Während Mika weinend in den Armen von Arkin liegt und dieser versucht ihn zu trösten, erreicht Alpha Hernik mit schmerzendem Herzen das Rudelhaus. Direkt versammeln sich alle Wölfe um ihn herum. Sie sind erleichtert, dass ihr Alpha wohl auf ist. Dieser verwandelt sich in seine menschliche Form. "Wo warst du Alpha?" "Wieso bist du erst jetzt wieder hier?" "Geht es dir gut Alpha?" Mit unzähligen Fragen wird er überhäuft. Kopfschüttelnd geht er einige Stufe auf der Treppe die zum Rudelhaus führt nach oben, sodass seine Mitglieder ihn alle gut sehen können. Agnar, der seine Tochter in einem Tragetuch vor der Brust trägt, stellt sich hinter ihn. Direkt verspürt Henrik das Gefühl von Unterstützung und Sicherheit. "Liebes Rudel, ich muss euch etwas wichtiges mitteilen. Wie ihr wisst war ich mit Agnar bei unserem Nachbarn, den Vampiren. Vor einiger Zeit wurde Agnar von wilden Wölfen im Niemandsland angegriffen. Ein Mitglied aus dem Vampirclan hat ihn gefunden und versorgt. Wir wurden zu seiner Geburtstagfeier eingeladen. Um auf den Punkt zu kommen. Ich habe meinen Mate, meinen Seelenverwandten gefunden", spricht Henrik in die Menge und erhält ein erschrockenes einheitliches Einatmen. "Mein Gefährte ist ein wundervoller Wolf, ein Omega, der von den Vampiren gerettet und aufgenommen wurde. Er ist die freundlichste und höflichste Person die ich kenne. Jedoch ist er auch der Gefährte des Vampirprinzen. In drei Tagen werde ich wieder zu ihm gehen und ihn dann mit zu uns nehmen, wo ihr ihn kennenlernen könnt. Ich möchte, dass er mit dem gleichen Respekt behandelt wird, wie auch ihr mich behandelt. Wer ein Problem mit meinem Gefährt hat, soll es jetzt sagen und sofort mein Gebiet verlassen", beendet der Alpha seine Ansprache. Er sieht in die Runde und bemerkt eine Hand die sich hebt. "Ja?", fragt er nach und die Wölfin stellt ihre Frage:" Wie geht es in der Zukunft weiter? Werden sie uns verlassen Alpha um bei den Vampiren zu leben? Oder wird ihr Mate bei uns leben und der Prinz?" Eine überraschende Frage Henriks Meinung nach, aber auch eine berechtigte. "Ich würde euch gerne, wenn ihr damit einverstanden seid, den Vampiren vorstellen. Wir hatten nie Probleme mit dem Clan und auf mich haben sie bisher einen guten Eindruck hinterlassen. Unser Ziel ist es, dass sich alle verstehen und sich nicht gegenseitig angreifen. Wir wollen, dass sowohl die Vampire als auch ihr über die Grenzen in das jeweilig andere Gebiet gehen könnt, ohne Angst vor Angriffen haben zu müssen. Später wollen mein Mate, sein zweiter Gefährte und ich, uns ein Haus an der Grenze errichten, wo ihr uns jederzeit erreichen könnt." "Vielen Dank Alpha. Das klingt sehr gut." Die anderen Werwölfe stimme dem zu. "Ich würde mich freuen, wenn wir morgen alle gemeinsam zu Abend essen", schmunzelt Henrik und erhält ein erfreutes Heulen von seinem Rudel. Dann verteilen sich alle und gehen verschiedenen Tätigkeiten nach. "Jungs", richtet sich der Alpha an die Gruppe Jungwölfe, die ihm in den letzten Wochen Bauchschmerzen bereitet haben. "Ich möchte euch in zehn Minuten in meinem Büro sprechen", teilt er ihnen mit. Diese erstarren und nicken sofort. Das Gefühl der Angst breitet sich ihnen aus. Henrik lässt sich nichts anmerken und wendet sich Agnar zu. "Na meine kleine Maus", flüstert der starke Werwolf und streicht der Omega über den Kopf. "Wie geht es ihr?" "Sehr gut. Sie kann bereits ihren Kopf in Bauchlage heben", grinst Agnar stolz. "Wie geht es dir und Mika?", fragt der Beta während sie zum Büro laufen. "Ich vermisse ihn jetzt schon und der Abschied vorhin war für uns beide nicht einfach. Aber wir haben uns geküsst", erzählt Henrik wie ein kleines aufgeregtes Kind. "Uhh und wie wars?", wackelt Agnar mit den Augenbrauen. "Wie ein Feuerwerk. Er hat uns auch nach der Markierung gefragt und wie diese verläuft. Ich würde am liebsten seinen alten Alpha aufsuchen und ihm das Heimzahlen, was er meinem Mate all die Jahre angetan hat. Er hat uns nämlich von seiner Vergangenheit erzählt. Ach ja. Und Birger und Mika sind Brüder." "WARTE! WAS? Aber wie?" Die Verwirrtheit ist Agnar wortwörtlich ins Gesicht geschrieben. "Also "Wie" müsstest du eigentlich wissen. Immerhin hast du selber ein Kind. Der Vater von Birger hat mit einer Werwölfin geschlafen, die ihm vorgespielt hat seine Mate zu sein. Als sie jedoch erkannte, dass Mika ein Omega ist hat sie ihn in dem südlichen Rudel ausgesetzt. Sein Vater hat ihn all die Jahre verzweifelt gesucht. Nun sind sie wieder vereint." "Oh man. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie es ist sein Fleisch und Blut zu verlieren", murmelt der Beta und fährt über den Rücken seiner Tochter.
"Was mache ich nur mit euch?", fragt Henrik laut in die Runde und lehnt sich in seinen Sessel zurück. Die fünf Jungwölfe sitzen vor seinem Schreibtisch und haben den Blick gesenkt. "Obwohl ich es verboten habe, habt ihr trotzdem schlecht über Elin geredet. Ihr wisst, was die Konsequenzen sind." "Bitte Alpha es tut uns leid! Wie werden es nie wieder tun", bettelt einer von ihnen um Gnade. Sie haben Angst vor den Konsequenzen ihrer Handlung. "Bei mir müsst ihr euch nicht entschuldigen. Ihr habt Elin verbal angegangen und somit auch Agnar verletzt. Bei ihnen müsst ihr euch entschuldigen." "Es tut uns leid Beta. Wir haben nicht nach gedacht. Bitte verzeiht uns", erklingen die Stimme der Jugendlichen. "Ein letztes Mal verzeihe ich euch", brummt dieser. "Was habt ihr eigentlich die kleine?", erkundigt sich der Alpha. "Sie ist ein Omega", flüstert Nath, der "Anführer" der Gruppe. "Na und? Omegas sind genauso Werwölfe wie wir." "Aber man weiß kaum etwas über sie. Selbst die Lehrer in der Schule bringen uns nichts über Omegas bei. Das einzige was man weiß ist, dass sie zerbrechlicher, kränklicher und allgemein schwächer sind als wir anderen Wölfe. Wir haben Angst, dass sie das Rudel schwächt." "Um das jetzt ein für alle mal festzuhalten. Ja Omegas sind schwächer als wir, aber sie sind extrem wichtig für das Rudel. Omegas sind von Natur aus ruhige und friedliche Wesen. Diese Eigenschaft übertragen sie auch das Rudel. Durch Omegas herrscht Zufriedenheit und Ausgeglichenheit zwischen den Mitgliedern. Sie stärken das Rudel", erzählt der Alpha. Aufmerksam hören die Jungwölfe ihm zu. "Das wussten wir nicht Alpha. Wir versprechen Ihnen, dass wir uns von jetzt an verändern werden. Danke für die Aufklärung", spricht Nath. "Ich behalte euch trotzdem im Auge. Ihr dürft gehen."
"Du bist ein toller Alpha Henrik", lobt ihn Agnar und zieht ihn vor Freude so gut es mit einem Baby vor der Brust geht in die Arme.
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Gefährten- Zwischen Mond und Blut
ParanormalOmegas- der niedrigste Rang in einem Rudel. Alphas- der höchste Rang in einem Rudel. Vampir- auf der Jagd nach Blut.