Roboter zurück auf die Schildkröten, Karai und zu meinem Leidwesen: mich! Ich hätte nicht einmal mehr "Käsesahne" sagen können, so schnell war das Feuer eröffnet.

Rosa Laserstrahlen schossen durch die Gegend, die Mutanten samt Karai zogen ihre Waffen und gingen auf die Kraangroboter los. Ich allein stand da, bewegungsunfähig, zu verwirrt und ängstlich, um irgendetwas zu unternehmen.

Wie Elitekämpfer einer japanischen Kampfschule schwangen die Fünf ihre Waffen und zerstörten einen Androiden nach dem anderen.

Trotz ihrer Überzahl schienen die Kraang zu Beginn gering bis überhaupt keine Chance auf einen Sieg zu haben. Doch das änderte sich schnell. Es wäre wohl das Klügste gewesen, das kleine Gehirnding von vorhin nicht davonlaufen zu lassen. Bestimmt hatten wir es ihm zu verdanken, dass nach kürzester Zeit immer mehr seiner Sippe durch die Tür stürmten und die Plätze ihrer verschrotteten Gefährten einnahmen.

Natürlich blieb dieses eine, verdammte Gehirnding nicht lang allein: haufenweise Gehirne ploppten aus den kaputten Androidenkörpern und suchten kreischend das Weite.

Wie gebannt starrte ich auf den Kampf vor mir: Leonardo zerteilte mit seinen beiden Schwertern gleich mehrere Kraang mit einem Hieb, bevor er sich auf Donatellos Seite schlug, der mit seinem Stock gleich vier Roboter auf einmal in Schach halten musste. Leonardo deckte ihm den Rücken und vernichtete die Androiden, bevor sie ihre Laserkanonen auf den Schildkröterich mit dem lila Bandana abfeuern konnten.

"Donnie, wir müssen die Tür schließen! Sonst kommen immer mehr!" Der Große nickte stumm, schlug noch einen Kraang zur Seite, bevor er auf den pilzförmigen Tisch zu rannte und wie wild auf der schwarzen Fläche herumschlug.

Dort wo seine Finger die Oberfläche berührten, leuchteten rosa Punkte auf. Soll das ein Computer sein?! Was sind diese Kraang für Dinger??

Mein Bruder der SchildkrötenmutantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt