Arkin und Hendrik war so tief in ihrer Auseinandersetzung vertieft, dass sie die Abwesenheit ihres Gefährten und des Rudels erst viel zu spät bemerkt haben. Aufgewühlt und von Schuldgefühlen geplagt sind beide Anführer in windeseile Richtung Schloss gelaufen. Kurz vor ihremZiel wurden sie von Arkins und Mikas Vätern begrüßt. Nach einer Standpauke die gesessen hat, wurden die Anführer zu ihrem Mate in den Krankentrakt gelassen. Nun sitzen Sie beideLinks und rechts neben Mika. Immerwieder entschuldigen sie sich bei ihm. " Ihr müsst euch nicht nur bei mir entschuldigen, sondern auch bei deinem Rudel Henrik", spricht der junge Omega. "Das werden wir, aber sei bitte nicht mehr sauer auf uns", fleht der Vampir und setzt seinen besten entschuldigenden Blick auf. Große wässrige Augen und herabhängenden Mundwinkel blicken Mika an. Auch Henrik sieht zu ihm auf. Ergeben seufzt der kleinere. Eigentlich wollte er seine Gefährten noch etwas schmoren lassen, aber bei diesen Blicken...nein, dafür ist Mikas Herz zu gnädig. "Unter zwei Bedingungen. Erstens: Ich bekomme von jedem Von euch endlich einen Kuss. Zweitens: In Zukunft lasst ihr solche Streitigkeiten bleiben." Auch wenn Mika versucht böse auszusehen, erinnert es den Alpha mehr an ein kleines Kätzchen als an einen bösen Wolf. Mit einem Grinsen beugt sich der Alpha zu seinem Omega und verwickelt ihn in einen langen Kuss. Er steckt all seine Gefühle für Mika in diesen. "Wow", haucht der Kleinere. Er hat nicht viel Zeit zu Atem zu kommen, denn schon liegen die kalten Lippen des Vampirs auf seinen. "Wir versuchen uns zu bessern. Es tut uns so leid mein Schatz. Wenn so etwas noch einmal vorkommt musst du uns wieder zur vernunft bringen", flüstert Arkin nachdem er sich gelöst hat. "Okay", schmunzelt Mika. Er kann seinen beiden Idioten einfach nicht lange böse sein. "Wie geht es dir?", fragt Henrik und fährt über Mikas mit Kratzern versehenen Armen. "Mir geht es gut", beruhigt der zierliche Junge seinen Alpha. "Das kann ich bestätigen. Unserem Prinzen geht es soweit gut. Ich habe hier jetzt noch eine Salbe für Sie. Damit sollten die Verletzung ohne Narben abheilen", unterbricht der Arzt die Gefährten. "Vielen Dank Doc. Sehen wir uns übermorgen wieder?", fragt Mika nach. "Aber natürlich eure Hohheit", mit diesen Worten ist der Mann im Weißen Kittel wieder verschwunden. "Jetzt wo ihr wisst das mir nichts fehlt... Wie wollen wir jetzt weiter verfahren?", fragt Mika nach. "Das bereden wir am besten mit meinem Vater", beschließt Arkin. Er erhebt sich von seinem Stuhl, hebt seinen Seelenverwandten auf seine Arme und trägt ihn in das Büro des Königs. "Ich kann doch selber laufen", kichert der zierliche Omega. Er lässt seinen Blick über die breite Schulter des Vampirs schweifen und blickt in die amüsierten Augen von Hendrik. "Du bist mein Prinz. Ich werde dich immer auf Händen tragen", lacht Arkin.
"Wie geht es dir?", fragt Ace besorgt als er seinen jüngsten Sohn erblickt. "Es ist alles okay. Ihr braucht euch keine Sorgen um mich machen", lächelt Mika seinen Vater an. "Habt ihr schon eine Idee wie ihr jetzt fortfahren wollt?", fragt der König in die Runde. Während die beiden Anführer mit dem Kopf schütteln legt der Omega seinen Kopf schief und denkt nach. "Mika?" "Wie wäre es wenn wir die feierliche Zeremonie vorschieben. Auf übermorgen? Dann könnten wir uns sowohl den Vampiren als auch dem Rudel als Gefährten vorstellen. Dazu können sich beide Seiten untereinander besser kennenlernen", schlägt der braunhaarige Junge vor. "Ich müsste mit unserem Küchenpersonal sprechen ob sie es zeitlich schaffen, dass Festmahl vorzubereiten. Außerdem benötigt ihr drei noch festliche Gewände. Wenn das alles zeitlich möglich ist, steht deinem Vorschlag nichts im Wege", antwortet ihm sein Schwiegervater. "Ich könnte mit Tai reden. Er leitet die Organisation der Küche." "WER IST TAI?", knurrt sowohl Arkin als auch Henrik. "Ich habe Tai kennen gelernt, als ich euch vor einiger Zeit Frühstück ans Bett gebracht habe. Er hat mir geholfen und wir haben uns gut unterhalten. Er ist nett. Ihr braucht auch nicht eifersüchtig zu sein. Ich gehöre nur euch beiden", beruhigt Mika seine Mates. "Dann werde ich die Briefe für unsere umliegenden Dörfer aufsetzen."
"Tai?", ruft Mika durch die riesige Küche. "Hier hinten!", erhält er als Antwort. Die drei Gefährten laufen Hand in Hand zur Quelle der Stimme und entdecken den rot-blonden Vampiren. "Guten Tag Eure Hoheit, Alpha", verneigt sich Tai und reicht ihnen die Hand. Er ist sich unsicher ob er den kleinen Wolf in Anwesenheit der anderen beiden umarmen kann, doch Mika nimmt ihn die Entscheidung ab. "Du hast sicherlich mitbekommen, dass Henriks Rudel nun bei uns lebt. Wir wollen daher die Zeremonie vorziehen. Wie langen würde dein Team denn für die Vorbereitungen des Festessens benötigen?", plappert Mika nach der Begrüßung direkt auf ihn ein. "Was wünscht ihr euch denn alles an Gerichten?", stellt Tai eine Gegenfrage. "Ich hätte an ein Catering gedacht... Wo für jeden etwas dabei ist", erklärt ihm der Prinz mit fester Stimme. "Lasst mich mal kurz überlegen... Fleisch, Fisch, Gemüse, Suppen, Beilagen, Dessert", murmelt der Vampir laut vor sich her und schreibt seine Gedanken auf einen Zettel. "Welchen Tag habt ihr euch den überlegt?" "Übermorgen", fragt Mika mehr als ihm zu antworten. " Das wird sportlich. Jedoch sollte nichts dagegensprechen wenn wir morgen alle Zutaten auf dem Markt bekommen. Das Team ist auch gerade vollzählig." "Das ist super. Vielen Dank! Wie helfen natürlich auch mit", jubelt der kleinste von ihnen und hüpft aufgeregt auf der Stelle. Mit einem undefinierten Blick schaut Tai den Prinzen an. Er hat Arkin einmal in der Küche gesehen als dieser versucht hat, für seinen Gefährten Pfannkuchen zuzubereiten... das hat ihm bereits gereicht. "Wir werden beim Dekorieren helfen", schmunzelt Henrik, denn auch er kann nicht wirklich kochen und möchte den Anderen nicht im Weg rumstehen. "Das geht natürlich auch. Kennst du eigentlich einen guten Schneider oder eine gute Schneiderin?", fragt Mika wieder Tai. "Meine Schwester ist Näherin." "Du hast eine Schwerster?", aus großen blauen Augen wird der tättoowierte Vampir angeschaut. Das hatte dieser bei ihren damaligen Gesprächen gar nicht erwähnt gehabt. "Sie ist 19, also vier Jahre jünger als ich. Ich kann euch zu ihr bringen. Sie ist die beste bei uns im Clan. Selbst der könig trägt ihre Arbeiten", berichtet Tai stolz. "Gwen?", überrascht schaut er Arkin an und nickt. "Ich wusste gar nicht das ihr zusammengehört", verlegen kratzt sich der Prinz am Hinterkopf. "Sie kenn sie eure Hohheit?" "Nicht persönlich. Ich habe Gwen nur ein paarmal im Dorf gesehen. Wir können gerne zu ihr gehen", versucht Arkin den Bogen zu schlagen. "Na dann. los gehts."
Nach wenigen Minuten stehen sie bereits vor dem kleinen Laden. Eine Klingel die über der Tür hängt, kündigt ihren Besuch an. Mika ist direkt von dem Anblick des Raumes faszieniert. An einer Seite befindet sich ein ein riesiges Regal mit wunderschönen Stoffen. Außerdem befindet sich ein kleines Podest im Raum gegenüber einer Spiegelfront. An der Fensterseite steht ein großer Tisch mit einer Nähmaschine. Auf diesem sitzt ein Mädchen. Blasse Haut, lange dunkelblonde Haare und braune Augen. Vor ihr steht ein den viern bekannter Vampir. "Hallo Schwersterherz", ertönt die tiefe Stimme von Tai. "Guten Tag eure Hohheiten. Hallo Bruder", werden sie von einer sanften Stimmen begrüßt. "Ich bin Mika", stellt sich der Omega vor. "Freut mich den Gefährten unseres Prinzen kennenzulernen. Ich bin Gwen", freut sich die Vampiren, die genauso groß ist wie der Werwolf. Als Mikas Augen ihre treffen erschreckt er sich. Die braunen Augen sind trübt. "Was ist mit deinen Augen?", fragt er panisch nach. Erschrocken schlägt er die Hände vor seinen Mund. "Es tut mir leid, ich sollte nicht so neugierig sein." "Es muss dir nicht Leid tun. Die Frage ist berechtigt. Du musst wissen, durch einen Unfall wurden meine Augen und mein Sehnerv verletzt. Ich kann keine Farben mehr sehen. Für mich ist die welt nur noch schwarz weiß. Mal heller mal dunkler", antwortet ihm Gwen. "Unfall", schnaubt Tai verächtich. "Bitte Tai. Ich bin so froh das du mich damals gerettet hast", murmelt die Vampiren und umarmt ihren Bruder. "Aber genug von mir. Wie kann ich euch helfen?" "Wir bräuchten drei Gewände für die Zermonie", erklärt Arkin. "Wie lange benötigst du um diese anzufertigen?", fragt Hernik nach. "Ich bräuchte vier Tage, da die Gewände des Königspaares sehr aufwendig sind. Außerdem müsstet ihr, wenn sie fertig sind, nocheinmal zum Anprobieren vorbeikommen", erklärt ihnen Gwen. "Könntest du heute direkt anfangen?" "Natürlich." "Gut dann wird die Zermonie in fünf Tagen stattfinden. Ich sage schnell meinem Vater bescheid", spricht Arkin, küsst Mika auf den Mund und rennt wieder Richtung Schloss. "Dann sucht euch mal die Stoffe aus, die euch am besten gefallen. Wenn ihr hilfe oder Ratschläge benötigt sagt mir einfach bescheid. Ich kenn alle Farben der Stoffe", zwinkert die Vampiren und deutet auf ihr Sammelsorium. Mit funkelnden Augen fährt Mika über die zahlreichen Stoffen. Drei Farben haben es ihm besonders angetan. "Sehr gute Auswahl mein Prinz", bestätigt Gwen und führt den Omega zu dem großen Tisch. "Runter vom Tisch Tai", meckert sie. Dann beginnt Gwen mit dem Entwurf und bezieht die Wünsche des Jungen mit ein. Dann nimmt sie sämtliche Maße von Mika. Als er endlich fertig ist sind seine beiden Gefährten an der Reihe, Arkin ist mittlerweile wieder vor Ort. "Kommst du kurz mit raus Birger?", fragt der Omega seinen Bruder. Ihm sind dessen verliebte Blicke nicht entgangen. Dieser nickt und gemeinsam treten sich nach draußen. "Du bist verliebt", schmunzelt Mika als sie außer Hörweite sind. "Wie kommst du darauf?", lacht Birger, doch es hört sich nicht echt an. "Ich habe deine Blick , die du ihr zugeworfen hast, gesehen." "Du hast mich erwischt", ergibt sich der Vampir und setzt sich auf den Rand des Brunnens, der in der Mitte des Marktplatzes steht. "Wann teilst du ihr deine Gefühle mit?" "Das ist nicht so einfach Mika", brummt Birger. "Aber warum?" "Ich möchte nur mit einer Person zusammen sein und das ist mit meiner Seelenverwandtin." "Dann frag sie ob du ihr Blut probieren kannst." "Bist du irre. Wenn ihr Bruder das mitbekommt bin ich Tod", geschockt blickt er seinen kleinen Bruder an. "Das das bei euch Vampiren so kompliziert sein muss", schmollt der Wolf. Plötzlich jedoch erhellt sich sein Gesicht. "Ich habs. Lass dir doch vom Arzt Blut abnehmen. Dann überreichst du ihr die Ampulle und erklärst ihr, dass du die Hoffnung hast, dass sie deine Gefährtin ist. Dann kann sie dein Blut trinken und dir eine antwort geben", begeister sieht Mika den Blutsauger an. "Du bist verrückt", erhält er jedoch nur als Antwort. "Wie lange willst du denn sonst noch warten!" "Ich bin noch jung." "Und Jungfrau", lacht Mika. "Du etwa nicht?", überrascht hat Birger seine Augen die er zuvor geschlossen hat wieder geöffnet. "Doch, aber ich bin keine Jungfrau mehr in bezug auf küssen." "Ich auch nicht kleiner", schmunzelt der Vampir und verschränkt seine Arme hinter seinem Kopf. "WAS?" Mit großen Augen schaut der kleine Wolf zu seinem Bruder auf. "Es war auf einer Feier. Ich hatte viel getrunken und irgendwann habe ich meine Lippen auf die eines Mädchen gedrückt. Arkin hat mich kurze Zeit später von ihr weg gezogen und mich nach Hause gebracht." "Und kanntest du das Mädchen?" "Sie fertig gerade deine Robe an.""Du gehst jetzt sofort zum Arzt und lässt die Blutabnehmen. Ohne Widerwort", beschließt Mika und läuft zurück zur Schneiderin. Dort angekommen wird er von den anderen freudig begrüßt. "Ich bin soweit mit den Vorbereitungen. Ich würde mich gleich an die Arbeit machen", erklärt ihnen Gwen. "Aber vorher wirst du etwas essen. So wie ich dich kenne hast du heute den ganzen Tag noch nichts zu dir genommen", widerspricht Tai und überreicht ihr ein Sandwich, welches er vorhin aus der Küche mitgenommen hat. "Vielen Dank Gwen für deine Mühe. Wir würden uns jetzt los machen, sodass du deine Ruhe beim Arbeiten hast", verabschiedet sich Arkin von der Schneiderin. "Bitte vertrau Birger und glaub ihm", flüstert Mika der Vampiren ins Ohr als er sich zum Abschied umarmt. Dann gehen die drei Gefährt zu Henriks Rudel.
*Birgers Sicht*
Mit der kleinen Ampulle, deren Inhalt dunkelrot ist und einem Blumenstrauß in der Hand stehe ich wieder vor der Schneider. Durch die Fenster konnte ich Gwen direkt erkennen, wie sie an ihrer Nähmaschine sitzt. Von Tai keine Spur. Zum Glück.
Noch einmal Atme ich tief ein ehe ich den Laden betrete. Überrascht hebt die Schönheit vor mir ihren Kopf. "Birger", erklingt ihre freudige Stimme. "Hast du etwas vergessen?", sie steht auf und kommt auf mich zu. Ich habe mich noch nie so nervös gefühlt wie in diesem Augenblick. "Der ist für dich", meine Stimme zittert vor Nervösität. "Der ist wunderschön. Vielen Dank." Gwen nimmt mir die Blumen ab und stellt sie in eine Vase. "Gwen?", frage ich und erhalte ihre Aufmerksamkeit. "Bitte trink", sage ich nur und überreiche ihr das Gefäß. "Wessen Blut ist das?" "Meins. Ich fühle mich schon seit graumer Zeit zu dir hingezogen. Du hast mir den Kopf verdreht", beichte ich und senke meinen Blicken. Eine zarte weiche Hand legt sich unter mein Kinn und zwingt mich, meinen Gegenüber anzusehen. "Wir werden gleichzeitig tinken", erklingt ihre engelsgleiche Stimme. Bevor ich reagieren kann fährt sie mit ihrem Finger über die scharf Stoffschere. "Bist du verrückt", rufe ich und nehme ihre Hand in meine. Blut quillt aus der Wunde. "Ich hoffe, wir sind für einander bestimmt", haucht mir Gwen entgegen. Dann öffnet sie die Ampulle. Gleichzeitig drückt sie mir ihren verletzten Zeigefinger an die Lippen. Und dann fließt ihr Blut meine Kehle hinunter.*Da letzte Woche kein Kapitel kam gibt es heute ein sehr langes mit 2.240 Wörtern. Ich wünsche euch morgen einen guten Start in die neue Woche.
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Gefährten- Zwischen Mond und Blut
ÜbernatürlichesOmegas- der niedrigste Rang in einem Rudel. Alphas- der höchste Rang in einem Rudel. Vampir- auf der Jagd nach Blut.