13 Das Quidditch Spiel

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Dieses Mal lag mir der Streit zwischen Fred und mir noch schwerer im Magen als die letzten Male. Puh, wie das schon klang, die letzten Male. Als hätten Fred und ich noch nie etwas anderes getan als zu streiten.

Ich wusste nicht, weshalb es diesmal so wehtat, das wir uns mit Nichtachtung straften. Vielleicht an dem Kuss. Vielleicht, weil ich ihn vermisste. Vielleicht aber auch einfach, weil es so langsam ein wenig zur Gewohnheit geworden war, das wir uns ignorierten und diese Gewissheit der Grund war, weshalb ich Bauchschmerzen hatte.

Seufzend lehnte ich mich gegen Cedric, der neben mir saß. Wir wollten zusammen lernen, doch ich konnte mir beim besten Willen nichts merken.

„Ach Jane, das wird schon wieder. Fred bekommt sich bestimmt wieder ein. Hat er doch bisher immer" ermutigte er mich.

„Ja hat er, aber für wie lange? Was bringt es mir, wenn wir uns nach ein paar Tagen schon wieder Streiten? Ich glaube, es ist besser, wenn ich ihn vergesse. Das hier hat doch keinen Sinn" seufzte ich.

Ich erstarrte zur Salzsäule hinter dem Regal, an das ich mich gelehnt hatte.
Auch wenn es nicht die feine Art war, war ich Jane und Cedric in die Bibliothek gefolgt und hatte ihrem Gespräch gelauscht. Erst war es nur belangloses Zeug gewesen, doch dann hatte sie sich plötzlich an ihn gelehnt und ich hatte die Zähne zusammenbeißen müssen um nicht laut loszuschreien.

Doch nun war ich kurz vorm Heulen. Sie wollte die Sache zwischen uns beenden, wollte mich vergessen.

Ich wusste, das es nicht einfach war zwischen uns, überwiegend wegen mir und meiner blöden Eifersucht, doch ich wollte sie nicht verlieren. Ich brauchte sie doch.

****

Der nächste Tag. Neben Ginny stand ich auf der Tribüne und sah hinunter auf das Spielfeld, wo die beiden Teams von Gryffindor und Hufflepuff sich gegenüberstanden und den Anweisungen von Madam Hooch lauschten.

Ich wusste noch nicht recht, welches der beiden Teams ich anfeuern sollte. Klar, ich stand auf der Gryffindor Tribüne, doch in Hufflepuff war mein bester Freund, während in Gryffindor die Weasley Zwillinge meine einzigen Freunde waren. Und das momentan auch nicht. Zumindest Fred nicht, mit George hatte ich seit Tagen nicht gesprochen.

Gebannt starrte ich auf das Spielfeld, als die vierzehn Besen mit ihren Besitzern in die Höhe stiegen.

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich wandte mich um und blickte in Hermines braune Augen.

"Was gibt's?" fragte ich sie. Gut, vielleicht etwas unhöflich, doch sie war schließlich die gewesen, die mit meinem - wie sollte ich das, was Fred jetzt für mich war, nennen? - damaligen fast Freund (?) in seinem Schlafzimmer verschwunden war und wer weiß was getan hatte.

"Ich habe erfahren, das Fred und du wieder... nun ja... das ihr wieder streitet" sagte sie und zögerte kurz. "Ich wollte dir nur sagen, dass ich glaube, das er dich wirklich mag. Sonst hätte er die Aktion an Weihnachten wohl kaum abgezogen"

"Was meinst du?" fragte ich verwirrt.

"Naja, also ich weiß jetzt nicht, wie viel er dir erzählt hat, doch er hat bewusst mit mir getanzt und mich mit in sein Zimmer genommen, um herauszufinden, ob du dann eifersüchtig bist." erzählte sie.

Ich schnaubte verächtlich. "Dieses Arschloch" stieß ich aus. Natürlich glaubte ich Hermine. Ich wusste, sie würde mich eigentlich nicht anlügen und das, was sie sagte, passte zu Fred.

Als wäre es noch nicht sicher und auffällig genug gewesen, das ich in ihn verliebt gewesen war.

"Er ist unsicher. Schließlich bist oder wärst du seine erste Freundin." meinte Hermine.

"Mag sein, aber er ist verdammt eifersüchtig und das macht das alles nicht besonders leicht" erklärte ich. "Und ich habe generell momentan so ein Chaos um mich herum, das ich auch keine Zeit habe um mir darüber Gedanken zu machen."

Bevor Hermine etwas antworten konnte, tauchten plötzlich Dementoren auf dem Spielfeld auf und ich sah, wie Harry von seinem Besen fiel und Cedric den Schnatz fing, dann schlossen sich meine Augen wie von selbst und wieder tauchte die Stimme meiner Mutter in meinem Kopf auf.

"Sirius! Geh nicht weg! Bleib hier!" schrie sie.

"Ich kann nicht. Ich muss nach Askaban, sie wollen es so" antwortete eine männliche Stimme, die ich nicht kannte.

"Aber Sirius! Du bist unschuldig, ich weiß es!" ertönte erneut die Stimme meiner Mutter.

Dann riss ich schlagartig die Augen auf und blickte wieder auf das Spielfeld, wo Cedric gerade von seinen Teamkameraden gefeiert wurde. Ich ließ mir nichts davon anmerken, was sich gerade in meinem Kopf abgespielt hatte. Ich konnte mir keinen Reim auf diese Erinnerung machen. Ich hatte ja noch nicht einmal gewusst, das ich diese Erinnerung besaß.

Verwirrt beobachtete ich, wie die Gryffindor Spieler zurück in ihren Umkleideraum gingen, Fred und George mit ungewohnt missmutigen Gesichtern.

Ich bahnte mir einen Weg durch die Menschen hinunter zu Cedric um ihm zu seinem Sieg zu gratulieren.

Ich fiel ihm um den Hals und gab ihm ein kleines Küsschen auf die Wange.

Er sah allerdings gar nicht so glücklich aus, wie die anderen aus seiner Mannschaft, von denen einer mir zurief, dass er ebenfalls gerne so beglückwünscht worden wäre wie Cedric.

Ich schüttelte bloß lächelnd den Kopf auf seine Anmache und wandte mich an Cedric.

"Du fühlst dich nicht wohl, weil der Sieg nicht nur von deinem Können abhing, oder?" fragte ich ihn.

Er nickte. "Harry ist in Ohnmacht gefallen und mir blieb nichts anderes übrig als den Schnatz zu fangen. Ich wollte mit Madam Hooch reden, dass sie es ungültig macht, aber sie meinte es wäre ein fairer Sieg gewesen" antwortete er und ich sah ihm das schlechte Gewissen förmlich an.

"Du hast nichts falsch gemacht, Ced. Was tauchen diese doofen Dementoren auch während Quidditch auf?" entgegnete ich.

Er nickte stumm. Noch immer sah er nicht glücklich aus.

"Komm mit, wir gehen jetzt ins Schloss und stibitzen uns etwas aus der Küche und dann machen wir uns einen schönen Abend" meinte ich, während ich ihn am Arm nahm.

"Ich muss mich noch umziehen" stellte er fest.

"Na gut, dann eben danach, ich warte auf dich" sagte ich und lief wieder zur Tribüne um mich dort niederzulassen.

Wie in weiser Vorraussicht hatte ich ein Buch in meiner Tasche und las ein paar Seiten, bis ich mich plötzlich beobachtet fühlte. Ich hob den Kopf und erblickte Fred ein paar Meter entfernt. Seine Stirn war in tiefe Falten gelegt und er starrte traurig zu mir hinüber.

Würde sich das zwischen uns jemals so einrenken, dass es funktionieren würde, ohne das wir uns alle zwei Wochen stritten?

Wolves || Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt