Kapitel 2

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Es ist mittlerweile eine Woche vergangen in der sich Arkin gut um Mika gekümmert hat. Er hat ihm jeden Tag drei Mahlzeiten ans Bett gebracht und als er seine Büroarbeiten, die den Vampirclan betreffen, erledigt hat, verbrachte er den Rest des Tages bei Mika. Sie redeten oder lagen nebeneinander und genossen die Anwesenheit des jeweils Anderen. Wenn Arkin nicht bei ihm war, las der Omega in den Büchern die er von dem Vampir erhalten hatte.
Heute ist Miaks Bettruhe vorbei und er darf das Bett verlassen. Wie auf heißen Kohlen wartet er auf Arkin in dessen Schlafzimmer. Er will endlich wieder nach draußen an die frische Luft und in die Natur. "Arkin!", ruft der kleine Omega erfreut und umarmt den älteren hastig. Mit jedem Tag vertraut er ihm mehr und wird ihm gegenüber offener. "Können wir endlich?", fragt er ungeduldig. Grinsend über das Verhalten des Kleineren nimmt er Mikas Hand in seine und führt ihn in den großen Schlossgarten. Vorher haben sie sich warme Sachen und Schuhe angezogen. Zu erwähnen ist, dass Arkin neue Kleidung für seinen Wolf eingekauft hat. Mit großen strahlenden Augen sieht sich der Omegajunge um. Er atmet tief die kühle Luft ein und dreht sich dann lachend im Kreis. "Es ist wundervoll", lacht er. Schon lange hat er sich nicht mehr so frei und beschwert gefühlt wie in diesem Moment. Mit einem Lächeln im Gesicht schaut Mika zu dem Vampiren hinauf. Für ihn passt Arkin mit seiner blassen Haut und den schwarz nachhinten gestylten Haaren perfekt in das winterliche Motiv. "Es freut mich dich glücklich zu sehen", flüstert der Ältere und schlingt seine Arme um den zierlichen Jungen. Er freut sich sehr, dass der Kleine sich in seiner Nähe wohlfühlt und keine Angst vor ihm hat, denn erspürt eine gewisse Anziehungskraft zu ihm. Außerdem ist er glücklich über die Tatsache, dass Mika bereits 2 kg an Gewicht zugenommen hat.  "Was möchtest du jetzt machen?", fragt er in die Stille hinein. "Können wir einen Schneemann bauen?" Große glitzerne Augen schauen zu ihm hinauf. Lächelnd nickt der Schwarzhaarige und gemeinsam beginnen sie drei Schneekugeln zu formen. Als der Schneemann fertig ist formt Arkin einen Schneeball und wirft Mika ab. Dieser schreit erschrocken auf, doch sobald er das lachen der bekannten dunklen Stimme hört, werden seine Augen zu schlitzen und er rennt weg. Arkin, der sich einigermaßen von seinem Lachanfall erholt hat, sieht sich nach seinem Kleinen um, doch er findet ihn nicht, nur seine Fußspur. Leicht an sich zweifelnt, ob Mika nun sauer auf ihn ist folgt er dieser bis sie vor den Apfelbäumen stoppen. "Mika?", ruft der Vampir leicht verzweifelt. Er wollte ihn doch nicht verschrecken! Plötzlich springt etwas von hinten auf ihn. Durch den Schreck verliert er sein Gleichgewicht und fällt mit dem Gesicht in den Schnee. Hastig richtet sich Arkin auf und geht in Angriffsposition. Er weiß nicht wer ihn angegriffen hat, aber es könnte wieder passieren. Doch dann entdeckt er zwei blaue Augen die ihn aus einem Schneeberg aus anblitzen. "Mika?", fragt der Schwarzhaarige zögerlich und geht in die Hocke. Ein weißer relativ kleiner Wolf erhebt sich aus dem Schnee und schüttelt sich durch, sodass der Vampir einiges an Schnee abbekommt. Dann tapst er auf leisen Sohlen zu Arkin. "Du siehst schön aus", haucht dieser anmutig und streicht durch das weiche Fell. Glücklich drückt sich Mika der Hand entgegen. Noch nie wurde er von jemand gekrault oder gar zärtlich in seiner Wolfsgestallt angefasst.
"Aber es ist schon gemein von dir gewesen, dich einfach vor mich zu verstecken. Dein Fell ist die perfekte Tarnung im Schnee", schmold der große starke Vampir. Über das Verhalten schmunzelt der Omega nur und leckt Arkins Wange ab. Dann läuft er mit einem leisen Knurren weg. Arkin versteht die Andeutung und versucht ihn zu fangen.
Nach einiger des Fangenspielens liegt Mika in seiner Wolfsform hechelnd neben dem Älteren. Nachdem sich seine Atmung wieder beruhigt hat, verwandelt sich der junge Wolf zurück. Direkt wird er von der Wärme seiner Wintersachen empfangen. "Das war ein toller Tag. So viel Spaß hatte ich noch nie", strahlt Mika und umarmt den Schwarzhaarigen stürmisch. Nur zu gern erwiedert diese die Umarmung.
"Mika, ich weiß, du fühlst dich in der Anwesenheit der anderen Vampire sehr unwohl und ich verstehe es. Mir würde es nicht anders gehen. Würdest du dich wohler fühlen, wenn du ein eigenes Haus hast?", fragt Arkin und schaut Mika tief in die Augen. "J-ja schon, aber ....", doch der Vampir unterbricht ihn. "Ich hätte eins für dich. Zwar sieht es von außen etwas heruntergekommen aus, aber von innen ist es sehr gut erhalten. Du könntest dich frei bewegen ohne Angst zu haben, jemanden von meiner Art zu begegnen. Ich würde natürich dich weiterhin jeden Tag besuchen. Auch ist es in der Nähe des Waldes,der an das Schloss und an unserer Grenze angrenzt. Ich würde mich auch besser fühlen, wenn du dich wohl fühlst und ich weiß, dass du in dem Haus sicher bist", spricht Arkin ohne Punkt und Komma.
"Aber du hast doch schon so viel für mich getan, ohne Gegenleistungen meinerseits. Ich kann doch nicht einfach ein Haus von dir annehmen", flüstert Mika und sieht auf seine Hände. "Doch du kannst, denn du bist mir sehr wichtig", haucht der Ältere und kommt Mikas Gesicht näher. "Sei mir bitte nicht böse, aber ich möchte meinem Gefährten meine ersten Kuss schenken." Diese Aussage lässt den Vampiren schmunzeln. Mika ist wirklich einzigartig. "Dann nimm das Haus an", antwortet er mit einem frechen Grinsen. Als Mika schlussendlich nickt, haucht Arkin einen zarten Kuss auf seine Wange, nachdem er um Erlaubnis gebeten hat.
"Dann gehen wir morgen direkt dahin", freut sich der Ältere und hebt seinen kleinen Wolf über die Schulter. Unter schwachen Protesten gehen die beiden gemeinsam wieder ins Schloss, da es so langsam ziemlich kalt geworden ist. 

Gefährten- Zwischen Mond und BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt