2 Ein neues Jahr

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„Mum! Weißt du, wo meine neue Jeans hingekommen ist?" rief ich.

„Ich glaube die ist auf dem Wäscheständer. Beeil dich, Jane, wir wollen früh los in die Winkelgasse." antwortete meine Mutter von unten.

Schnell schlüpfte ich in meine Jeans, sobald ich sie gefunden hatte und schließlich auch noch in meine Chucks, die schon am Fuß der Treppe bereitstanden.

Meine Mutter hob eine Brotdose hoch in der das schwarze Flohpulver lag. Wir gingen gemeinsam hinüber zum Kamin. Inzwischen war das Reisen mit Flohpulver nicht mehr ungewohnt für mich, war ich doch damit sogar bis nach Frankreich gereist, als ich letztes Schuljahr ein Auslandsjahr in Beauxbatons gemacht hatte. Es war eine sehr interessante Erfahrung gewesen und auch sehr gut für mein Französisch, das ich in der Muggelschule gelernt hatte.

Ich nahm eine Handvoll Flohpulver und warf es in den Kamin.

„Winkelgasse" sagte ich deutlich, auch wenn mir der Ruß dabei in den Mund flog. Sofort fing ich an mich zu drehen und flog an einigen Kaminen vorbei, bis ich schließlich aus dem Kamin des Tropfendem Kessels fiel, der im hinteren Teil des Pubs lag.

Immerhin konnte hier niemand meine Bruchlandung sehen, dachte ich. Doch kaum hatte ich das zu Ende gedacht hörte ich lautes Gelächter. Ich stand auf und erblickte Fred und George, zwei meiner besten Freunde.

„Hört auf zu lachen!" rief ich und verzog gespielt verärgert das Gesicht.

„Oh nein, das funktioniert nicht." kicherte Fred.

„Dafür sahst du zu komisch aus bei der Bruchlandung" prustete George.

Ich gab beiden eine Kopfnuss, nachdem ich mich erhoben hatte.

Ein paar Sekunden später stieg meine Mutter aus dem Kamin. Sie hatte keine Probleme mit dem Ausstieg so wie ich, sondern setzte ein Bein vor das andere und sah dabei mal wieder eleganter aus denn je.

„Ich lass euch mal alleine und gehe hinüber zu Arthur und Molly. Deine Einkaufsliste hast du ja" sagte meine Mutter und verschwand aus der Tür. Sie kannte die Eltern der Zwillinge gut, aber die Weasleys waren nur einmal bei uns zu Besuch gewesen und da war ich noch ganz klein gewesen, hatte meine Mutter mir erzählt. Ginny war damals noch gar nicht geboren gewesen, hatte meine Mutter gesagt.

Jetzt fiel mir die einzige Tochter der Weasleys freudig um den Hals, sobald ich den Gastraum gemeinsam mit Fred und George betrat. Ginny war in ihrem zweiten Jahr in Hogwarts.

Nachdem sie sich von mir gelöst hatte, winkte ich hinüber zu Ron, Harry und Hermine, die ein Jahr unter mir waren und so gut wie alles gemeinsam unternahmen. Harry hatte als er ein Jahr alt gewesen war, den Todesfluch von Voldemort überlebt und war deshalb so etwas wie ein Promi in der Zaubererwelt.

Ich hatte nicht viel mit ihm zu tun, auch nicht mit Ron. Mit Hermine verstand ich mich dank Ginny ganz gut. Sie winkte auch lächelnd zurück, während Ron und Harry mich, glaube ich, noch nicht mal bemerkt hatten.

„Sollen wir ein bisschen durch die Winkelgasse gehen?" fragte Fred, während er mir merkwürdig fest in die Augen sah.

„Klar, wieso nicht" sagte ich und zusammen mit ihm und George verließ ich den Pub. Ginny wollte lieber bei Ron, Harry und Hermine bleiben. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, dann hätte ich gesagt, sie war noch immer in Harry verliebt, so wie sie es im letzten Jahr gewesen war, doch wenn ich sie darauf ansprach schüttelte sie nur den Kopf und winkte ab.
Aber vielleicht war da ja mehr dahinter. Manchmal wollte man ja nicht zugeben, wenn man Gefühle für jemanden hatte.

An der Seite der Zwillinge lief ich durch die Winkelgasse.

Am Schaufenster des Besengeschäftes blieben die Zwillinge stehen und sahen sehnsüchtig auf den Besen der im Schaufenster stand. Ein Feuerblitz.

Wolves || Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt