Kapitel 2

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Nachdem ich noch einige Worte mit Johanna gewechselt habe verabschiede ich mich schließlich. Meine Freunde werden sicherlich schon warten. Ich muss ihnen unbedingt von Johanna erzählen. Das neunte Element! Ich kann es immer noch nicht so richtig glauben. Wasser und Feuer in Kombination. Es ist unglaublich!

So in Gedanken versunken achte ich kaum auf meine Umgebung, bis ich erneut mit jemandem zusammen stoße. Was ist denn heute los mit mir? Als ich dieses Mal aufsehe erkenne ich bekannte graue Augen. Jace Asbre. Hat er es also auch schon hierher geschafft?

Doch wie ich im nächsten Moment erkennen kann ist er nicht alleine hier. Er hat noch einen Jungen neben sich stehen, welcher mich neugierig mustert. Irritiert ziehe ich eine Augenbraue nach oben. „Hallo.", durchbreche ich schließlich die unangenehme Stille, in welcher wir uns alle nur gegenseitig gemustert haben. Das reißt den Bekannten von Jace zumindest aus seiner Starre. Während Jace noch immer keine Regung zeigt. Nicht mal in seinen Augen kann ich erkennen, was gerade in seinem Kopf vor sich geht. Während der letzten Wochen im alten Schuljahr ist mir das kaum passiert. Da standen wir uns noch nahe. Doch das ist nun offenbar nicht mehr der Fall.

„Es freut mich dich kennenzulernen. Mein Name ist Alex Asbre. Ich bin der Cousin von Jace." Das erklärt die Ähnlichkeit der beiden. Ihre Gesichtszüge ähneln sich sehr, genauso wie ihr eher sportlicher Körperbau. „Kayla Winter. Freut mich.", erwidere ich mit einem kleinen Lächeln und reiche ihm die Hand. Da Jace noch immer keine Anstalten macht einen Ton von sich zu geben ignoriere ich ihn einfach. Normalerweise ist er ja auch nicht um Worte verlegen.

„Kannst du mir zeigen wie ich in die Mensa komme? Jace will sich mit einem Mädchen treffen und weigert sich mir den Weg zu zeigen." Diese Information lässt mich direkt zu Jace sehen, welcher jedoch noch immer keine Miene verzieht. Offenbar hat er beschlossen alles zu ignorieren, was im letzten Schuljahr zwischen uns vorgefallen ist. Auch gut. Dann weiß ich wenigsten direkt woran ich bin.

Langsam wende ich meinen Blick wieder Alex zu und zwinge mich zu einem Lächeln. „Sicher doch. Dort wollte ich sowieso gerade hin." Mit einem auffälligen wackeln der Augenbrauen zeigt Alex mir an sich bei ihm einzuhaken, was ich mit einem echten Lächeln auf den Lippen tue. Vielleicht ist Alex ja nicht gar nicht so ein Idiot wie sein Cousin.

„Warum bist du an diese Schule gewechselt? Das ist ja sicherlich nicht dein erstes Schuljahr." Nachdenklich mustere ich ihn von der Seite. Er sieht aus als wäre er in unserem Alter. Auch seine grauen Augen deuten auf das Element Luft hin. Oder sie sind einfach von Natur aus so grau wie die von Jace. Doch das glaube ich nicht. Und Alex bestätigt mich auch in meiner Vermutung, während wir noch durch die Gänge der Schule laufen.

„Ich wurde bisher von meinem Vater Zuhause unterrichtet. Er hat da sehr merkwürdige Ansichten. Ich bin im letzten Jahr, genau wie Jace." „Wie kommt es denn dann das du jetzt hier bist? Hat dein Vater seine Meinung geändert?" Wir kommen in der Mensa an und sind überraschender Weise die ersten. Was machen meine Freunde denn so lange? Doch ich verdränge diese Gedanken und laufe auf unseren Tisch zu, während ich Alex weiter zuhöre.

„Das Jace und du die Kämpfe gewonnen habt hat sehr viel verändert. Mein Vater kann seinen Bruder nicht leiden und es hat ihn sehr geärgert, dass Jace gewonnen hat. Daher hat er mich an diese Schule geschickt um zu beweisen, dass ich besser bin als der Sohn seines Bruders. Glaub mir, unsere Familie ist kompliziert.", meint Alex mit einem leichten Lachen und mir tut es direkt Leid, dass ich ihn so ausgefragt habe.

Ich will mich gerade entschuldigen, da winkt Alex ab. „Ich wollte euch beiden sowieso danken. Dank euch kann ich endlich mal raus. Ein Jahr an einer Schule ohne meine Eltern. Darauf habe ich schon sehr lange gehofft." Bevor ich antworten kann kommen endlich Isabell, David, Flavia und Adam, welche sich zu uns an den Tisch setzen.

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